Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die irische Wildkatze

Die irische Wildkatze

Titel: Die irische Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
Vom Netzwerk:
Dank.« Sie hielt die kleine hölzerne Ente auf ihrer Handfläche. Es war ein Spielzeug, das Mr. Burke für ihn geschnitzt hatte. »Nach dem Frühstück lassen wir sie auf dem Teich schwimmen.« Burke, den sie zum obersten Haushofmeister in Cadzow ernannt hatte, hatte einen Karpfenteich für sie angelegt, um den herum Elizabeth Rohrkolben und Sumpfdotterblumen vom Fluss gepflanzt hatte.
    »Gut, dass Ihr Grün tragt. Da sieht man die Grasflecken nicht so.« Emma gefielen die einfachen Baumwollkleider, die sie trug, nicht sonderlich. Ihrer Meinung nach sollte sich eine Herzogin auch kleiden wie eine solche.
    Elizabeth unterdrückte ein Lächeln. »Ach bitte, lass mich doch herumtollen, Emma. Es ist doch mein Geburtstag!«
    »Ha, als würdet Ihr nicht jeden Tag Eures Lebens herumtollen, und als würde es Euch auch nur so viel wie der Furz vom Fiedler interessieren, was die anderen dazu denken.«
    Jamie kletterte aufs Bett, hopste darauf auf und nieder und rief: »Fu'z ... Fu'z.«
    »Psst, das ist ein böses Wort, Jamie!«, korrigierte ihn Emma.
    »Nein, ist es nicht, Emma.« Sie kletterte zu Jamie aufs Bett. »Komm, wir rufen es alle. Eins, zwei, drei: Furz ... Furz!« Mutter und Sohn rollten auf dem Bett herum, Dandy entschloss sich, auch am Spaß teilzuhaben und sprang zu ihnen aufs Bett, während Emma den Blick gen Himmel kehrte und es aufgab, noch irgendeinen guten Ton wahren zu wollen.
    Am Vormittag machten sich Elizabeth und Jamie auf den Weg zum Fischteich, die Arme voller Holzboote, Enten, Schildkröten, und sogar mit einer geschnitzten Seeschlange, um am Wasser zu spielen. »Wenn du es deinem Monster erlaubst, meine Ente zu fressen, werde ich erschüttert sein«, sagte sie dramatisch.
    »Wi'st du 'schüttert sein«, drohte er, und seine dunklen Augen glitzerten schelmisch. Er ließ sein Hinterteil aufs Gras fallen und zog sich Schuhe und Socken von den Füßen, womit klar erkennbar wurde, dass er durchs Wasser waten wollte.
    Mit einem übertriebenen Seufzer der Resignation zog auch Elizabeth die Schuhe, nebst Strümpfen und Strumpfbändern aus, und zog den Rock hoch. Finster entschlossen, der schrecklich gefährlichen Seeschlange zu entkommen, war Elizabeth schon nach einer halben Stunde bis zur Taille aufgeweicht.
    »Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Beth.«
    Beim Klang dieser tiefen, männlichen Stimme lief ihr ein Schauder über den Rücken. Sie drehte sich ungläubig um, dann verwandelte ein Lächeln der größten Freude ihr strahlendes Gesicht. »John!« Sie watete aus dem Teich und rannte in seine wartend geöffneten Arme. »John, ich kann es kaum glauben!«
    Er hob sie hoch und schwang sie herum. »Glaub es ruhig.«
    Ihr Herz klopfte heftig, als seine starken Arme sie umfassten. Sein betörender männlicher Duft machte sie ganz schwindlig. Sie hob den Mund und bekam einen jener besonderen Küsse, von denen sie nie genug bekommen hatte.
    Plötzlich rammte etwas von der Seite gegen Johns Bein. Ihre Augen öffneten sich mit einem Ruck, und sie entdeckte den finster dreinschauenden Jamie.
    »Meine Mamma!«, schrie er besitzergreifend und drängte sich entschlossen zwischen ihre beiden Körper, um sie zu trennen.
    »Jamie, mein Süßer, ist ja gut.« Sie war entsetzt und wusste, dass gar nichts gut war. Ihr Sohn sah dem Mann, den er angegriffen hatte, viel zu ähnlich. »John ist mein Freund.«
    Campbell kniete sich nieder, um auf der gleichen Höhe wie das Kind zu sein. »Hallo, Jamie. Ich heiße John.« Er streckte ihm seine Hand entgegen.
    »Nein!« Jamie spuckte in die ihm angebotene Handfläche.
    Elizabeth war zuerst einen Moment lang entsetzt, doch dann begann sie, vor Nervosität zu lachen. Jamies Mundwinkel hoben sich, und er stimmte in das Lachen seiner Mutter ein.
    »Dein kleiner Beschützer ist ja erstaunlich ernst und galant - ein richtiger kleiner Satansbraten, dem man mal den Hintern versohlen müsste«, sagte John humorvoll.
    »Ja, ich weiß«, erwiderte Elizabeth voller Stolz.
    Die Luft war von Gebell erfüllt, als zwei Hunde über den Rasen gerannt kamen. Beide hatten sie John von weitem erkannt, aber Queenie hatte Dandy bald überholt und begrüßte ihn mit hängender Zunge und wildem Schwanzgewedel.
    Elizabeth war froh über die Ablenkung. Sie sah Emma, wie sie herüberschaute und sagte dringlich zu Jamie: »Du musst jetzt fürs Mittagessen trockene Sachen anziehen. Geh zu Emma.« Als er zögerte, bestach sie ihn.
    »Wir blasen dann zusammen die Kerzen aus.«
    Jamie nickte aufgeregt

Weitere Kostenlose Bücher