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Die Jagd des Adlers

Titel: Die Jagd des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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»Herr?«
    »Centurio Scrofa hat nicht mehr das Kommando.« Macro trat zwischen die beiden und fuhr fort: »Ich will hier sofort alle Centurionen und auch Dekurionen sehen.«
    »Auch diejenigen, die Dienst haben, Herr?«
    Macro dachte einen Augenblick nach. Da Bannus und seine Männer noch immer in der Nähe waren, wäre das nicht klug. »Nein, sie nicht. Ich werde später mit ihnen sprechen. Und jetzt geh!«
    Als Macro sich wieder umdrehte, hatte Scrofa ein wenig an Haltung zurückgewonnen. Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und musterte Macro mit einem verärgerten Stirnrunzeln. »Ich verlange eine Erklärung. Was, beim Hades, geht hier vor?«
    Macro, der so schnell wie möglich eine schlagkräftige Truppe zusammenstellen wollte, die nach Cato und Symeon suchen sollte, ging durch das Zimmer und trat direkt vor den Schreibtisch. »Das ist ganz einfach. Deine Berufung war nur vorübergehend. Der kaiserliche Stab hat mich angewiesen, den Befehl über die Zweite Illyrische zu übernehmen. Wir haben keine Zeit für eine Übergabezeremonie, Scrofa. Ich brauche sofort ein einsatzbereites Reiterkontingent.«
    Scrofa schüttelte den Kopf. »Unmöglich! Cassius Longinus hat mir versichert, er wolle Rom bitten, meine Berufung hierher in eine dauerhafte Stationierung umzuwandeln.«
    »Hör zu«, sagte Macro in sanfterem Ton, obwohl er den Einsatz so schnell wie möglich auf den Weg bringen wollte, »von diesen Dingen weiß ich nichts. Ich weiß nur, dass ich mit dem Befehl nach Bushir geschickt wurde, das Kommando zu übernehmen.«
    Schritte erklangen auf dem Treppenabsatz, und einen Augenblick später betrat Centurio Postumus den Raum. Scrofa hob den Arm und deutete auf Macro. »Dieser Mann behauptet, er sei von Rom hierhergeschickt worden, um das Kommando über die Kohorte zu übernehmen.«
    Postumus zuckte mit den Schultern. »Eine Schwadron Hilfstruppen hat ihn begleitet, als er auf dem Weg zur Festung verfolgt wurde.«
    »Da sind immer noch ein Offizier und ein Führer, die sich da draußen irgendwo verstecken«, sagte Macro in drängendem Tonfall. »Ich muss mit einigen Männern nach ihnen suchen.«
    »Einen Augenblick, darum kümmern wir uns gleich«, sagte Scrofa. »Sobald wir die Situation hier geklärt haben.«
    »Da gibt es nichts zu klären!«, rief Macro, der nun endgültig die Geduld verlor. »Ich habe das Kommando. Du bist abgesetzt. Und jetzt geh mir aus dem Weg. Ich werde die Offiziere der Kohorte hier empfangen. Nimm deinen Sklaven und zieh dich in deine Gemächer zurück.«
    »Das werde ich nicht tun! Wie kannst du es wagen, hierherzukommen und mich so zu behandeln? Wer in Rom hat dich geschickt?«
    »Das habe ich dir schon gesagt. Ich handle auf Befehl des kaiserlichen Stabs.«
    Centurio Postumus hustete geräuschvoll und trat neben Macro an den Schreibtisch. »Entschuldige, Herr. Aber wenn du auf Befehl handelst, könnten wir diesen Befehl dann sehen?«
    »Was?« Macro starrte ihn an.
    »Den Befehl, Herr. Die Bestätigung deiner Berufung hierher.«
    »Verflucht noch mal. Na schön. Ich hole ihn. Er ist in meiner Satteltasche …«
    Abrupt erstarrten Macros Lippen, und unwillkürlich dachte er an den Vormittag zurück, als sie zur Hochebene hinaufgeritten waren. Er einnerte sich an Bannus und seine Briganten und an den Abwurf des Gepäcks, als die Schwadron in größter Not beschloss, sich den Weg zur Festung freizukämpfen.
    Schließlich bewegten Macros Lippen sich wieder, und er flüsterte: »Scheiße, Scheiße, Scheiße.«

KAPITEL 8
    N och einmal trat Cato dem Druiden gegenüber, doch diesmal war sein Gegner viel größer, sodass Cato sich wie ein Kind fühlte. Die Augen des Druiden waren pechschwarz und seine Zähne nadelspitz, als seien sie abgefeilt worden. In seiner Hand hielt er eine Sichel, und als Catos Blick auf die schimmernde Klinge fiel, hob der Druide die Waffe. Einen kurzen Moment lang huschten die silbernen Strahlen des Mondes darüber und brachten sie zum Funkeln. Dann schoss die Klinge in einer bogenförmigen Bewegung nach unten auf Catos Kehle zu …
    Er erwachte mit einem Schrei und drückte sich ruckartig hoch auf die Ellbogen. Mit weit aufgerissenen, hin und her huschenden Augen nahm er seine Umgebung in sich auf. Ein kleiner, dunkler Raum, der bis auf die Matratze, auf der er lag – sie war eher dünn, sodass man sie zusammenrollen konnte –, völlig leer war. Er machte eine Bewegung, doch das plötzliche Pochen in seinem Schädel war so heftig, als schlüge jemand mit einem

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