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Die Kammer

Titel: Die Kammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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draußen.«
    »Ich bin nicht sicher, ob das im Augenblick eine gute Idee ist«, sagte Adam und sprach damit laut aus, was er dachte. »Weshalb nicht?«
    »Weil wir gerade dem Fünften Berufungsgericht beizubringen versuchen, daß du völlig schwachsinnig und nicht imstande bist, Gedanken wie diese zu Papier zu bringen.«
    Sam war plötzlich wütend. »Ihr Anwälte«, höhnte er. »Gebt ihr denn nie auf? Es ist vorbei. Hör auf mit deinen Spielchen, Adam.«
    »Es ist nicht vorbei.«
    »Soweit es mich betrifft, ist es vorbei. So, und jetzt nimm den verdammten Brief und tu, was ich dir sage.«
    »Gleich jetzt?« fragte Adam und sah auf die Uhr. Es war halb zwei.
    »Ja! Gleich jetzt. Ich warte hier auf dich.«
    Adam parkte bei der Wachstation am Haupteingang und erläuterte Louise, was er zu tun beabsichtigte. Er war nervös. Sie warf einen mißtrauischen Blick auf den weißen Umschlag in seiner Hand und rief zwei uniformierte Wärter herbei. Sie eskortierten Adam durch das Tor und zum Areal der Demonstranten. Einige der Reporter, die die Protestierer im Auge behielten, erkannten Adam und scharten sich sofort um ihn. Er und die Wärter gingen rasch am Zaun entlang und ignorierten ihre Fragen. Adam war ängstlich, aber entschlossen und mehr als nur ein wenig beruhigt durch die Anwesenheit seiner beiden Leibwächter.
    Er steuerte direkt auf den blauweißen Baldachin zu, unter dem sich das Hauptquarier des Klans befand, und als er schließlich stehenblieb, wurde er von einer Gruppe von Männern in weißen Kutten erwartet. Die Presse umringte Adam, seine Bewacher, die Klansmänner. »Wer ist hier der Anführer?« fragte Adam. Dann hielt er den Atem an.
    »Wer will das wissen?« fragte ein massiger junger Mann mit einem schwarzen Bart und von der Sonne verbranntem Gesicht. Schweiß tropfte von seinen Augenbrauen, als er vortrat.
    »Ich habe hier eine Mitteilung von Sam Cayhall«, sagte Adam laut, und der Kreis um ihn herum wurde enger. Kameras klickten. Rings um Adam streckten Reporter Mikrofone und Recorder in die Luft.
    »Ruhe!« brüllte jemand.
    »Zurücktreten!« befahl einer der Wärter.
    Eine Gruppe von Klansmännern, alle in gleichen weißen Kutten, aber die meisten von ihnen ohne ihre Kapuzen, drängten sich vor Adam enger zusammen. Es war niemand darunter, den er wiedererkannte. Diese Burschen sahen nicht sonderlich freundlich aus.
    Der Lärm auf dem grasbewachsenen Gelände verstummte. Die Menge drängte herbei, um zu hören, was Sams Anwalt zu sagen hatte.
    Adam zog den Brief aus dem Umschlag und hielt ihn in beiden Händen. »Mein Name ist Adam Hall, und ich bin Sam Cayhalls Anwalt. Dies ist eine Botschaft von Sam«, wiederholte er. »Sie trägt das heutige Datum und ist an alle Angehörigen des Ku-Klux-Klan gerichtet sowie an die anderen Gruppen, die seinetwegen heute hier demonstrieren. Ich zitiere:›Bitte geht. Eure Anwesenheit hier ist kein Trost für mich. Ihr benutzt meine Hinrichtung nur, um eure eigenen Interessen zu fördern. Ich kenne keinen einzigen von euch, und ich will auch keinen von euch kennenlernen. Bitte verschwindet sofort von hier. Ich möchte ohne die Unterstützung durch euer theatralisches Gehabe sterben. ‹«
    Adam warf einen Blick auf die finsteren Gesichter der Klansmänner, alle erhitzt und schweißnaß. »Der letzte Absatz lautet folgendermaßen, und ich zitiere wieder:›Ich gehöre dem Ku-Klux-Klan nicht mehr an. Ich sage mich los von dieser Organisation und allem, wofür sie steht. Wenn ich nie vom KuKlux-Klan gehört hätte, wäre ich heute ein freier Mann.‹Es ist von Sam Cayhall unterschrieben.« Adam drehte das Blatt um und hielt es den Kluxern unter die Nase, die alle verblüfft und sprachlos waren.
    Der mit dem schwarzen Bart und dem sonnenverbrannten Gesicht stürzte sich auf Adam, um ihm den Brief zu entreißen. »Geben Sie her!« brüllte er, aber Adam zog ihn zurück. Der Wärter rechts von Adam trat schnell vor und versperrte dem Mann den Weg. Der Klansmann rempelte ihn an und wurde unsanft zurückgestoßen, und ein paar beängstigende Sekunden lang rangelten Adams Leibwächter mit einigen der Kluxer. Andere Wärter hatten die Szene aus nächster Nähe beobachtet, und binnen Sekunden waren sie im Zentrum der Rangelei. Die Ordnung war rasch wiederhergestellt. Die Menge wich zurück.
    Adam musterte die Kluxer verächtlich. »Verschwindet!« rief er. »Ihr habt gehört, was er gesagt hat. Er schämt sich euretwegen!«
    »Scher dich zum Teufel«, brüllte der Anführer

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