Die Janus-Vergeltung
das FBI hat so neues Material nicht mal zur Verfügung.«
Smith hatte zuerst Klein angerufen, um die Dinge zu besorgen, und dann Marty, um sie zusammenzubauen. Die perfekt arrangierten Einzelteile trugen eindeutig Martys Handschrift. Jede Kleinigkeit war an ihrem Platz, und alles funktionierte einwandfrei. Smith hatte Marty gebeten mitzukommen, doch er hatte abgelehnt, weil er lieber nach dem Maulwurf in der CIA suchte.
»Niemand kann den Mann jagen wie ich. Die CIA -Systeme sind verdammt schwer zu knacken«, hatte Marty gemeint. Das Funkeln in seinen Augen verriet, dass Marty die Herausforderung genoss. In einem Auto zu sitzen und zu warten, bis etwas passierte, konnte da nicht mithalten.
Smith reichte Beckmann ein langläufiges Gewehr. Beckmann steckte die Zigarette in den Mundwinkel, während er die Waffe begutachtete.
»Nett. Was ist das?«
»Ein Betäubungsgewehr. Eigentlich für Großwild gedacht, funktioniert aber genauso für Menschen. Wir brauchen ihn lebend, damit er uns sagen kann, was er vorhat.«
»Ich würde den Dreckskerl lieber abknallen.«
Smith nickte. »Ich auch.«
»Hat Howell auch so eins?«
»Und ein normales Scharfschützengewehr. Er geht schon in Stellung. Alles Gute.«
Beckmann salutierte, und Smith schloss die Hecktüren und betrachtete sie einen Augenblick. Was wie ein Logo mit einer schwarzen Kreisspirale aussah, war in Wahrheit ein Einwegspiegel, der es ermöglichte, von drinnen hinauszusehen. Auf Knopfdruck glitt er zur Seite, sodass Beckmann genug Platz für seine Waffe hatte, ohne die Hecktür öffnen zu müssen.
Smith überquerte die Straße und stieg die Treppe zur sicheren CIA -Wohnung hinauf. Sie hatten einen Übergabeort gesucht, der sich von oben und von unten im Auge behalten ließ. Das Safehouse bot den zusätzlichen Vorteil, dass es unbewohnt war; es gehörte zur Gänze der CIA . Howell hatte sich in der Straße umgesehen, bevor sie die Wohnung betraten; sie schien für die wenigen Stunden, die sie sie brauchten, ausreichend sicher zu sein. Smith hoffte, dass sie längst weg sein würden, wenn der CIA -Maulwurf Wind davon bekam. Howell saß in der Küche und inspizierte das Scharfschützengewehr.
»Ist er unten so weit?«
Smith nickte. »Absolut. Es kann losgehen.« Smith nahm eine kugelsichere Weste und den Sender: Rebeccas Ausrüstung für das Treffen. »Ist sie oben?«
»Ja. Sie hat gesagt, sie wartet auf dich.«
Smith stieg die Treppe hinauf und fand sie im Badezimmer, in Jeans und BH, während sie mit einem Handspiegel ihre Wunden begutachtete.
»Ich wollte mich erst anziehen, wenn ich den Sender habe«, sagte sie. Er hielt den Sender hoch. »Ziemlich klein.«
»Muss er auch sein, wenn er ihn nicht sehen soll. Er ist kabellos und lässt mich und Beckmann im Van mithören. Wenn irgendwas passiert, sind wir da.«
»Was ist das andere?«
Er hielt die Weste hoch. »Kugelsicher. Schön dünn, was?«
Rebecca nickte. »Sieht gar nicht so aus wie die Dinger, in denen die Polizei herumläuft.«
»Die Weste ist aus einem dichten Seidengewebe. Dass sie so dünn ist, sagt überhaupt nichts – die hält eine Kugel genauso gut auf wie Kevlar.«
»Von Ms. Russell und der CIA ?«
Smith schüttelte den Kopf. »Von einem Freund.« Es war Klein, der die Weste besorgt hatte.
Er befestigte das winzige Mikrofon an ihrem BH-Träger und führte das Kabel zum Sender, den sie am Hosenbund trug. Er legte ihr die Weste an und hielt inne, als ihm ihr eindringlicher Blick auffiel.
»Schau nicht so finster. Er wird mich nicht umbringen, solange er sein Geld nicht hat.«
»Glaubst du.«
»Es ist so. Du hast so viel Lebenserfahrung und weißt trotzdem nicht, dass sich alles ums Geld dreht?« Sie sah ihn erstaunt an. Einen Moment lang empfand er die Kluft zwischen seinen eigenen Erfahrungen und denen der meisten anderen noch stärker als sonst. Er glaubte schon lange nicht mehr, dass sich die Probleme der Welt mit Geld lösen ließen.
»Ich habe zu viele gesehen, denen es um Macht und irgendwelche ehrgeizigen und wahnwitzigen Ziele ging. Du glaubst, alles dreht sich ums Geld, weil du auf einer kleinen Insel von Leuten lebst, die danach streben. Aber Leute wie Dattar denken anders. Beim kleinsten Anzeichen, dass er dich im Zorn töten könnte, bevor du ihm alle Konten verraten hast, sag das Codewort, und ich schalte ihn aus.« Ihr Gesicht nahm den gewohnten entschlossenen Ausdruck an.
»Das kannst du gar nicht. Howell hat es mir gesagt.«
Smith zog die Stirn kraus. »Was hat
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