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Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night

Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night

Titel: Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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»Mach sie platt. Los. Wir werden’s auch niemandem erzählen. Stimmt doch, oder?«
    Tom und ich sahen uns an.
    »Das ist nicht dein Ernst«, sagte Tom.
    »Aber sicher. Wie krass. Fahr die Arschlöcher einfach über den Haufen. Wie krass .«
    »Und wenn sie dann tot sind?«
    »Also, mir werden sie nicht fehlen. Dir etwa, Clem?«
    »Sonntagsfahrer. Die erwischt’s früher oder später sowieso. «
    Ich grinste sie über die Schulter hinweg an. »Ihr Jungs seid echt eiskalt.«
    »Ich werde sie auf keinen Fall überfahren«, sagte Tom. »Da versaue ich mir ja den Wagen.«

    »Schisser«, sagte Private.
    »Nur einen kleinen Schubs«, sagte Clement.
    Wir hatten gerade den Gipfel einer kleinen Anhöhe erreicht. Ein weiterer Holzlaster fuhr vorbei und spritzte Wasser auf unsere Scheibe. Danach war die Straße frei, so weit das Auge reichte.
    Tom hätte jetzt ohne Probleme überholen können. Stattdessen hupte er.
    Der hintere der beiden Radfahrer streckte den Arm aus, um uns vorbeizuwinken.
    »Wie zuvorkommend«, sagte ich.
    Tom hupte jetzt ununterbrochen und fuhr direkt auf den Radler zu. In letzter Sekunde wich er zur Seite aus, und wir rauschten an ihnen vorbei. Sie sahen immer noch nicht auf. Anscheinend waren sie völlig in ihrer kleinen Radfahrerwelt versunken.
    Ein paar hundert Meter weiter hielt Tom am Straßenrand an.
    »Was hast du vor?«, fragte Private aufgeregt und neugierig.
    »Alles aussteigen«, sagte Tom
    »Ab-ge-fahren«, sagte Clement. »Willst du sie aufmischen? «
    »So ähnlich«, antwortete Tom.
    Er öffnete die Motorhaube. Dann stiegen wir aus und versammelten uns um die Front des Wagens.
    »Und was jetzt?«, fragte Private.
    »Tu einfach, was ich dir sage«, entgegnete Tom.
    Wir blickten uns um. Bis auf uns und die Fahrradfahrer war weit und breit niemand zu sehen. Sie hatten die Köpfe gesenkt, sodass man nur ihre gelben Kapuzen erkennen konnte.

    Tom hatte für den Fall der Fälle Hesters alte .22er unter dem Fahrersitz verstaut. Das hatte er uns erzählt. Na ja, man soll ja auch nicht unbewaffnet auf Reisen gehen.
    Was wir nicht wussten, war, dass Tom sie herausgeholt hatte, bevor er ausgestiegen war.
    Das erfuhren wir erst, als er seine rechte Hand unter der Jacke hervorzog, zielte und schoss. Bamm, bamm! Alles ging sehr schnell, und durch den dichten Regen konnte ich nicht erkennen, ob er getroffen hatte. Das erste Rad kam ins Schleudern, und der Fahrer landete auf dem Asphalt.
    Endlich sah der andere Radler auf. Er trug einen schwarzen Schnurrbart. Bamm, bamm, bamm, bamm, bamm!
    Er riss die Arme in die Höhe, sah zum Himmel auf und fiel rückwärts auf den Hinterreifen, wodurch das Rad aufstieg und ihn unter sich begrub.
    »Los, los!«
    Clement und Private rannten erschrocken zu den Autotüren.
    »Hier lang, ihr Volltrottel«, rief ich. »Schnell!«
    Tom und ich rannten an ihnen vorbei. Er übernahm den ersten Fahrradfahrer, ich den zweiten. Während wir sie ins Gebüsch am Straßenrand zerrten, befahlen wir Clement und Private, die Fahrräder zu holen.
    In einer halben Minute hatten wir die Straße freigeräumt. Als sich ein alter Winnebago näherte, versteckten wir uns im Gestrüpp.
    Dann zerrten wir Räder und Radler noch tiefer ins Unterholz. Der Schnurrbartheini war mausetot. Eine Kugel hatte seinen Kiefer zerschmettert, eine weitere hatte ihn genau zwischen die Augenbrauen getroffen und eine dritte sein rechtes Auge zerstört.

    Das andere Opfer – eine Frau – war bewusstlos, lebte aber noch. Wir trugen sie auf eine Lichtung und versammelten uns um sie. In ihrer linken Schulter befanden sich zwei saubere Einschusslöcher. Das sahen wir aber erst, als wir ihr den Regenmantel auszogen. Eine der Kugeln hatte den Träger ihres Tanktops durchtrennt, das übrigens weiß und sehr eng war. Als hätte man es auf ihren Körper geklebt. Man konnte jede einzelne Rundung erkennen. Einen BH hatte sie nicht an, und statt Hosen trug sie ein kleines schwarzes Bikinihöschen.
    »Heilige Scheiße«, sagte Private.
    »Mann«, flüsterte Clement. »Die hat ja so gut wie nichts an.«
    »Das haben wir gleich«, sagte ich.
    Es war ziemlich lustig, die Reaktion der beiden zu beobachten, als Tom und ich die Frau völlig auszogen. Sie wussten überhaupt nicht, wie ihnen geschah, und beschlossen, den Mund zu halten und zuzusehen. Nein, eigentlich standen ihre Münder sperrangelweit offen. Trotzdem schwiegen sie.
    Es war ganz anders als bei Hester. Die Frau hier war verdammt hübsch. Sie ähnelte sogar ein

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