Die Janus-Vergeltung
Smith öffnete die Wohnungstür und blickte in den Lauf einer Pistole und in Harcourts Augen.
Kapitel neununddreißig
»Waffe weg und langsam zurückgehen, sonst puste ich Ihnen den Kopf weg«, sagte Harcourt. Smith ließ das Gewehr fallen, und es landete mit lautem Geklapper auf dem Holzboden.
»Was soll das? Ich bin auf Ihrer Seite«, sagte Smith. »Wir setzen Nolan als Lockvogel ein. Dattar ist in der Nähe. Sie machen die ganze Operation kaputt.«
»Klappe«, versetzte Harcourt und tippte eine Nachricht in sein Handy.
»Jon, jetzt redet Dattar ihr ein, er hätte dich in der Hand, und verlangt, dass sie zu ihm kommt. Sie tut es.« Martys Stimme klang so hysterisch, dass Harcourt zusammenzuckte.
»Wer zum Teufel ist das?«, fragte er. Smith spürte seinen Blutdruck steigen. Rebecca opferte sich für ihn. Wut und Bitterkeit stiegen in ihm auf.
»Howell. MI6 . Er weiß, dass ich hier bin. Wenn Sie mich erschießen, bringt er Sie um.« Smith hoffte, die Lüge klang überzeugend, doch Harcourt schüttelte den Kopf.
»Ihre Lügen können Sie sich sparen. Das FBI hat Ihre beiden Kumpel umstellt. Oder sollte ich sagen, Russells Kumpel? Die CIA weiß, dass sie als Maulwurf aktiv ist, und wir haben verlangt, dass das FBI Sie beide und Beckmann festnimmt. Jeden, mit dem sie zusammenarbeitet. Howell werden sie nach England zurückschicken, zu seinem geliebten MI6 . Geben Sie mir das Handy.« Smith warf es ihm vor die Füße und wartete darauf, dass Harcourt nach unten blickte. In diesem Moment würde er handeln. Doch er wartete vergeblich. Harcourt hielt den Blick auf ihn gerichtet, und die Pistole ebenfalls.
»Heben Sie es auf und geben Sie es mir«, befahl Harcourt. »Sie halten mich doch nicht für so dumm?«
Smith bückte sich nach dem Handy und hoffte, dass Marty mithörte und so klug war zu schweigen.
»Russell ist kein Maulwurf, das wissen Sie genau.« Smith sprach laut genug, dass Marty ihn hören konnte. Kein Laut kam aus dem Handy, doch das Display leuchtete auf, als Smith es aufhob. Die Verbindung war noch aufrecht. Er übergab das Handy. Harcourt schaltete es aus.
»Das System wird mit Russells Passwort gehackt. Legen Sie sich auf den Boden, Gesicht nach unten.«
Harcourt blickte auf das Handy hinunter. In diesem Moment machte Smith einen blitzschnellen Schritt, riss das Bein hoch, beugte und streckte es, auf Harcourts Gesicht zielend. Er legte seine ganze Wut in den Tritt. Harcourt reagierte einen Sekundenbruchteil zu spät, und Smiths Fuß hämmerte gegen seine Brust und schleuderte ihn zurück. Die Pistole ging los, und die Kugel traf Smith mitten in die Brust. Er stöhnte vor Schmerz, als das Geschoss gegen seine Schutzweste prallte, und taumelte einen Moment lang. Harcourt verlor das Gleichgewicht und landete hart auf dem Rücken. Smith stürmte nach vorne – seine Wut ließ ihn jede Vorsicht vergessen – und versetzte dem Mann einen weiteren Tritt. Harcourt drückte erneut ab. Die Kugel pfiff haarscharf an Smith vorbei, doch sein Fuß traf ins Ziel. Er spürte, wie sich die Nase des Mannes nach rechts schob, während das Blut aus der Wunde spritzte.
Smith griff mit der linken Hand nach der Pistole und entriss sie Harcourt, während er mit der rechten zuschlug. Er spürte den Schmerz durch seine Knöchel zucken, als er den harten Kiefer traf. Harcourt schlug mit der Faust gegen Smiths verletzten linken Arm, doch das Adrenalin in seinen Adern dämpfte den Schmerz.
Schritte hämmerten über die Treppe, und Smith wusste, dass das SWAT -Team Harcourt zu Hilfe eilte. Er sprang über den am Boden liegenden Mann und lief die Stufen zur Feuerleiter hinauf, über die Rebecca vor einigen Tagen geflüchtet war. Das Fenster stand immer noch offen, und Smith kletterte hinaus, ohne sich zu vergewissern, ob die FBI -Leute so schlau waren, die Rückseite des Hauses zu bewachen. In diesem Fall hätte er sich ergeben müssen. Er sprang auf die oberste Sprosse und begann hinunterzuklettern, während der untere Teil der Leiter ausgeklappt wurde. Er blickte nicht nach oben, hörte jedoch die Stimmen der Männer aus der Wohnung. Sie wurden lauter, als sie ans Fenster kamen. Smith konzentrierte sich ganz auf die Leiter, ohne nach oben oder unten zu sehen, während er so schnell wie möglich hinabstieg. Über ihm ertönte eine laute Stimme.
»Ich hab ihn! Auf der Feuerleiter.« Im nächsten Augenblick hörte Smith den Knall eines Luftdruckgewehrs. Sie hatten Beckmanns oder Howells Waffe.
Der Pfeil traf ihn
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