Die Karte Des Himmels

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Autoren: Rachel Hore

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gegeben«, sagte er und hob ein Tier auf.
    »Oh, der ist wirklich hübsch«, sagte sie überrascht.
    »Schauen Sie mal, wie zart seine Haut ist. Und diese Zeichnung auf dem Rücken, damit kann er sich perfekt tarnen.«
    Er reichte ihr den kleinen Frosch. Zögernd ließ sie ihn in ihrer Handfläche sitzen, von wo aus er sie reglos anstarrte, bevor er davonsprang. »Huch!«, kreischte Jude, aber glücklicherweise landete er im Wasser. Sie beobachtete, wie Euan noch ein Tier rettete, das sich auf den Rücken gedreht hatte, und fragte sich, wie sie jemals hatte der Meinung sein können, dass dieser Mensch grausam sei.
    Euan ging ins Haus, um Tee zu kochen. Als er zurückkam, registrierte Jude erfreut, dass er offenbar einen Vorrat rosa Grapefruits für Summer bereithielt. Summer fand, dass mit dieser Huldigung der richtige Augenblick gekommen war, ihr Anliegen vorzubringen.
    »Kannst du mir eine Tante-Jude-Puppe für mein Puppenhaus machen?« Jude fand zwar, dass Summers Stimme ein wenig gebieterisch klang, aber Euan stimmte sofort zu.
    »Eine Puppe wie deine Tante Jude? Ja, natürlich, warum nicht?«, sagte er. Dann ließ er den Blick an Jude auf und ab schweifen, als wollte er sich ihre Gestalt einprägen, was ihr ein seltsames Gefühl gab. »Ich brauche ein bis zwei Tage.«
    »Das ist wirklich sehr freundlich«, sagte Jude. »Findest du nicht auch, Summer?«
    »Vielen Dank, Euan!«, sang Summer laut, klang aber wie eine gelangweilte Prinzessin.
    »Kleines Äffchen«, schimpfte Jude unhörbar in sich hinein, aber Euan schien es zu amüsieren, von einem nicht einmal siebenjährigen Mädchen herumkommandiert zu werden.
    »Das Vergnügen ist ganz auf meiner Seite«, entgegnete er und verbeugte sich spöttisch.
    »Ihr Cottage interessiert mich sehr«, verkündete Jude, »besonders, weil ich glaube, dass meine Großmutter als Kind hier gelebt hat. Gehört es immer noch zu den Ländereien von Starbrough?«
    »Nein«, erwiderte er, »ich habe es von Steve Gunn gekauft, dem Bauern nebenan. Sein Vater wiederum hat es von den Wickhams erworben, zusammen mit dem Land. Ich habe schon geahnt, dass es irgendwie mit Ihrer Familie verbunden ist. Claire hat Ihre Großmutter erwähnt. Möchten Sie sich umschauen?«
    »Nichts lieber als das«, sagte Jude, nahm ihre Teetasse und folgte Euan und Summer nach drinnen.
    »Wie Sie sehen, befindet sich die Küche in einem ... äh ... Stadium des Übergangs.« Das war eine höfliche Formulierung für die Tatsache, dass alle alten Installationen herausgerissen worden waren, aber noch nichts Neues an ihre Stelle getreten war. Auf einem zerkratzten Tisch stand ein alter Flötenkessel auf einem Gaskocher, der aus einer hässlichen blauen Gasflasche gespeist wurde. »Da hinten in der Spülküche habe ich eine Kühlbox für ein paar Lebensmittel. Langsam gewöhne ich mich an diese Vorkriegsbedingungen.«
    »So ähnlich muss es Grans Familie auch ergangen sein«, bemerkte Jude.
    Das große Wohnzimmer war mit einem einzigen Küchenstuhl und einem Radio möbliert und roch stark nach frischem Putz. »Bitte fass nichts an, Summer«, sagte er. »Es trocknet alles noch, und ich will keine Handabdrücke sehen, nicht einmal deine.«
    Im Obergeschoss war die Lage nicht anders. Es gab drei Schlafzimmer und ein kleineres, das zu einem Bad umgebaut wurde. »Aber immerhin kann man die Dusche schon benutzen«, sagte Euan und ließ Summer die Wasserhähne ausprobieren. In den Schlafzimmern waren die Elektroleitungen neu verlegt und die Wände frisch verputzt worden. In einem Zimmer standen ein schmales Bett, ein Tisch mit einem Laserdrucker und etwas, was aussah wie ein Bild, an dem Euan gerade arbeitete. »Hier oben gibt es wenigstens Strom«, sagte er, »und hier im Zimmer schlafe ich, wenn es draußen richtig kalt ist.«
    »Wenn es fertig ist, wird es hinreißend sein«, vermutete Jude, »aber im Moment fühlt es sich bestimmt an wie Dauercamping.« Als sie aus dem Schlafzimmer trat, blieb ihr Blick an den Büchern auf dem Regal neben der Tür hängen. Es handelte sich um mehrere Ausgaben desselben Titels, The Path Through the Woods . Der Weg durch den Wald – der Titel klang vertraut, und es klickte in ihrem Kopf, als ihr Blick auf den Namen des Autors fiel: Euan Robinson.
    »Das sind ja Sie!«, rief sie, nahm ein Buch in die Hand und bewunderte den Umschlag, der einen Holzschnitt mit Bäumen zeigte. »Claire hat mir erzählt, dass Sie schreiben, aber nicht, dass Sie so berühmt sind. Letzte Woche erst habe ich