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Die kalte Nacht des Hasses

Die kalte Nacht des Hasses

Titel: Die kalte Nacht des Hasses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Ladd
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Haus, in dem das Mädchen wohnte. Es war ziemlich einsam, aber es war ein gehobener Stadtteil mit vielen teuren Häusern, die zwischen Bäumen und weit von der Straße entfernt lagen. Die Familie des Jungen wohnte nur zwei Straßen weiter. Als das hübsche Mädchen über die Kreuzung ging, schoss er vom Bürgersteig los und auf sie zu. Sie ging weiter, den Rücken dem Wagen zugewandt, und als er sie fast erreicht hatte, trat er noch fester aufs Gas und fuhr genau in ihre Richtung. Er traf das Mädchen mit einem schrecklichen Rumsen und sie flog in die Luft und landete auf der anderen Straßenseite. Die Ältere schaute zurück, aber das Mädchen blieb liegen, wo es gestürzt war, und rührte sich nicht.
    »Du hast sie umgebracht! Oh, mein Gott, sie ist tot.«
    »Nein, ist sie nicht. Aber selbst wenn, na und? Sie war eine Hure. Sie hat es nicht verdient zu leben.«
    Sissy und die kleinen Schwestern des Jungen klatschten Beifall, aber Bubby schaute die Ältere an und begann ein leises Stöhnen aus dem tiefsten Inneren von sich zu geben. Der Junge fuhr zur nächsten Ecke vor ihrem Haus und bremste. »Okay, steigt aus und beruhigt den Kleinen, sonst werden Mum und Dad misstrauisch werden. Beeilt euch, ich muss den Wagen los werden und dann zu Wal-Mart gehen, damit ich ein Alibi auf ihren Überwachungskameras habe! Beeilt euch. Raus! Und haltet ja den Mund!«
    Während die anderen Kinder über den Bürgersteig nach Hause rannten, blieb die Ältere an der Straßenecke stehen und sah den Jungen davonfahren. Er war völlig außer Kontrolle. Sie musste sich etwas überlegen, um ihm seine bösen Aufgaben auszureden, oder sie würden alle zur Hölle fahren.

13
    Auf dem Miami International Airport wartete eine Limousine auf uns, und sie war natürlich lang und weiß und luxuriös, fast schon angeberhaft. Habe ich bereits erwähnt, dass Black gern nobel reiste? Wir stiegen aus der schwülen, feuchten Hitze der Rollbahn in die angenehme Klimaanlagenluft. Während Black einen Anruf beantwortete und in schnellem Französisch mit jemandem in seiner Pariser Klinik sprach, wurde mir klar, dass ich mich an seinen teuren Lebensstil zu gewöhnen begann. Ich, die McDonald’s liebte und Klamotten von Kmart trug. Eigentlich bevorzuge ich das goldene M noch immer, aber mittlerweile esse und trinke ich auch Blacks Vier-Sterne-Köstlichkeiten, wenn es sein musste. Und er tat mir denselben Gefallen mit Big Macs und Pommes.
    Das Hotel, für das Black sich interessierte, hieß Hotel Imperial. Es schien, als würde er wie eine Motte von Namen angezogen, die Wohlstand und Prestige und Affigkeit implizierten. Es war ein zwanzigstöckiger Bau, Art déco und natürlich höchst exklusiv. Er musste mit der Andeutung eines Zig-Millionen-Dollar-Angebots angerufen haben, denn wir wurden am Ende des roten Teppichs wie der Maharadscha von Marrakesch und seine Freundin von der Polizei empfangen. Ich war ganz überrascht, dass die beiden sonnengebräunten jungen Geschäftsleute, die uns erwarteten, sich nicht auch noch auf den Boden warfen und dann rückwärts in Richtung der verspiegelten Chromfahrstühle robbten. Ich kümmerte mich so wenig es ging um die Schleimerei. Aber glauben Sie mir, irgendwer in der Geschäftsleitung dieses Hotels wollte wirklich, wirklich gerne, dass Black auf der gepunkteten Linie unterzeichnete.
    Wir bekamen natürlich das Penthouse, die so genannte Präsidentensuite. Überraschung. Wir waren wirklich ein lustiges Pärchen, ganz normale Leute eben. Dort oben warteten mit Schokolade überzogene Erdbeeren, eine eisgekühlte Flasche Dom Pérignon und ein riesiger Obstkorb auf uns sowie eine Gemüse-Snack-Platte und mehrere Dutzend Vasen mit roten Rosen, aber keine Cheeseburger. Und sogar ein großes silbernes Tablett mit Blacks Lieblingen, Oreos und Chocolate Chip Cookies. Vielleicht saßen im Badezimmer auch noch Harem-Sklavinnen mit nacktem Bauch und vorgewärmten Schwämmen, wer konnte es wissen?
    »Ich glaube, sie wollen dich beeindrucken, Black, und vielleicht sollst du die Bude sogar kaufen.«
    »So weit, so gut. Wir werden sehen.« Mr Arrogant, und dann würde er ihnen ein paar Krumen hinwerfen, wenn sie auf dem Bauch lagen und bettelten.
    Ich sagte: »Willst du einen Gauner mit mir auschecken kommen?«
    Black sagte: »Ich dachte schon, du fragst nie.«
    »Gut, aber lass uns erst mal Hildes Hütte angucken. Bud hat mir gesagt, wie wir dorthin finden.«
    Während wir über der Stadt gekreist waren, hatte ich telefonisch die

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