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Die Jahre am Weiher: Der zweite Fall für Winnie Heller und Hendrik Verhoeven (German Edition)

Die Jahre am Weiher: Der zweite Fall für Winnie Heller und Hendrik Verhoeven (German Edition)

Titel: Die Jahre am Weiher: Der zweite Fall für Winnie Heller und Hendrik Verhoeven (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silvia Roth
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Aber wissen Sie was?“
    „Was denn?“
    „Vielleicht sucht sich dieser Mistkerl nach der Erfahrung mit Ihrer Zeugin jetzt jüngere Opfer.“
    „Ja, er lernt. Leider. Und er … “ Verhoeven hielt inne und sagte etwas, das nicht ihr galt. Offenbar war er dort, wo er war, nicht allein. „Er filmt die Mädchen mit einem Camcorder.“
    „Sagt das Ihre Zeugin?“
    „Ja.“
    Winnie schob nachdenklich die Unterlippe vor. „Warum, glauben Sie, hat er Corinna gehen lassen?“
    „Vielleicht lässt er sie alle wieder gehen“, entgegnete ihr Boss ohne Überzeugung.
    So viel Glück haben wir nicht, hielt sie ihm in Gedanken entgegen. Laut sagte sie: „Ja, vielleicht.“
    „Übrigens ist der Kerl tatsächlich hier aus der Gegend. Miriam Lauterbach sagt, dass sie ihn seit ihrer ersten Begegnung schon zweimal wiedergesehen habe.“
    Winnie horchte auf. „Und hat er sie auch gesehen?“
    Verhoeven verneinte. „Sie hat sich versteckt, weil sie Angst hatte, dass er wieder hinter ihr her sein könnte.“
    „Das ist er ja vielleicht auch“, entgegnete sie. „Wenn ihm bewusst geworden ist, dass das Mädchen ihn beschreiben kann …“ Sie ließ den Satz offen und starrte gedankenverloren auf einen zerklüfteten Baumstamm, der aussah, als habe er ein Gesicht. Da war ein aufgerissener Mund. Darüber Augen. Blinde, bemooste Augen, die sich ihr entgegen wölbten.
    „Ich habe bereits alles Notwendige in die Wege geleitet, damit Frau Lauterbach und ihre Tochter beschützt werden“, berichtete Verhoeven.
    „Und wenn wir dem Mädchen gestatten würden, sich normal zu bewegen, und sie überwachen?“, schlug sie zögerlich vor.
    „Sie meinen, wir sollen das Kind als Köder benutzen?“
    Der Ausdruck widerstrebte ihr zutiefst. Dennoch bejahte sie Verhoevens Frage nach kurzem Zögern.
    „Auf keinen Fall.“ Es klang absolut kompromisslos, wie er das sagte. „Abgesehen davon, dass sich unser Mann wahrscheinlich sowieso nicht mehr an Miriam herantraut, wenn die Medien erst einmal über Ann-Kathrin Jehningers Verschwinden berichtet haben, ist es nahezu unmöglich, ein Kind dieses Alters so zu überwachen, dass seine Sicherheit auch tatsächlich gewährleistet ist.“
    Winnie dachte an Verhoevens unternehmungslustige Tochter und kam zu dem Schluss, dass ihr Vorgesetzter Recht hatte. Die Verantwortung war einfach zu groß. „Wie lange können wir die Presse noch hinhalten?“
    Er seufzte. „Ich fürchte, überhaupt nicht mehr. Die Suchaktion und das ganze Drum und Dran hat viel zu viel Aufsehen erregt.“
    Sie trank einen letzten Schluck Wasser und widerstand der Versuchung, die leere Flasche einfach in den nächsten Busch zu werfen, als ihr Blick unvermittelt auf etwas fiel, das sogleich ihre Aufmerksamkeit erregte.
    „ Winnie?“
    Sie antwortete nicht.
    „Sind Sie noch dran?“
    „Ja , ja“, sagte sie eilig. „Bin ich.“
    „Wo sind Sie im Augenblick?“
    „Am Waldrand, ganz in der Nähe des Weiherhauses“, entgegnete sie zerstreut. „Und Sie glauben nicht, was ich hier gerade gefunden habe.“
    „Was denn?“
    Anstelle einer Antwort ging Winnie in die Knie. Zum Teufel mit Verhoevens Tick, den Blick von Anfang an auf irgendein unbedeutendes Detail zu richten und diese ganz besondere Art von Fragen zu stellen!
    „Hallo?“
    Die Fragen ihres Vorgesetzten hatten die unselige Angewohnheit, sich in ihrem Kopf festzusetzen. Und auch dieses Mal hatte eine dieser Fragen sie einfach nicht losgelassen. Sie hatte im Internet nachgesehen. Und nur deshalb wusste sie, was sie da vor sich hatte … 
    „Winnie!“
    „Ja, doch.“
    „Was haben Sie gefunden?“
    „Lilli Dahls Rittersporn“, antwortete sie mit dem Stolz eines Hobbybotanikers, der zufällig über eine bislang unbekannte Pflanze gestolpert war und nun darauf hoffte, dass sie bis an Ende aller Tage seinen Namen tragen würde. „Das Ding steht hier am Waldrand und sieht mich aus großen blauen Augen an. Und ich denke, es wäre besser, wenn Lübke ein Team herschickt.“
    „Warum?“ Verhoevens Stimme klang elektrisiert. „Was ist denn damit?“
    „Ich bin mir nicht sicher“, antwortete Winnie. „Aber der Boden sieht aus, als sei hier erst kürzlich gegraben worden. Und …“ Sie beugte sich vor. „Ja, verdammt, zwischen den Blüten baumelt einer von Lillis Schmetterlingen!“
     
     
     
     
    11
     
    Bei ihrer Rückkehr erwischte Winnie ihren Vorgesetzten allei n, und sie war heilfroh darüber. Sie wusste, sie konnte es sich nicht leisten konnten, in

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