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Die Jagd des Adlers

Titel: Die Jagd des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Arme hoch, um sein Gesicht zu schützen, und war plötzlich nicht mehr zu sehen, als die Angreifer über ihn herfielen. Cato zog automatisch sein Schwert, während er sich hinter die Tischreihe duckte.
    »Los, Macro!«
    Ein leises Knirschen erklang hinter Cato, als nun auch Macro sein Schwert aus der Scheide zog, und schon stürmten die beiden auf die Mörder zu, indem sie die Geldverleiher beiseitedrängten und über Tafeln mit den Steuerlisten sprangen. Vor sich sah Cato, wie die Männer von dem Steuereintreiber abließen, der über seinem Tisch zusammengesunken war, die weiße Toga zerrissen und blutig. Die Menge auf dem Platz wich panisch zurück; entsetzt schrien die Passanten auf und flohen. Die Angreifer wandten sich den Männern hinter den nächsten Tischen zu. Diese waren einen Augenblick lang völlig erstarrt, bis sie begriffen, in welch großer Gefahr sie schwebten. Dann versuchten sie hastig, den Männern zu entkommen, die ihre Krummdolche durch die Luft zischen ließen – jene Waffe, von der sie auch ihren Namen hatten: Es waren Sikarier, Meuchelmörder, die sich der römischen Herrschaft widersetzten und zu den fanatischsten Eiferern in Judäa gehörten.
    Die Sikarier waren so gefangen in ihrem Blutrausch, dass sie Cato und Macro erst im letzten Augenblick bemerkten, als einer der Mörder aufsah und beobachtete, wie Cato einen Steuereintreiber unsanft beiseiteschubste und mit gebleckten Zähnen und ausgestrecktem Schwert nach vorne sprang. Die Schwertspitze drang direkt neben dem Hals in den Körper des Mannes ein, durchtrennte sein Schlüsselbein und senkte sich immer tiefer ins Fleisch, bis sie das Herz durchbohrt hatte. Der Mann schnappte nach Luft und sackte nach vorn, wobei die Bewegung Cato fast die Waffe aus der Hand riss. Der Centurio trat mit seinem Stiefel nach dem toten Angreifer, riss die Waffe aus der Leiche und kauerte sich sofort zusammen, um nach seinem nächsten Ziel Ausschau zu halten.
    Neben ihm schienen in einem wirbelnden Angriff die Bewegungen fast zu verschwimmen, als Macro an ihm vorbeistürmte und mit seinem Schwert auf den Arm des nächsten Sikariers einhieb; er wurde fast vollständig durchtrennt. Der Mann ließ sich zurückfallen und schrie auf vor Schmerz, während der Dolch seinen unbeweglichen Fingern entglitt. Die anderen Männer brachen ihren Angriff auf die Steuereintreiber abrupt ab und stellten sich den beiden Römern entgegen. Ihr Anführer, ein kleiner, dunkelhäutiger Kerl mit mächtigen Schultern, zischte seinen Männern einen raschen Befehl zu, und die Sikarier schwärmten aus. Einige umrundeten die Tische, während andere die Treppe hinaufstiegen, um Macro und Cato den Rückweg abzuschneiden. Die blutige Schwertspitze noch immer erhoben, sah Cato sich um.
    »Es sind sieben.«
    »Kein günstiges Verhältnis.« Schwer atmend nahm Macro seine Kampfposition ein, indem er sich mit dem Rücken zu Cato stellte. »Wir sollten nicht hier sein, mein Junge.«
    Die Menge war in Richtung Tor geflohen, sodass sich niemand mehr auf dem Platz um die Meuchelmörder und die beiden Römer herum aufhielt. Auf den Steinplatten des äußeren Tempelhofs lagen zurückgelassene Körbe und halb gegessenes Obst, das die Menschen fortgeschleudert hatten, als sie um ihr Leben gerannt waren.
    Cato lachte bitter. »Es war deine Idee – erinnerst du dich noch?«
    »Überlass das nächste Mal das Denken bitte nicht mir.«
    Bevor Cato antworten konnte, zischte der Anführer der Sikarier einen weiteren Befehl, und seine Männer rückten mit raschen Schritten vor. Sie hatten die Dolche erhoben und waren bereit zuzustoßen. Es gab keinen Ausweg für unsere römischen Freunde. Cato kauerte sich noch ein wenig mehr zusammen, spannte die Muskeln an und ließ seinen Blick von Angreifer zu Angreifer wandern. Keiner der Männer war weiter als eine Speerlänge von ihm und Macro entfernt.
    »Was nun?«, flüsterte er.
    »Scheiße. Wenn ich das wüsste.«
    »Wunderbar. Genau das wollte ich hören.«
    Cato gewahrte seitlich von sich eine Bewegung und wandte sich um. Er konnte gerade noch sehen, wie einer der Mörder nach vorn sprang und mit seinem Dolch von der Seite her nach Macro stach.
    »Pass auf!«
    Doch Macro bewegte sich bereits. Sein Schwert funkelte in der Sonne, als Macro in einem bogenförmigen Hieb dem Gegner die Waffe aus der Hand schlug. Kaum war der Dolch auf dem Boden gelandet, als der nächste Sikarier schon zu einer Finte ansetzte und Cato zwang, sich ihm zuzuwenden und den Angriff zu

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