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Die keltische Schwester

Die keltische Schwester

Titel: Die keltische Schwester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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gibt es auch eine Geschichte, eine irre Story von einer Wasserfrau oder Nixe oder so was, die Fischer fängt, in ihren wunderschönen Palast bringt und dort verführt. Anschließend verwandelt sie sie in Fische und lässt sie sich zum Frühstück braten. Ist das nicht köstlich?«
    »Die Geschichte der Groac’h von der Insel Lok.«
    »Bitte?«
    »Die Geschichte kannte Danu schon. Wen hauen wir denn heute in die Pfanne? Zeig mal her!«
    »Mh, Lindis, ich finde, der hat Ähnlichkeit mit Wulfi-Schnuffi!«

Knoten 5. und 11. Faden
    Vorbereitungen und Essen verliefen in gewohnter Heiterkeit. Als ich jedoch in mein Zimmer ging, um mir einen wärmeren Pullover anzuziehen, musste ich feststellen, dass ich ausquartiert worden war.
    »Hey, wo sind meine Klamotten?«, rief ich nach unten, empört über diese Eigenmächtigkeit.
    »Pscht! In meinem Zimmer, Lindis. Ich dachte, es ist dir vielleicht lieber so, dann musst du zum Zähneputzen nicht immer in den Anbau. Ich werde mich mit Beni schon einigen.«
    »Oh, danke, Teresa.«
    Robert folgte mir, als ich in mein neues Gemach ging.
    »War hier eine kleine Verschwörung im Gange?«
    »Sieht so aus. Stört es dich?«
    Er zog mich an sich und biss in mein Ohr.
    »Tierisch.«
    »Robert, du vergisst deine Prinzipien – kein Fleisch!«

    Als wir wieder nach unten kamen, saßen Beni und Teresa lesend am Tisch. Das rote Licht des Sonnenuntergangs füllte die kleinen Fenster. Beni zeigte einen Ausdruck unterdrückter Neugier, Teresa Gleichmut.
    »Ich werde den Kamin anmachen, es ist kühl geworden«,meinte Robert und ging nach draußen, um Holz zu holen. Beni setzte sich neben mich und fragte leise: »Ist das wirklich so toll, wie man immer liest?«
    Es muss ein ziemliches Glitzern in meinen Augen gestanden haben.
    »Ich weiß zwar nicht, was du dazu liest, außer deine Girlie-Zeitschriften. Aber es hat was, doch, kann man sagen.«
    »Was hat was?«
    »Euer Liebesspiel!«
    Robert ließ ein paar Holzscheite fallen und starrte Beni an, die völlig ernst geblieben war.
    Ich kicherte. »Äh – sie hat mit der Wortwahl manchmal Probleme auf diesem Gebiet. Du musst sie mal nach ihrer Vorstellung von Romantik fragen.«
    Hochrosa Wangen.
    »Oh, erzähl, Beni!« Teresa sah über ihre Lesebrille von der Zeitung auf.
    »Gngngn.«
    »Ja doch, Beni!« Robert sah sie höchst erwartungsvoll an.
    »Ach, ihr verarscht mich!«
    »Aus! Schluss jetzt. Beni wird es auch noch lernen. Wir müssen nur einen glutäugigen Franzosen für sie finden.«
    »Einen Latin Lover! Jau!« Meine Schwester hatte sich schnell von ihrer Verlegenheit erholt und blödelte fröhlich mit.
    »Was ist eigentlich mit Benis Zeugnis?«, ging mir gerade durch den Sinn, und ich sah Teresa fragend an.
    »Ich fahre am Donnerstag zurück und werde, deine Vollmacht in Händen, die gestrenge Erziehungsberechtigte spielen, die den Wisch abholen darf. Ich schicke ihn gleich her.«
    »Oh, spiel nicht die Erziehungsberechtigte, spiel wieder Eure knoblauchtigste Exzellenz, die Gräfin Rosmarin von Salbei und Estragon.«
    »Ich werde die geprügelte Migrantenmutter geben. So!« Miteinem Griff hatte Teresa ein Tuch um den Kopf gebunden, die Schultern fallen gelassen, einen runden Rücken gemacht und einen unsäglich leidvollen Gesichtsausdruck aufgesetzt. Es war umwerfend.

    Dann brannte das Feuer, und Robert setzte sich zu meinen Füßen auf ein Kissen. Sein Kopf lehnte an meinen Knien, meine Finger spielten mit seinen Locken.
    Beni und Teresa saßen auf der anderen Seite des Kamins und folgten ebenfalls dem Tanz der gelben Flammen und der roten Glut. Der Dämon kam und sprang auf Roberts Schoß, schnurrte und schlief dann ein. Ich beobachtete ihn über Roberts Schulter hinweg. Seine Barthaare begannen plötzlich zu zittern, die Hinterpfoten zuckten wie in schnellem Lauf, die Vorderpfoten schienen zuzupacken, er schnaufte, die Nase bebte und – er schmatzte!
    »Dämönchen jagt in der
Autre Monde
wilde Gazellen«, flüsterte ich.
    »Riesenmäuse, saftige, fette Megamäuse.«
    »Glückliches Tier! Robert, wir waren vorhin unterbrochen worden. Bitte, magst du uns nicht etwas von der Anderen Welt erzählen?«, fragte ich ihn und fuhr mit dem Finger seinen Hals entlang unter den Kragen. Mit Genugtuung sah ich, dass sich die Härchen auf seinem Arm aufstellten. Aber er bewahrte Haltung.
    »Ich kann euch berichten, wie die alten Kelten sie sahen, wie Danu und der Druide Conall sie kannten.«
    »Ja, das wäre schön. Erzähl, Robert.«
    Teresa stopfte

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