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Die Insel der Dämonen

Die Insel der Dämonen

Titel: Die Insel der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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sollte.«
    »Das ist nicht nötig, Madame, auch ich habe mich im Ton vergriffen, sodass eigentlich ich Euch um Entschuldigung bitten müßte.«
    Recht so, dachte Damienne, sagte aber laut: »Es ist wohl unsere besondere Lage. Vielleicht ist es auch ein Spiel der Dämonen, die unsere Sinne und Seelen verwirren. Wir sollten uns vertragen und ihnen damit einen Strich durch die Rechnung machen.«
    »Einverstanden, Madame.«
    Damit war die Angelegenheit erledigt - vorerst.
    Schweigend saßen die drei beim Feuer, Henri mit der Waffe in der Hand, und starrten in die Flammen. Der Baumstamm wurde von der Glut verzehrt. Er würde nicht ewig halten. Wurde es auf dieser Insel denn niemals hell?
    Marguerite lehnte ihren Kopf an Henris Schulter und wartete. Irgendwann schlief sie erschöpft ein.
    Als sie die Augen aufschlug, war der Tag angebrochen. Der Himmel war grau verhangen, aber an den Wolken zeichneten sich erste rosafarbene Spitzen ab. Irgendwo im Osten ging die Sonne auf. Marguerite konnte sie noch nicht sehen, denn sie befanden sich auf der Westseite der Insel, aber das war ihr gleich. Die Sonne ging auf - sie hatten die Nacht überstanden.

 
Die Insel
     
    Zum Frühstück rückte Damienne für jeden drei Scheiben Schiffszwieback heraus. Sie waren hungrig. Doch trocken brachten sie den Zwieback kaum herunter und zum Herunterspülen war nur Branntwein da ...
    »Das ist widerlich«, sagte Marguerite.
    »Ja, Lämmchen, du hast recht. Wir müssen dringend Wasser finden. Das ist noch wichtiger als etwas zu essen.«
    Henri schlug vor, den Morgentau von den Blättern der Büsche abzulecken.
    »Was für eine verrückte Idee«, sagte Damienne. »Ich bin doch keine Ziege!«
    »Ich auch nicht, Madame, aber ich habe Durst, und auch wenn ich Soldat bin - Branntwein zum Frühstück ist mir zuwider.«
    Sie mußten die Blätter gar nicht ablecken, sie konnten auch einfach die Zweige eines Busches abstreifen. Dabei sammelte sich etwas Feuchtigkeit in der Hand. Es war mühsam, und es reichte nicht, den Durst zu stillen, aber es war besser als nichts.
    Etwas später saßen sie beim Feuer zusammen. Die Brandung rauschte in der Bucht und über ihnen kreisten zahlreiche Seevögel. Die letzten Reste des toten Baumstamms glommen in der Feuerstelle und verströmten einen unangenehmen Brandgeruch.
    »Wie geht es jetzt weiter?«, fragte Marguerite.
    »Wir brauchen für die nächste Nacht einen besseren Lagerplatz, so viel ist klar«, sagte Henri.
    »Zuallererst brauchen wir Wasser«, entgegnete Damienne.
    »Das können wir suchen, sobald wir das Lager aufgeschlagen haben«, erwiderte Henri.
    »Nein, erst das Wasser, dann das Lager«, widersprach Damienne .
    Marguerite befürchtete den nächsten Streit zwischen den beiden. »Ich denke«, warf sie ein, »wir sind uns einig, daß wir hier nicht bleiben können. Außerdem sind wir uns darüber einig, daß wir Wasser und einen geschützten Lagerplatz brauchen. Deshalb schlage ich vor, daß wir aufbrechen und die Insel erkunden. Finden wir zuerst Wasser, dann suchen wir danach einen Lagerplatz. Finden wir erst einen guten Unterschlupf für die Nacht, dann suchen wir anschließend weiter nach Wasser. So einfach ist das. Also hört auf zu streiten!«
    »Wir streiten doch gar nicht«, behauptete Damienne. »Wir sind nur unterschiedlicher Meinung.«
    »Auf jeden Fall werde ich zuerst die Arkebuse suchen, die Ihr vergangene Nacht fallen gelassen habt«, sagte Henri.
    Damienne setzte zu einer scharfen Antwort an, aber Marguerite warf ihr einen Blick zu, der sie verstummen ließ.
    »Ich helfe dir«, sagte Marguerite, und Damienne brummte etwas Unverständliches, schloß sich der Suche aber an.
    Sie durchstreiften das Unterholz, etwa in der Richtung, in der sie die Waffe vermuteten.
    »Ich könnte schwören, daß es genau hiergewesen ist. Die Richtung stimmt jedenfalls«, sagte Henri.
    »In der Nacht sah hier alles ganz anders aus«, sagte Marguerite.
    Henri blickte sich um. Eigentlich sah ein Busch aus wie der andere. Er kratzte sich am Kopf.
    »Die Entfernung müßte stimmen, aber vielleicht sind wir zu weit links.«
    Sie suchten also weiter rechts, aber auch dort war die Arkebuse nicht. Schließlich schlug Damienne vor, die Stelle zu suchen, an der der tote Baum gestanden hatte: »So ein Loch im Boden dürfte schwerlich zu übersehen sein.«
    Doch auch dort blieb ihre Suche erfolglos.
    »Das ist ja wie verhext!«, sagte Damienne, als sie nach einer halben Stunde immer noch nichts gefunden hatten.
    »Sag

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