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Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Titel: Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer
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Doch er hatte es überlebt und schließlich seine Heimat verlassen, um »nach dem Sinn hinter den Dingen« zu suchen.
    Seine Reise führte ihn über ganz Kenlyn. Wie Xeah während ihrer Wanderjahre, hatte er auf Drachenschiffen angeheuert und sich vom Wind von hier nach dort tragen lassen. An dieser Stelle bemerkte Endriel, dass Nelen sie ansah; sie musste wohl an ihre eigenen Reisen über den Planeten denken.
    Kai erzählte, wie er an einem strahlenden Sommertag in den weltberühmten Kristallgärten von Tian-Dshi zwischen funkelnden Bäumen und Tieren aus Glas auf Liyen Tela traf, ein Mädchen in seinem Alter. Er war vom ersten Augenblick an in sie verliebt. Die beiden erkannten, dass sie dieselben Fragen antrieben, und fortan waren sie unzertrennlich. Gemeinsam zogen sie durch die Welt, auf der Suche nach Ruinen der Sha Yang, wie sie außerhalb des Nexus-Netzwerks gelegentlich noch gefunden wurden. »Wir hofften, in der Vergangenheit Antworten zu finden, die uns die Gegenwart nicht bieten konnte«, sagte Kai. »Liyen und ich besuchten die großen Bibliotheken und durchstöberten Jahrhunderte alte Bücher, Landkarten und Geisterkuben nach Hinweisen auf die Standorte dieser Ruinen. Wir fanden nichts, aber wir gaben nicht auf. Unsere Suche wurde mehr und mehr zu einer Besessenheit. Doch dann, eines Tages, wurden wir fündig.«
    Der Pilot eines Frachtschiffes hatte die beiden abseits des Netzwerks von seinem Schiff geworfen, da sie den Flug nicht bezahlen konnten. Sie verirrten sich in den Weiten der Südlichen Hemisphäre und kamen immer weiter vom Weg ab. Tagelang streiften sie durch namenlose Wälder und Ebenen. »... und dann fanden wir es.«
    Liyen stürzte durch ein Loch im Erdreich, zwei, drei Meter tief, doch sie blieb bis auf ein paar Kratzer unverletzt. Nachdem er ein Seil befestigt hatte, ließ sich Kai zu ihr herunter, und mit altersschwachen Lichtkugeln in Händen erkundeten sie eine Art Katakombe, die tiefer und tiefer hinab ins Erdreich führte. Sie spürten die Reste eines Kraftfelds, doch es war kaum fähig, sie aufzuhalten. »Es war, als liefe man durch eine Wand aus Pudding«, erklärte Kai. Miko grinste.
    Der Gang führte an fremdartigen Maschinen und unbekannten Hieroglyphen vorbei. Schließlich erreichten sie ein verwittertes Gewölbe im Herzen des Komplexes. Es war leer, bis auf einen Kreis von zwölf riesigen Quadern, die aussahen wie aus schwarzem Obsidian geschliffen. »Zeitlose Sarkophage«, erklärte Kai.
    Miko hob die Hand, als wäre er in der Schule. »Was ist das, ein Zeitloser Sarkophag?«
    »Maschinen, die ein Kraftfeld aufbauen, das den Lauf der Zeit verlangsamt«, antwortete Endriel.
    »Antientropische Felder«, knurrte Keru von hinten. »Was außerhalb des Feldes ein Jahr ist, ist im Inneren nur eine Minute.«
    »Elf der Sarkophage waren zerstört«, sagte Kai. Eingestürzte Felsen der brüchigen Decke hatten sie zertrümmert. Innerhalb der Maschinen kamen Leichen zum Vorschein, die die trockene Luft mumifiziert hatte. »Es waren Sha Yang.«
    »Sha Yang.« Xeah blinzelte träge.
    »Wir wussten nicht, wie lange sie schon dort lagen, aber Liyen und ich waren sicher, dass sie nicht von den Schergen des Schattenkaisers gefunden worden waren. Es schien, als hatten sie versucht, im Untergrund den Krieg vor dreihundert Jahren zu überdauern, in einer Art Winterschlaf. Möglicherweise hatten sie Diener, oder andere Sha Yang, vielleicht Familienmitglieder, die sie nach dem Krieg wieder erwecken sollten. Aber das ist nie geschehen.«
    Nur ein einziger Sarkophag, halb begraben unter Sand, Erdbrocken und Steinen, war noch aktiv. An seiner Seite pulsierte ein volles, rotes Licht wie ein langsamer Herzschlag. »Vielleicht hätten wir es nicht tun sollen.« Kai fuhr sich durch das Haar. »Aber die verfluchte Neugier trieb uns dazu, ihn zu öffnen.«
    Silberne Augen blickten ihnen entgegen. Sie fanden einen Sha Yang, dürr und schwach vom Alter. Sie konnten sein Herz durch den dünnen Brustkorb schlagen sehen.
    »Es ist wahr«, erklärte Endriel den anderen. »Ich habe ihn gesehen, mit ihm gesprochen – das heißt, mit einer Aufzeichnung von ihm.«
    Die verwirrten Blicke von Xeah, Miko und Nelen richteten sich auf Keru.
    »Ich habe gar nichts gesehen«, stellte er nüchtern klar.
    Kai räusperte sich und fuhr fort. Das uralte Geschöpf zitterte vor Angst, aber Liyen und er konnten ihm begreiflich machen, dass sie keine Bedrohung darstellten. Sie berichteten ihm, welches Jahr geschrieben wurde, dass

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