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Die Insel der Krieger

Die Insel der Krieger

Titel: Die Insel der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Manz
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war schon verschwunden. Was blieb ihm also anderes übrig, als selbst hinauszugehen? Mit noch i m mer gezogenem Schwert schob Zalari sich aus seinem Versteck und lugte um die Äste herum. Auf der anderen Seite stand, in der Dunke l heit schwer auszumachen, ein schwarzer, zottiger Hund von der Gr ö ße eines Bären und beschnupperte die grüne Echse am Waldboden. Als Zalari näher trat, hob der Hund den Kopf. Er hatte eng beisa m menstehende Augen und seine Schnauze war zu breit für den Kopf, was ihm einen leicht dümmlichen Ausdruck verlieh. Zalari steckte sein Schwert weg. Der Hund trat auf ihn zu und stieß unter neuerlichem Winseln drängend gegen seinen Ellbogen. »Was willst du von uns? « , fragte Zalari genervt. Er hatte beileibe genug Sorgen, ohne dass sich ein übergroßer Hund an seine Fersen heftete. Kir und er mussten schlafen, um am nächsten Morgen früh weiterfliegen zu können. A u ßerdem kam das Gewitter näher. Der Hund stieß Zalari abermals an, dieses Mal etwas energischer und lief dann in die Richtung, aus der er gekommen war. Nach ein paar Schritten blieb er stehen und bellte. Vögel flogen aufgeschreckt aus den umliegenden Bäumen, als der Laut durch den Wald hallte. Das Bellen klang jedoch sehr hoch und schrill für ein Tier dieser Größe. Kir drängte Zalari im Geiste, dem Hund zu folgen. »Wir können uns keine Ablenkung leisten. In welchem Dile m ma er auch immer steckt, er muss es alleine bewältigen. « Zalari machte Anstalten, in seinen Unterstand zurückzukehren. Da sandte ihm Kir eine bitterböse Erinnerung daran, dass er ein Krieger war und es seine Pflicht war, den Menschen zu helfen. »Aber es ist nicht meine Aufg a be, verirrten Tieren zu helfen«, erwiderte Zalari ungeduldig. Der Dr a che war keineswegs bereit, sich damit zufriedenzugeben. Welcher Art das Mitgefühl, das Kir für den riesenhaften Hund hegte, auch immer sein mochte, es machte sie so entschlossen, dass sie ihm drohte, den Weg zur Insel der Ferlah zu Fuß zurücklegen zu müssen. Also gab Zalari nach. Widerwillig zwar, doch er glaubte nicht, dass es die Sache wert war, sich darüber mit Kir zu entzweien. Da Zalari nicht wusste, wohin der Hund sie führen würde, ließ er das Kornblumenpulver zurück. Seinen Bogen und das Schwert nahm er mit und bedeckte, ehe er ging, den Sack mit so viel Laub wie möglich. Dass dies bei einem heftigen Regenschauer etwas nutzte, bezweifelte er allerdings. Der Hund wartete ungeduldig, bis Zalari endlich bereit zum Aufbruch war. Kir war auf den Rücken des Tieres geklettert und ließ sich von ihm tragen. Was war nur in sie gefahren? Für gewöhnlich schloss sie nicht gerne neue Freundschaften. Der Junge folgte der buschigen Rute des Hundes, die beim Laufen hin und her wippte. Das Tier hatte es sehr eilig und auf seinen vier Pfoten kam es besser voran als Zalari. Zudem machte er sich nicht die Mühe, dichtes Unterholz und Gestrüpp zu umgehen, sondern nahm den direkten Weg zu seinem noch unbekan n ten Ziel. Bald schon waren sie aus dem Wald heraus und gelangten zu einer umzäunten Wiese, auf der Pferde standen, die unruhig schnau b ten. Auch sie hatten bemerkt, dass ein Gewitter nahte. Der Hund sprang über den Zaun hinweg und trabte zielstrebig über die Koppel. Zalari zögerte. Wäre es nach ihm gegangen, hätte er den Umweg in Kauf genommen und wäre um die Weide herumgegangen. Fremden Boden zu betreten, der noch dazu eingezäunt war, schien ihm keine sehr gute Idee. Doch der Hund trug immer noch Kir und daher wäre es ebenso unklug, den Anschluss zu verlieren. Also kletterte der Junge ebenfalls über den Zaun und eilte geduckt hinter dem schwarzen Schatten her, der ihm den Weg wies. Die Umfriedung auf der anderen Seite der Koppel war schon zu sehen, als etwas Zalaris Wange streifte und er einen schneidenden Schmerz spürte. Mit einem Keuchen ließ er sich ins Gras fallen. Ein paar Schritte vor ihm steckte ein Pfeil im Boden. Der Junge griff nach seiner Wange und fühlte, wie seine Finger warm und feucht wurden. Als ob er es geahnt hätte, hörte er Schritte hinter sich und eine feindselige Stimme, die näher kam. »Elende Pfe r dediebe, hab ich euch endlich! « Zalari wusste nicht, was er tun sollte. Seinerseits den Bogen spannen und einen Mann töten, der nichts tat, als die Tiere zu schützen, die ihm Arbeit und Lebensunterhalt bedeut e ten? Oder hier lie gen blei ben und darauf warten, dass jener womöglich einen weiteren Pfeil abschoss? Zu versuchen, ihm die Lage zu

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