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Die Jangada

Die Jangada

Titel: Die Jangada Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Garral, antwortete Torres, hören Sie meinen Vorschlag. Uebereilen Sie sich nicht, diesen rundweg abzuweisen, und denken Sie daran, daß Sie in meiner Gewalt sind.
    – Wie lautet denn Ihr Vorschlag?« fragte Joam Garral.
    Torres sammelte sich einen Augenblick. Das Benehmen dieses Schuldigen fiel ihm doch nicht wenig auf. Er hatte auf ein erregtes Wortgefecht, auf Bitten, auf Thränen gerechnet… Vor ihm stand ein der schlimmsten Verbrechen bezichtigter
    und deshalb verurtheilter Mann, aber dieser Mann kam nicht im mindesten außer Fassung.
    »Sie haben eine Tochter, begann er endlich, die Arme kreuzend. Das Mädchen gefällt mir. Ich will Sie ehelichen.«
    Joam Garral versah sich von Seiten eines solchen Menschen wohl schon im voraus alles Möglichen, denn auch diese Forderung raubte ihm die Ruhe nicht.
     

    Die ganze Familie begab sich nach dem Vordertheile. (S. 181.)
     
    »Der ehrenwerthe Torres, erwiderte er, scheut sich also nicht, in die Familie eines Räubers und Mörders einzutreten?
    – Ueber meine Handlungsweise hab’ ich allein zu richten, antwortete Torres. Ich will Joam Garral’s Schwiegersohn werden und das wird auch in Erfüllung gehen.
    – Sie scheinen ganz außer Acht zu lassen, Torres, daß meine Tochter im Begriffe steht, Manoel Valdez zu heiraten?
    – Sie werden Ihre Manoel Valdez gegebene Zusage einfach zurücknehmen.
    – Und wenn meine Tochter sich weigert?
    – So werden Sie ihr Alles mittheilen, und sie wird, soweit kenne ich das Mädchen, dann Ja sagen, antwortete Torres unverschämt genug.
    – Alles?
    – Wenn’s sein muß, Alles! Zwischen dem eigenen Gefühle und der Ehre ihrer Familie, dem bedrohten Leben ihres Vaters wird ihr die Wahl des verlangten Opfers nicht schwer werden.
    – Sie sind ein erbärmlicher Schurke, Torres! sagte Joam Garral, der immerfort seine Kaltblütigkeit bewahrte, sehr ruhig.
    – Ein Schurke und ein Mörder – ja Gleich und Gleich gesellt sich einmal gern!«
    Bei diesen Worten erhob sich Joam Garral und trat an den Abenteurer, diesen scharf fixirend, näher heran.
    »Torres, sagte er bestimmt, wenn Sie sich der Familie Joam Dacosta’s anschließen wollen, dann hängt das so zusammen, daß Sie Kenntniß von Joam Dacosta’s Unschuld an dem ihm zur Last gelegten Verbrechen haben.
    – Wirklich?!
    – Und daß Sie, füge ich hinzu, auch Beweise dafür besitzen, mit welchen Sie erst am Tage der Hochzeit mit meiner Tochter hervortreten würden.
    – Spielen wir mit offener Karte, Joam Garral, antwortete Torres jetzt mit gedämpfter Stimme, wenn Sie mich angehört haben, wird sich’s ja zeigen, ob Sie meine Bewerbung um Ihre Tochter ausschlagen.
    – Ich höre, Torres.
    – Nun… ja! sagte der Abenteurer etwas zögernd, als bereue er schon, mit diesem Worte zu viel zugestanden zu haben, ja… Sie sind unschuldig. Ich weiß es, denn ich kenne den wirklichen Verbrecher und habe auch den Beweis für Ihre Unschuld in den Händen.
    – Und der Elende, welcher jenes Verbrechen beging?
    – Der ist todt!
    – Todt! rief Joam Garral, der bei dieser Nachricht unwillkürlich erbleichte, als sei ihm nun jede Möglichkeit der Wiederherstellung seines ehrlichen Namens abgeschnitten.
    – Ja, todt! versicherte Torres. Dieser Mann aber, den ich lange Zeit kannte, ohne in ihm den Verbrecher zu vermuthen, hat eine eigenhändige schriftliche Darstellung der Vorgänge bei dem Diamantendiebstahle hinterlassen, welche bis auf das Einzelnste eingeht. Als er sein Ende herankommen fühlte, marterten ihn die Gewissensbisse. Er hatte Kenntniß davon, wohin Joam Dacosta geflüchtet, unter welchem Namen er ein neues Leben begonnen. Er wußte, daß er reich war, in glücklichen Familienverhältnissen lebte, aber daß ihn doch ein geheimer Stachel peinigen mußte. Er wollte ihn erlösen, den Makel seines Namens tilgen… aber der Tod kam ihm zuvor… er beauftragte mich, seinen vertrauten Gefährten, das auszuführen, was ihm nun unmöglich wurde. Da übergab er mir noch die Beweise der Unschuld Dacosta’s, um sie diesem auszuliefern, und – schloß die Augen für immer.
    – Der Name, der Name dieses Mannes? rief Joam Garral in höchster Aufregung.
    – Den werden Sie erfahren, sobald ich Ihrer Familie angehöre.
    – Und jenes Schriftstück?…«
    Joam Garral war nahe daran, Torres mit Gewalt zu visitiren, um ihm die Beweise seiner Unschuld zu entreißen.
    »Das Schriftstück ist gut aufgehoben, antwortete Torres, und Sie werden es erst erhalten, wenn Ihre Tochter mein Weib

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