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Die Katze, die hoch hinaus wollte: Roman

Die Katze, die hoch hinaus wollte: Roman

Titel: Die Katze, die hoch hinaus wollte: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Jackson Braun
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unsere Firma nichts zu tun.«
    »Sie sollte fotografiert werden. Können Sie jemanden empfehlen, der das machen könnte?«
    »Aber klar!« Er nannte einen Namen, der sich anhörte wie Sorg Butra.
    »Buchstabieren Sie das«, bat Qwilleran.
    »S-o-r-g B-u-t-r-a. Soll ich ihm sagen, daß Sie Interesse haben?«
    »Geben Sie mir nur seine Telefonnummer. Ich habe das Thema der Gräfin gegenüber noch nicht zur Sprache gebracht. Hat Mary sonst noch etwas erwähnt, was ich gesagt habe? Über den Bessinger-Mord?«
    »Nein, ich habe sie nur kurz im Theaterfoyer gesprochen.«
    »Ich habe eine Theorie, die ich Ihnen gerne darlegen würde; es würde mich interessieren, was Sie davon halten. Vielleicht können wir uns mal wieder treffen.«
    »Nun, ich fliege jetzt nach San Francisco, aber wenn ich zurückkomme, melde ich mich bei Ihnen. Es war mir ein Vergnügen, mit Ihnen am Dienstag zu Mittag zu essen, Qwill.«
    »Mir auch. Gute Reise, Jeff.«
    »Netter Mann«, sagte er zu den Katzen, als er sie weiterbürstete. »Ich habe noch keinen Architekten kennengelernt, der mir nicht sympathisch war.«
    »Ik ik ik«, machte Koko.
    »Und was soll das nun wieder heißen?«
    Wieder läutete das Telefon, und diesmal kam der Anruf von der Polizeiredaktion des Daily Fluxion.
    »Klar, Matt, ich bin immer an Ideen interessiert«, sagte Qwilleran. »Was gibt’s?... Also, das würde ich nicht sagen. Harnes ist ein gewiefter Polizist, aber was Koko anlangt, übertreibt er... Ja, ich gebe zu, er ist ein bemerkenswerter Kater, aber... Okay, Matt, ich überlege es mir. Wollen wir nicht miteinander Mittag essen?... Also dann, bis Mittag im Presseclub.«
    »Das war Matt Thiggamon«, erklärte er den Katzen danach. »Er will einen Artikel über dich bringen, Koko – über deine detektivischen Aktivitäten. Wie findest du das?«
    Koko rollte sich auf den Rücken, streckte ein Bein gen Himmel und begann seinen Schwanzansatz zu putzen.
    »Ich nehme an, du willst damit sagen, daß du nichts davon hältst. Ich bin ganz deiner Meinung. Wir wollen keine Publicity, aber ich gehe trotzdem heute mit ihm zu Mittag essen. Wie wohl das Wetter wird?«
    Er hörte sich die Nachrichten im Radio an: Ein Angestellter in einem Anwaltsbüro, dem man gekündigt hatte, war zurückgekommen und hatte seinen Chef und dessen Sekretärin erschossen; man hatte herausgefunden, daß ein Stadtratsmitglied mehr als hundert unbezahlte Strafzettel für falsches Parken hatte; und es wurde kaltes, bewölktes Wetter vorhergesagt, möglicherweise würde es auch ab und zu ein wenig regnen. In Pickax, so überlegte er, würde WPKX wohl melden, daß bei der Pfeil- und Bogen Jagd ein Achtender erlegt worden war und daß ein vierzehnjähriges Mädchen den Wettbewerb im Patchworkdecken-Nähen gewonnen hatte.
    Um im Presseclub Aufsehen zu erregen, zog Qwilleran ein kariertes Flanellhemd und eine Windjacke an und setzte seinen Cowboyhut auf. Matt sagte neiderfüllt: »Ihnen geht’s wirklich gut, Qwill!«
    Sie setzten sich an einen Tisch in einer ruhigen Ecke der Bar. »Ich wünschte, ich hätte fünf Cents«, meinte Qwilleran, »für jedes Mittagessen, das Arch Riker und ich hier eingenommen haben.«
    »Er soll ja ein toller Bursche gewesen sein«, sagte Matt. »Er hat aufgehört, kurz bevor ich bei der Zeitung anfing. Was macht er jetzt?«
    »Er ist Verleger und Herausgeber unserer kleinen Zeitung im Norden oben. Sie heißt Moose County Dingsbums.«
    »Und was machen Sie da oben?«
    »Jetzt, wo ich im Ruhestand bin, habe ich mehr zu tun als damals, als ich beim Fluxion arbeitete. Allein schon der Versuch, über den lokalen Klatsch auf dem laufenden zu bleiben, kann in einer Kleinstadt eine Ganztagsbeschäftigung sein.«
    Sie bestellten französische Zwiebelsuppe und Roastbeef-Sandwiches, und Qwilleran verlangte dazu ausdrücklich Meerrettich. Es hatte einmal eine Zeit gegeben, da wußte jede Serviererin im Club, daß Qwilleran zu Rindfleisch gerne Meerrettich aß, doch diese Zeit gehörte der Vergangenheit an.
    Matt sagte: »Ist das Ihr Kater auf dem Bild in der Eingangshalle?«
    »Ja, das ist Koko. Er ist Presseclubmitglied auf Lebenszeit, und er hat seinen eigenen Presseausweis mit der Unterschrift des Polizeichefs.«
    »Harnes sagt, er hat übersinnliche Fähigkeiten.«
    »Alle Katzen haben bis zu einem gewissen Grad übersinnliche Fähigkeiten. Wenn man einen Dosenöffner zur Hand nimmt, dann wissen sie, ob man eine Dose Katzenfutter oder eine Dose grüne Bohnen aufmachen will. Sie können im

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