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Die Janus-Vergeltung

Die Janus-Vergeltung

Titel: Die Janus-Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Jamie Freveletti
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Was ist der Londoner Fixpreis?«
    »Zweimal täglich legen fünf Banken in London den Goldpreis fest, das sogenannte Goldfixing.« Smith trug den Koffer, während sie zum Broadway gingen.
    »Weißt du, welche Vorkehrungen er trifft, um sein Geschäft zu sichern? Außer dem Metalldetektor natürlich.«
    »Ich weiß, dass er eine Waffe, so groß wie eine Kanone, unter dem Schreibtisch befestigt hat. Die Vorderseite ist nicht von ungefähr so durchlöchert. Auf dem Dach hat er Solarzellen, die Strom für die Alarmanlage liefern, sollte es einen Stromausfall geben. Überschüsse fließen ins Stromnetz. Bilal ist stolz darauf, dass er oft Geld von Con Ed bekommt, statt für Strom bezahlen zu müssen. Ich habe auch gehört, dass sein Wagen gepanzert und sein Büro mit allen möglichen Waffen ausgerüstet ist.«
    »Ich finde es trotzdem erstaunlich, dass noch niemand eingebrochen ist«, meinte Smith.
    »Oh, angeblich haben es schon einige versucht.«
    »Und?«
    »Man hat sie nie wiedergesehen.«
     

 
    Kapitel achtunddreißig
    Manhar stand im hinteren Bereich des prächtigen Hauses auf Long Island und sah zu, wie Dattars Männer die Ausrüstung für ihr Vorhaben in die Anhänger zweier großer Trucks verluden: einen langen Feuerwehrschlauch, Warnwesten, Stahlstangen und Planen. Draußen wurde ein Aufkleber mit der Aufschrift MTA angebracht.
    Manhar hielt einen Mann auf und deutete auf das Logo.
    »Was bedeutet das?«
    »Metropolitan Transportation Authority.«
    »Was ist das?«
    »Die sind für die New Yorker U-Bahn zuständig.« Der Mann ging weiter, und Manhar stieß einen leisen Pfiff aus. Er hatte davon gehört, dass jemand einen Anschlag auf die New Yorker Subway durchführen wollte, so wie eine terroristische Organisation es in Tokio getan hatte, doch er hätte nicht gedacht, dass Dattar so etwas wagen würde. Sein Respekt vor dem Mann wurde immer größer. In diesem Augenblick winkte ihn Dattar zu sich.
    »Sie jagen die U-Bahn in die Luft?«, fragte Manhar.
    »Nein. Wie ist Khalil Nolan auf die Spur gekommen?«
    »Er ließ sie von einem Mann ständig überwachen. Er weiß, wann sie sich wo aufhält, einfach alles über sie.«
    Dattars Gesicht rötete sich vor Zorn. »Willst du damit sagen, er hatte einen Monat die Gelegenheit, sie zu schnappen, und hat es nicht getan? Warum?«
    Das Gespräch ging in eine Richtung, die Manhar gar nicht behagte. Es war einfach: Khalil hatte sich Nolan nicht geschnappt, weil Dattar noch nicht bezahlt hatte – aber das wollte Manhar ihm lieber nicht sagen. Dattar gehörte zu den Leuten, die den Überbringer schlechter Nachrichten töteten. Er versuchte, das Thema zu wechseln.
    »Setzen Sie Sarin in der U-Bahn ein? Wie in Japan?«
    »Nein. Warum hat Khalil die Frau nur beobachtet, statt zu handeln? «
    Manhar wusste nicht, wie er der Frage ausweichen sollte. Rajid und die anderen hatten ihre Ladearbeiten unterbrochen und starrten Manhar an.
    »Er hat behauptet, er würde noch auf das Geld warten.«
    In Dattars Gesicht arbeitete es, und er atmete schwer. Rajid sah, dass die Männer untätig dastanden, und stieß einen kurzen Befehl aus. Sie nahmen die Arbeit wieder auf, und Manhar spürte, wie die Anspannung nachließ.
    »Setz dich in den Wagen. Du begleitest die anderen auf der Mission«, befahl Dattar.
    Manhar tat es mit einem flauen Gefühl im Magen. Er stieg hinten in den Lastwagen und setzte sich wie die anderen mit dem Rücken zur Wand auf den Boden. Rajid kam herein und gab jedem zwei kleine Pillen und eine Flasche Wasser. Auch Manhar.
    »Was ist das?«, fragte er.
    »Eine Droge. Sie macht dich stark.«
    Manhar zögerte.
    »Nimm sie«, forderte Rajid ihn auf.
    Manhar steckte die Pillen in den Mund und ließ sie unter die Zunge gleiten, ehe er einen Schluck Wasser trank. Rajid nickte und ging weiter.
    Manhar spuckte die Pillen in seine Hand und warf sie weg. Er war nicht so dumm, etwas zu schlucken, das ihm eine Schlange wie Rajid gab.
    Plötzlich verspürte er den starken Drang zu erfahren, was Dattar mit den getarnten Lastern vorhatte. Manhar wollte mit seiner Taktik nur eines erreichen: dass Dattar Khalil tötete. Mit Khalils Tod wäre die Bedrohung für ihn beseitigt. Manhar wollte jedoch nicht wie ein Dschihadist auf einer Selbstmordmission sterben. Wenn Dattars Männer einen Anschlag auf die New Yorker U-Bahn durchführten – sei es mit einer Bombe, mit Giftgas oder mit automatischen Waffen –, war es schwer vorstellbar, dass sie selbst überlebten. Er lehnte sich zurück

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