Die Jahre am Weiher: Der zweite Fall für Winnie Heller und Hendrik Verhoeven (German Edition)

gemeinte Leine in die Hosentasche und leistete eine letzte Unterschrift.
    Dann gingen Buckel und er einträchtig nebeneinander her zum Parkplatz.
     
     
     
     
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    Winnie Heller fühlte einen Anflug von Ungeduld, als sie die froschgrün lackierte Tür aufstieß. Sie hatte ihre Durchsuchung des Schuppens abgeschlossen und war nicht fündig geworden. Keine Aufzeichnungen. Keine zweite Kindersocke. Nichts, dessen Vorhandensein im Schuppen eines alten Sonderlings irgendjemanden gewundert hätte.
    Also noch einmal die Hütte.
    Was sonst?
    Schließlich konnte sie hier nicht mit leeren Händen wieder abziehen. Außerdem sagte ihr Instinkt, dass dieser Ort noch unentdeckte Geheimnisse barg, denen sie auf die Spur kommen musste. Und die Aussicht, Verhoevens Abwesenheit dazu zu nutzen, sich einen Vorsprung zu verschaffen, stachelte sie nur noch mehr an.
    Es bereitet Ihnen Schwierigkeiten, zu erkennen, wann ein Kampf verloren ist , höhnte der imaginäre Dr. Zilcher in ihrem Kopf. Wie eine gesprungene Schallplatte.
    „Das werden wir ja sehen“, murmelte sie und trat in den stickigen Raum, der so viele Jahre lang Lilli Dahls Zuhause gewesen war.
    Die Sonne stach auf die brüchige Teerpappe hinunter und kochte die abgestandene Luft, in der noch immer der Geruch nach Blut und verwesendem Fleisch schwebte. Winnie wartete, bis sich ihre Augen an das schummrige Dämmerlicht gewöhnt hatten. Dann ging sie auf die Knie und klopfte jeden Zentimeter des Bodens ab, der komplett aus Holzdielen bestand. Hier und da probierte sie, ob eine der Bohlen sich nicht vielleicht doch anheben ließ. Doch bis auf die eine, unter der Lübke Lilli Dahls Briefe entdeckt hatte, schienen alle bombenfest zu sitzen. Wie hatte Lilli noch gleich die Abläufe geschildert, die auf einen von Fennrichs Argwohn-Anfällen folgten?
    Ich warte geduldig, bis er anfängt, durch die Hütte zu rennen und jede Schublade und jede Kiste aufzureißen . Winnies Augen suchten das Brett über dem Herd. Und wenn er dann immer wütender wird, weil er nicht findet, was er sucht, stehe ich auf und gehe vor die Tür …
    Sie nickte vor sich hin. Fennrich hatte sämtliche Gefäße kontrolliert. Alle Dosen und jede Schublade der alten Kommode dort drüben. Aber wo hat er nicht nachgesehen?, überlegte sie. Wo haben wir nicht nachgesehen?
    Sie ging auf den Tisch zu, an dem Lilli Dahl gesessen und ihre Gedanken notiert hatte. Dahinter das Fenster mit der schmalen Fensterbank, die völlig deplatziert wirkte an einem Ort wie diesem. Ihre Hände betasteten das Holz. Augenblick! Da schien etwas zu sein! Ein Hohlraum!
    Und darin …
    Ja, verdammt! Etwas aus Papier.
    Winnie sank auf die Knie und förderte einen zerknitterten Umschlag zutage, der in einem winzigen Spalt des Holzes gesteckt hatte und der die Aufschrift eines Versandhauses trug. Vorsichtig, um nur ja nichts zu zerstören, schob sie die Lasche zurück und zog ein Gebilde aus Papier und Gras heraus, das sie erst auf den zweiten Blick als einen von Lilli Dahls selbst gebastelten Schmetterlingen erkannte.
    „Also, entweder war unsere arme Lilli total irre“, flüsterte sie, indem sie ihren Fund kritisch von allen Seiten betrachtete.. „Oder aber das Ding hier ist komplett verunglückt.“
    Aber wenn dieser Schmetterling verunglückt war …
    Sie runzelte die Stirn. Warum hatte Lilli Dahl ihn dann nicht einfach weggeworfen? Warum hatte sie ihn für wert befunden, versteckt zu werden? In einem Haus, das an Verstecken so rar war?
    Sie legte das vertrocknete Gebilde auf die Fensterbank und nahm wieder den Umschlag zur Hand . Und tatsächlich: Da war noch mehr. Papierschnipsel!
    Rohmaterial für neue Bastelarbeiten?
    Oder …
    Winnie zog eine Handvoll Papierfetzen aus dem Kuvert und erkannte, dass es sich um Teile eines Briefes handelte. Jemand hatte einen oder mehrere von Lilli Dahls Blättern zerrissen und die Teile anschließend zusammen mit einem total verunglückten Schmetterling in das Kuvert gestopft. Aber wer? Lilli selbst?
    Und warum?
    Winnie strich sich eine verschwitzte Haarsträhne aus der Stirn. Dann setzte sie sich an den Tisch, wo sie sämtliche Fetzen des zerstörten Briefes aus dem Umschlag schüttelte und wie Puzzleteilchen vor sich ausbreitete.
    Den zähen Verwesungsgeruch, der sie umgab, nahm sie zu diesem Zeitpunkt schon längst nicht mehr wahr …
     
     
     
     
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    Verhoeven kam gerade noch rechtzeitig, um ein Stück von Ninas Mohrenkopftorte zu erwischen, bevor der nicht unbeträchtliche