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Die Kinder aus Bullerbü

Die Kinder aus Bullerbü

Titel: Die Kinder aus Bullerbü Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Lindgren
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Zimmer.
    Wir bekommen Äpfel und Kandis von ihm.
    Großvater hat Pelargonien auf der Fensterbank, und er pflegt
    sie gut, obwohl er fast blind ist. Er redet stundenlang mit
    ihnen. An den Wänden in Großvaters Zimmer hängen einige
    schöne Bilder. Zwei gefallen mir besonders gut. Das eine stellt
    Jonas im Bauch des Walfisches dar, das andere eine Schlange,
    die aus einem Käfig ausgebrochen ist und eben einen Mann
    erwürgen will. Das ist vielleicht nicht so hübsch, aber es ist
    aufregend und unheimlich. Bei schönem Wetter geht
    Großvater manchmal spazieren. Er hat

    einen Stock, mit dem er sich vorwärts tastet. Im Sommer sitzt
    er meistens unter der großen Ulme, die mitten auf der Wiese vor
    dem Nordhof steht. Dort sitzt er und lässt sich von der Sonne
    bescheinen, und ab und zu sagt er plötzlich: »Ach jajajaja!«
    Wir haben ihn gefragt, warum er »ach jajaja« sagt, und da
    antwortete er, er sage das, weil er an die Zeit denke, als er jung war. Das ist sicher sehr lange her, glaube ich.
    Aber stellt euch vor, dass es so einen netten Großvater gibt! Ich hab ihn so gern. Ich möchte lieber ihn haben als einen Hund.

    Die Jungen können kein Geheimnis haben
    ls wir mit dem Rübenverziehen fertig waren, dauerte
    A es nicht lange, da musste das Heu eingefahren werden.
    »Dies Jahr will ich nicht, dass die Kinder angelaufen kommen
    und das Heu kaputttrampeln«, sagte Papa. Das sagt er jedes
    Jahr, aber niemand glaubt, dass er es ernst meint.
    Wir fuhren alle Tage auf dem Heuwagen mit und tobten auf
    dem Heuboden herum.
    Lasse wollte, wir sollten ein Wettspringen machen, wer am
    höchsten springen könnte. Das heißt natürlich: von oben
    herunter, nicht von unten hinauf. Wir kletterten bis unter das
    Dach und sprangen ins Heu hinunter. Oh, wie das im Bauch
    kitzelte! Lasse hatte gesagt, der Gewinner solle einen
    Schokoladenfrosch als Preis bekommen. Er hatte ihn am selben
    Tag gekauft, als er vom Kaufmann in Storbü für Mama Hefe
    geholt hatte. Und wir sprangen und hüpften um die Wette.
    Schließlich kletterte Lasse so hoch hinauf, wie es nur ging,
    und sprang auf einen kleinen Heuhaufen hinunter. Dort lag er
    eine Weile still und konnte sich nicht rühren. Nachher sagte
    er, er glaube, das Herz sei ihm in den Bauch gerutscht, und
    er müsse es nun sein Leben lang im Bauch tragen. Keiner von
    uns anderen wagte, von dort oben herunterzuspringen, und
    da stopfte Lasse sich den Schokoladenfrosch in den Mund
    und sagte:
    »Überreicht an Lasse für mutige Taten im Heuschober!«

    Eines Tages, als Britta, Inga und ich mit dem Knecht vom
    Nordhof Heu einfuhren, fanden wir am Waldrand hinter einem
    Steinhaufen dicht bei der Wiese, von der wir das Heu holten,
    eine Walderdbeerstelle. Dort wuchsen so viele Walderdbeeren,
    wie ich noch nie in meinem Leben gesehen hatte. Wir
    beschlossen, dass wir nie, nie, niemals den Jungen oder
    irgendjemand anderem von dieser Walderdbeerstelle erzählen
    wollten. Wir pflückten die Walderdbeeren und zogen sie auf
    dünne Halme. Es wurden dreizehn Halme voll. Am Abend
    aßen wir sie mit Zucker und Sahne dazu. Lasse, Bosse und
    Ole durften auch ein paar probieren, aber als sie wissen
    wollten, wo wir sie gepflückt hatten, sagten wir: »Das sagen
    wir niemals im Leben, denn es ist ein Geheimnis.« Mehrere
    Tage suchten Britta, Inga und ich nach neuen
    Walderdbeerstellen und kümmerten uns nicht um den
    Heuboden. Aber die Jungen spielten jeden Tag dort und wir
    konnten nicht begreifen, dass es ihnen nie über wurde.
    Eines Tages hatten wir wieder viele Erdbeerstellen gefunden.
    Wir sagten zu den Jungen, dass wir nun sieben Erdbeerstellen
    hätten, die wir aber nicht verraten würden, weil das ein
    Geheimnis sei. Da sagte Ole: »Haha, das ist ja gar nichts gegen
    unser Geheimnis!« »Was habt ihr für ein Geheimnis?«, fragte
    Britta. »Sags nicht, Lasse!«, schrie Ole.
    Aber Lasse sagte: »Doch! Damit die Mädchen merken, dass
    unser Geheimnis nicht so albern ist wie ihres.« »Was ist es
    denn?«, fragten wir.
    »Wir haben neun Höhlen im Heu gemacht, wenn ihr es
    genau wissen wollt«, sagte Lasse.
    »Wir sagen bloß nicht, wo«, sagte Bosse und hüpfte auf
    einem Bein.
    »Die werden wir bald finden«, sagten wir und stürzten in
    unsere Scheune, um zu suchen.

    Wir suchten lange, auch noch am nächsten Tag, aber wir
    fanden keine Höhlen. Die Jungen platzten beinahe vor
    Wichtigtuerei und Lasse sagte:
    »Ihr findet sie nie! Erstens kann man sie gar nicht finden
    ohne Karte, und

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