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Die IQ-Kids und die geklaute Intelligenz (German Edition)

Die IQ-Kids und die geklaute Intelligenz (German Edition)

Titel: Die IQ-Kids und die geklaute Intelligenz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yrsa Sigurdardóttir
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aufgemacht. Wir sind die übernächste.“
    Raggi durchsuchte hastig seine Hosentaschen. Wenn er dort nichts fand, saßen sie in der Patsche. Was war das? In der einen Tasche lag ein undefinierbarer Gegenstand, den Raggi nicht wiedererkannte. Er zog ihn heraus. Es war der Schlüssel, den er aus Versehen mitgenommen hatte, als er das Glibberzeug aufgesaugt hatte. Raggi rannte zur Tür und steckte den Schlüssel ins Schloss. Sie ging auf! Die Aufschrift „H und P“ auf dem Plastikschildchen, das an dem Schlüssel hing, bedeutete Hüpfer und Purzler. „Beeilt euch!“ Die Kinder stürzten durch die Tür. Dahinter befand sich ein kleinerer Raum mit zwei Käfigen. Magga spähte hinein und hüpfte vor Freude in die Luft.
    „Die Kaninchen“, sagte sie leise. „Ich wusste es!“
    Anna Lísa drehte sich zu Raggi und murmelte: „Wäre schlau gewesen, den Schlüssel direkt zu benutzen. Wolltest du uns verarschen, oder was? Weißt du, wie viele Tiere ich angefasst habe, die ich niemals anfassen wollte?“
    Arnar brachte sie zum Schweigen. „Psst, sie sind gleich hier. Ruhe.“
    Die Kinder warteten eine Weile. Dann hörten sie, wie die Tür des großen Raums aufgestoßen wurde. Stimmen drangen zu ihnen. „Ach, diesen Raum finde ich immer so deprimierend“, sagte die eine.
    „Ich auch“, sagte die andere Stimme. „Was ist eigentlich da hinten? Weißt du das?“ Die Kinder schauten sich entsetzt an.
    „Nein, irgendwas ganz Besonderes“, kam als Antwort. „Soweit ich weiß, dürfen wir da nicht rein, nur in Ausnahmefällen. Was ist das denn? Hier ist eine Katze auf dem Fußboden.“
    Magga und Raggi warfen Anna Lísa einen vernichtenden Blick zu. Sie hatte vergessen, das Kätzchen, mit dem Gessi gespielt hatte, zurück in den Käfig zu sperren. Angestrengt lauschten sie.
    „Hier ist ein offener Käfig. Das muss ihrer sein“, sagte die andere Stimme. „So, kleine Mieze, jetzt geh wieder rein.“ Es klackte, als der Käfig geschlossen wurde.
    „Das ist schon seltsam“, sagte die eine Stimme. „Seit ich hier arbeite, ist noch nie ein Tier frei rumgelaufen.“
    „Einmal ist immer das erste Mal“, antwortete die andere Stimme, und die Kinder hätten den Mann am liebsten geküsst.
    „Ja, schon“, meinte der Erste zweifelnd. Die Kinder hörten, wie sich die Schritte der Männer zum Ausgang bewegten. Sie hatten Glück gehabt. Raggi war so froh, dass er die Faust ballte, seine Hand ausstreckte und ein stilles Victory-Zeichen machte. Dabei stieß er gegen die Lampe, die an der Decke hing, und es schepperte laut.
    „Was zum Teufel war das denn?“, sagte der eine Mann alarmiert. „Ich denke, wir sollten das mal abchecken, ich habe irgendwo den Schlüssel.“ Die Kinder machten entsetzte Gesichter. Jetzt würden die Männer die Tür aufmachen, und in diesem Raum gab es absolut keinen Platz, an dem man sich verstecken konnte. Sie wechselten angstvolle Blicke. Da rief Gessi plötzlich laut: „Bööö!“ Ihm war langweilig, und er wollte zurück zu dem Kätzchen. Anna Lísa nahm Gessi in den Arm und legte den Finger auf seine Lippen. Die Schritte blieben vor der Tür stehen. Gessi bööte wieder.
    „Ach, da sind bestimmt Kälber drin“, sagte einer der Männer. „Die machen immer solchen Lärm.“ Die Kinder atmeten erleichtert auf. Das Letzte, was sie die Männer sagen hörten, war: „Was es alles gibt …“ Nun entfernten sich die Schritte, und sie hörten die Tür zum Flur zuschlagen.
    „Oh Gott“, sagte Magga leise. „Ich dachte, wir wären geliefert. Dein Bruder hat uns gerettet.“ Sie lächelte Anna Lísa an.
    Anna Lísa freute sich, dass die anderen es nun hoffentlich bereuten, vorhin so unfreundlich zu Gessi gewesen zu sein. „Ich hab euch doch gesagt, dass er okay ist. Vielleicht denkt ihr nächstes Mal zweimal nach, bevor ihr Vorurteile gegen Kinder äußert, die nur böö sagen können.“ Und damit behielt sie das letzte Wort.

Der Intelligenztest
    „Wie testet man die Intelligenz von Kaninchen?“, fragte Arnar nachdenklich. „Gibt es hier irgendwas, das wir dafür verwenden können?“ Er hatte das Kaninchen, dessen Käfig mit dem Namen Purzler beschriftet war, auf dem Arm und streichelte ihm sanft über den Rücken.
    Die Kinder sahen sich um, entdeckten aber nichts, was dafür zu gebrauchen sein könnte. „Wie war denn der Intelligenztest, den du gemacht hast?“, fragte Raggi Magga.
    „Den kann man nicht auf Kaninchen anwenden“, antwortete Magga. „Das waren verschiedene

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