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Die keltische Schwester

Die keltische Schwester

Titel: Die keltische Schwester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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und Weise kommen wir nie voran!«
    »Herr Daniels, Frau Farmunt, könnten Sie diese Auseinandersetzung bitte an anderer Stelle führen. Mich interessiert nur, wann und mit welcher Vorgehensweise wir nun endlich mit den Arbeiten beginnen. Mittwoch haben Sie einen Vorschlag zu machen, Frau Farmunt?«
    »Ja, bis Mittwoch.«
    »Gut. Gibt es weitere Probleme? Der Fall mit dem Vermessungsfehler ist ausgeräumt?«
    Wulf hatte seinen Zorn wieder im Griff und antwortete ausführlich.
    Ich sah noch mal auf die Pläne, und spontan fiel mir eine Frage ein. Ohne daran zu denken, dass ich mir damit wieder den Zorn des Herrn Projektleiters zuzog, rutschte sie mir heraus: »Ist eigentlich diese Parzelle auf der Landzunge da vorne auch aufgekauft worden? Das hatte doch in dem vorherigen Plan gefehlt?«
    »Eine berechtigte Frage, Frau Farmunt. Herr Daniels, wie ist der Stand der Grundstückskäufe? Ist alles abgewickelt? Nicht, dass wir anfangen auszuschachten und dann plötzlich eine einstweilige Verfügung am Hals haben, weil der Besitzer auf einem Zipfel Land sitzt, das er nicht hergeben will.«
    »Selbstverständlich ist alles das geregelt.«
    Ich ahnte, dass Wulf kurz vor dem Explodieren stand. O je.
    »Gut, dann sehen wir uns am Mittwoch wieder.«
    Dr. Koenig war aufgestanden, und wir strebten zur Tür, ich in Erwartung eines herzhaften Donnerwetters.
    »Frau Farmunt, einen Augenblick noch«, bat mich Dr. Koenig.
    »Ja, bitte?«
    »Ich höre, Sie haben ein paar Probleme mit Herrn Schweitzer.«
    »In der Tat, die habe ich.«
    »Sie sollten sich bemühen, die auszuräumen. Nicht nur Sachverstand ist für Ihre Position wichtig, sondern auch, dass Sie mit den Menschen zurechtkommen.«
    »Es ist, nun, wie soll ich sagen, ein wenig delikat, mit Herrn Schweitzer auszukommen.«
    »Aus welchem Grund?«
    Ich überlegte. Wenn es wirklich, wie von Wulf einmal angedeutet, irgendeine Verbindung zwischen Koenig und Schweitzer gab, dann würde ich mich gänzlich unbeliebt machen, wenn ich meine ehrliche Meinung äußerte. Andererseits fand ich auch keine Formulierung, die ein Mäntelchen der Barmherzigkeit über Schweitzers Unfähigkeit hängen konnte.
    »Nun, Frau Farmunt?«
    »Herr Dr. Koenig, es ist so, dass Herr Schweitzer trotz Schulung und laufender Beschäftigung mit dem Auftrag bislang eher geringe Sachkenntnis zeigt. Das bedingt, dass ich viele Arbeiten selbst erledigen muss.«
    »Das ist bedauerlich und sollte nicht so sein. Sorgen Sie dafür, dass Herr Schweitzer besser qualifiziert wird. Wenn Sie noch eine weitere Schulung vorschlagen, unterschreibe ich die gerne.«
    »Ich werde mit ihm darüber sprechen.«
    »Tun Sie das. Ein schönes Wochenende, Frau Farmunt.«

    »Das war jetzt das dritte Mal, dass du mich mit deinen dusseligen Bemerkungen hast auflaufen lassen. Lindis, das muss ich mir ein für alle Mal verbitten! Kannst du nicht vorher mit solchen schwachsinnigen Fragen kommen?«
    »Hör auf mich anzubrüllen, Wulf. Mir langt’s allmählich,mich beständig von dir bevormunden zu lassen. Und jetzt verlass mein Büro, ich will nach Hause gehen!«
    Erstaunlicherweise zog Wulf ab. Grußlos. Nun ja, einfach war unsere Beziehung sicher nicht zu nennen.

Knoten 1. und 3. Faden
    Ich hatte offensichtlich wirklich kein Händchen für zwischenmenschliche Beziehungen, denn in der Woche vor Weihnachten verursachte ich den nächsten Bruch. Diesmal war es Karola, mit der es zum Streit kam.
    Vorher hatte ich zwar mit Wulf eine Art Waffenstillstand erreicht, so dass wir uns wenigstens im Büro einigermaßen sachlich begegnen konnten, aber privat lief derzeit nichts mehr. Ich war mir nicht ganz sicher, wie meine Gefühle dazu waren. Einerseits hatten wir uns in vielen Dingen gut verstanden, und ich brauchte einfach hin und wieder einen intelligenten Ansprechpartner. Und auch die Streicheleinheiten natürlich. Andererseits wurde es immer problematisch, wenn sich Wulf beruflich durch mich bedroht fühlte. Wahrscheinlich würden wir blendend miteinander auskommen, wenn wir in unterschiedlichen Unternehmen beschäftigt wären.
    Angenehm überraschte mich allerdings, dass ich wenigstens mit meiner Schwester weiterhin gut auskam. Ich war ehrlich genug zu mir selbst, dass ich ihren Anteil daran zugab. Sie ließ mich meine schlechte Laune unkommentiert ausleben und ging mir aus dem Weg, wenn ich kurz angebunden war. Ich machte mir in schlaflosen Nachtstunden oft genug den Vorwurf, dass ich mich nicht genug um sie kümmerte.
    In besagten Nachtstunden

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