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Die Jahre am Weiher: Der zweite Fall für Winnie Heller und Hendrik Verhoeven (German Edition)

Die Jahre am Weiher: Der zweite Fall für Winnie Heller und Hendrik Verhoeven (German Edition)

Titel: Die Jahre am Weiher: Der zweite Fall für Winnie Heller und Hendrik Verhoeven (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silvia Roth
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sie Hannah Bender sagen. Margo sagt, er sei ein wirklich guter Zuhörer …
    Gut und schön, dachte Winnie, aber warum hatte Fennrich die Mutter eines der entführten Mädchen überhaupt besucht? Hannah Bender war sich doch sicher gewesen, dass er und Margo Krempinski einander nicht gekannt hatten, vor Violas Verschwinden. Warum war der notorische Einzelgänger Fennrich, der maulfaule Waldschrat, wie die schöne Rosemarie ihn so treffend genannt hatte, von seinen Gewohnheiten abgewichen und hatte Viola Krempinskis Mutter besucht? Warum hatte er ihr mit dem Grabstein für ihre verschwundene Tochter geholfen? Und wie passte das alles zu Violas Socke in seiner Toilette?
    Fennrich hat te Hals über Kopf ein Lokal verlassen, nachdem dort die Rede auf Edda Bender gekommen war. Und am selben Abend hatte er seine Frau getötet. Desgleichen hat er das Gespräch mit Verhoeven abgebrochen, als dieser Edda Bender erwähnte. Und in der folgenden Nacht hat er sich das Leben genommen …
    Es gibt keine Zufälle, dachte sie. Zumindest nicht so viele auf einmal.
    „Wenn ich dich doch nur selbst fragen könnte, Lilli!“, murmelte sie. „Du könntest all diese Geheimnisse lüften. Du hast etwas gewusst. Und weil du etwas gewusst hast, musstest du sterben.“
    Lilli Dahl ist tot, wer fragt nach ihr?, hörte sie wieder jenen schaurigen Kinderreim, der nur in ihrer Phantasie existierte. Niiiiiemand.
    Niiiiiemand.
    Niiiiiiiiiiiiemand …
    Sie hob den Kopf und blinzelte in das gleißende Sonnenlicht hinauf. Jasper Fennrich war mit Edda Bender am Morgen ihres Verschwindens gesehen worden. Jemand hatte beobachtet, wie er sich mit dem Mädchen unterhalten hatte. Aber war er auch die mysteriöse Verabredung gewesen, von der Edda ihrer großen Schwester erzählt hatte? Oder hatte sich diese Bemerkung doch eher auf Lilli bezogen? Auf die einsame, wirre Lillie, die sich so gerne mit jüngeren Kindern herumgetrieben hatte?
    Fennrich oder Lilli, dachte Winnie. Einer von beiden, oder? Wer sonst?
    Der Nöck , kicherte Rosemarie Wilnowski hinter ihrer Stirn. Sie hat gesagt, sie wollen den Nöck besuchen .
    Vor Winnies innerem Auge erschien ein kantiges Gesicht vor einem orangefarbenen Himmel. Polizeihauptmeister Wismut.
    Passen Sie auf, dass Sie nicht der Nöck holt , warnte er grinsend. Meine Großmutter hat immer behauptet, dass er es überhaupt nicht leiden kann, wenn jemand in seinem Teich badet .
    Und wenn man es doch tut, verschwindet man, ergänzte Winnie in Gedanken. So wie Edda Bender…
    Sehen Sie sich den Ort eines Verbrechens an , mahnte ihr alter Ausbilder. Etwas, von dem, was Sie suchen, ist noch dort …
    Sie warf einen Blick auf die Uhr. Genau genommen hatte sie jetzt Mittagspause. Und in seiner Mittagspause konnte ein jeder tun und lassen, was er wollte!
     
     
     
     
    9
     
    „Ich will das eigentlich nicht.“ Die Frau im Türrahmen der billigen Sozialwohnung trug ein ausgeleiertes schwarzes Neckholdertop und Jeans. Sie war höchstens Mitte dreißig, doch sie gehörte eindeutig zu den Frauen, die sich schnell verschlissen.
    Verhoevens Blicke wanderten von dem etwas zu grell geschminkten Gesicht der Frau zu ihrer Tochter, die mit fest vor der Brust verschränkten Armen hinter ihrer Mutter an der Wand lehnte. „Es ist leider nötig“, sagte er, als Annette Lauterbach keine Anstalten machte, ihn hereinzubitten. Und in Gedanken fügte er hinzu: Warum hast du uns überhaupt angerufen, wenn du jetzt einen Rückzieher machst?
    Sie kaute nervö s auf ihrem künstlichen Fingernagel herum. „Vielleicht ist es ein ganz anderer Kerl, der sie … Ich meine …“
    „Aber es könnte derselbe sein“, versetzte Verhoeven. „Das genügt mir.“
    „Ich …“
    Er merkte, wie er allmählich die Geduld verlor. Ann-Kathrin Jehninger wurde nun seit beinahe vierundzwanzig Stunden vermisst. Statistisch gesehen sterben mehr als neunzig Prozent der Kinder, die eine solche Entführung nicht überleben, innerhalb der ersten vierundzwanzig Stunden, hatte Brüning erst vorhin bei einer kurzen Lagebesprechung mit erschreckender Sachlichkeit angemerkt. Und selbst ohne diese entmutigende Aussage war Verhoeven klar, dass jede Stunde, die verstrich, den Schaden nur vergrößerte. Was konnte ein Perverser einem wehrlosen Kind in vierundzwanzig Stunden antun?
    Er sah wieder Annette Lauterbach an. „Bitte“, sagte er. „Wir dürfen keine Zeit verlieren.“
    Sie trat zur Seite und drehte sich zu ihrer Tochter um. „Erzähl dem Herrn von der Kripo, was du

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