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Die Karriere-Bibel

Titel: Die Karriere-Bibel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jochen Mai
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Intrigen pariert
    Mit designierten Chefnachfolgern ist es wie mit einer neuen Beziehung. In den ersten Tagen verursachen sie ein euphorisches
     Gefühl. Dann lässt ihre Wirkung nach. Schlimmstenfalls fallen sie in Ungnade. Mal ist nachlassende Leistung daran schuld,
     meist aber mangelhafte Taktik. Wenn mehrere Kronprinzen um einen Posten buhlen oder wenn in einem Team Stellen abgebaut werden
     sollen und die Frage ansteht, wer gehen muss, dann herrscht Krieg. Dabei spielen Intrigen seit jeher eine Rolle. Deswegen
     muss man nicht zum Intriganten werden, aber die Spielregeln sollte jeder kennen.
    Zu den beliebtesten Tricks unter Rivalen gehört das Streuen von Gerüchten: Wer mit Gerüchten über sich konfrontiert wird und
     den Urheber nicht ausmacht, kann sich nur schwer wehren. So gerät er in die Defensive, seine Energie wird mit Rechtfertigungen
     gebunden, und die Produktivität sinkt. Um das durchzustehen, braucht man ein starkes Nervenkostüm, sonst drohen Fehler – und
     die wird der Angreifer nutzen. Da hilft nur eins: Gehen Sie in die Offensive! Sprechen Sie Leute, die Gerüchte verbreiten,
     persönlich und unter vier Augen an. Auch wenn diese zunächst dementieren, leisten Sie damit Schadensbegrenzung. Wer sich ertappt
     fühlt, hält in der Regel die Klappe. Das Zweite: Machen Sie sich nicht zum Opfer! Gehen Sie gegenüber Kollegen offen mit dem
     Gerücht um und arbeiten Sie mit Belegen dagegen – allerdings unaufgeregt.
    Der größte Fehler wäre, mit gleichen Waffen zurückzuschlagen. Hüten Sie sich davor, über Ihren Widersacher ebenfalls Gerüchte
     zu verbreiten. Das lässt Sie wie einen wutschnaubenden Stuhlbeinsäger aussehen. So jemand wird nicht befördert. Machen Sie
     lieber klar, dass solche Intrigen nur Ihre wahre Leistungskraft bestätigen: Neid muss man sich schließlich erst verdienen!
     Parallel sollten Sie andere von Ihrem Wissen und Können profitieren lassen. Das schafft Verbündete, die wiederum positiv über
     Sie reden und so den guten Leumund festigen. Stetig an seinem Ruf zu arbeiten, ist ohnehin eine Schlüsseltaktik. In der Soziologie
     ist der Effekt als
Dutch
Admiral Paradigm
bekannt: Zwei niederländische Kadetten sollen sich, bevor sie in den Krieg zogen, geschworen haben, nur Gutes über die Taten
     des anderen zu berichten. Am Ende waren die beiden |286| die jüngsten Admiräle der Niederlande. Denken Sie nur, wie überlegen es wirkt, wenn Sie selbst über missgünstige Kollegen
     etwas Positives sagen können!

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    23. August
Mach was draus! – Wer auf Chancen wartet, verpasst sie garantiert
    Der US-Unternehmensberater, Therapeut und Bestsellerautor Stephen R. Covey hat bereits 1990 in einem seiner millionenfach gelesenen Bücher
Sieben Wege zur Effektivität
beschrieben. Der erste ist der wichtigste: Seien Sie proaktiv! Ergreifen Sie die Initiative, bevor die Umstände Sie dazu zwingen
     zu reagieren.
    Sie kennen bestimmt Murphys Gesetz. Es geht auf den US-Ingenieur Edward A. Murphy zurück, der 1949 eine Theorie entwickelte, die zur Legende wurde: Captain Murphy arbeitete damals auf einem kalifornischen
     Testgelände für ein Raketenschlittenprogramm der US Air Force. Bei einem teuren Experiment sollten 16 Sensoren auf einer Testperson
     befestigt werden. Doch jemand schloss die Sensoren komplett falsch an, so dass der Test fulminant in die Hose ging. Daraufhin
     sagte Murphy den berühmten Satz, der in die Geschichte einging: »Wenn etwas schiefgehen kann, geht es schief.«
    Er gilt auch für Karrieren. Wenn Sie darauf warten, dass Ihnen etwas Gutes passiert, geht das schief. Wer nur erledigt, was
     sein Boss ihm aufträgt, ist nicht proaktiv. Er macht Dienst nach Vorschrift. Die Initiative zu ergreifen, ist auch mehr, als
     seinen Boss zu fragen, was noch anstehe. Das ist zwar schon eine Menge mehr, als die meisten tun. Zum Karriereturbo wird Initiative
     jedoch erst, wenn Sie machen, was zu tun ist, ohne darum gebeten zu werden oder danach zu fragen. Es bedeutet zu handeln,
     bevor ein Problem entsteht. Natürlich kann es nötig sein, dass Sie Ihre Pläne und Aktionen vorher abstimmen müssen. Selbstherrliche
     Mitarbeiter können großen Schaden anrichten – auch an ihrem Ruf. Alles in allem aber behauptet sich der Proaktive als mündiger
     Mitarbeiter und empfiehlt sich langfristig für höhere Aufgaben. Dieses Erfolgskonzept ist keinesfalls |287| auf den Beruf beschränkt. Es lässt sich auf alle Bereiche übertragen – auch auf private

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