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Die Kinder des Dschinn. Das Rätsel der neunten Kobra

Die Kinder des Dschinn. Das Rätsel der neunten Kobra

Titel: Die Kinder des Dschinn. Das Rätsel der neunten Kobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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Computermonitore überwachte. Diese zeigten ihm an, wie viel die Menschen in den von Ifriten geführten Spielkasinos auf der ganzen Welt verloren. Draußen vor der getönten Fensterfront befanden sich ein Helikopter und daneben ein Swimmingpool, eine Bowlingbahn sowie eine Bibliothek. Nicht dass Iblis Bücher lesen, Bowling spielen, schwimmen oder mit dem Helikopter fliegen würde. In Wirklichkeit hatte er sich, von seinem Rachegedanken angetrieben, ein wenig gehenlassen. Seine Fingernägel waren so lang wie Bleistifte und der Bart reichte ihm bis auf die Brust; wenn er einen Wunsch hatte, brauchte er nur in die Hände zu klatschen und sogleich brachte es ihm sein irdischer Sklave Oleaginus. Seine einzigen wirklichen Freunde bestanden aus dem Dutzend schwarzer Ratten, die er als Haustiere hielt und denen er gestattete, auf ihm und dem Bett herumzukrabbeln wie ein Rudel kleiner Hunde, wobei einige von ihnen tatsächlich fast so groß wie Hunde waren.
    Es gab nur zwei Dinge, die Iblis in seinem ungestörten, schlampigen Luxusleben nicht zur Ruhe kommen ließen. Das eine war die Aussicht auf das gegenüberliegende Kasino. Denn Iblis betrachtete das »Aladdin« mit seiner imitierten orientalischen Aufmachung fast als persönliche Beleidigungund er hatte schon oft darüber nachgedacht, es durch ein Erdbeben zu zerstören. Das Einzige, was ihn davon abhielt, war der Gedanke, dass er das Kasino eines Tages vielleicht selbst erwerben und Namen und Ausstattung so verändern konnte, dass es ihm besser gefiel.
    Die andere Störung in seinem Luxusleben war die weiterhin ausstehende Rache an John und Philippa Gaunt. Allerdings gab es dafür gute Gründe: Einer davon war, dass ihm bis jetzt noch nichts ausreichend Schreckliches eingefallen war, was er den Zwillingen antun konnte; der andere bestand in der Nachricht, dass Layla Gaunt der nächste Blaue Dschinn von Babylon werden würde. Das hatte ihn bewogen, sämtliche Vergeltungsmaßnahmen aufzuschieben, bis Layla aus dem Weg war oder sich ihrer und der Weg ihrer Kinder getrennt hatten, damit er nicht ihren mächtigen Zorn heraufbeschwor. Trotzdem hielt er es für unbedingt erforderlich, seine Rachepläne voranzutreiben, und zu diesem Zweck musste ihm Oleaginus vor die kalten Augen treten.
    Oleaginus verbeugte sich im Türrahmen des riesigen Schlafzimmers seines Herrn und trat ans Fußende des gigantischen Bettes. Dann stellte er eine Papiertüte mit einer Leckerei für die Ratten auf den Boden und zuckte zusammen, als eine von ihnen, schwarz und glänzend wie Iblis’ Seidenpyjama, an seinem Bein hinaufkletterte und in die Tüte sprang. Wie immer wirkte Iblis extrem missgestimmt, und mit dem Vorgefühl, dass er gleich einige wichtige Anweisungen erhalten werde, wischte sich Oleaginus die feuchtkalten Hände am Hemd ab und holte Block und Bleistift heraus.
    »Den Gaunt-Zwillingen wird kein Haar gekrümmt, solangesie sich auf der Insel Manhattan in New York aufhalten«, sagte Iblis, ohne die Augen von den Computerbildschirmen abzuwenden.
    »Ja, Herr.«
    »Allerdings will ich, dass sie beobachtet werden. Sie und dieser alberne Onkel Nimrod. Er und sein lächerlicher Freund, Mr   Rakshasas. Sobald die Zwillinge Manhattan verlassen, will ich, dass die beiden in eine Flasche gesperrt, verkorkt und hierher gebracht werden. In eine Flasche gesperrt und verkorkt, aber nicht verletzt. Das Gleiche gilt für Nimrod und Rakshasas. Ist das klar?«
    »Ja, Herr.«
    »Dschinnfessel-Sets und Miniwärmekameras, um sie aufzuspüren, werden von Ifrit-Läden geliefert.«
    »Ja, Herr.«
    »Natürlich ist die Mission nicht ganz ungefährlich. Layla Gaunt ist besonders mächtig, ihr Bruder Nimrod ebenso. Daher werde ich denjenigen, dem es gelingt, meine Befehle erfolgreich auszuführen, belohnen. Großzügig belohnen. Auf die übliche Weise.« Iblis schnippte ungeduldig mit den Fingern nach Oleaginus. »Es ist so lange her, dass ich mich einem Irdischen gegenüber freundlich verhalten habe, dass ich gar nicht mehr weiß, was die übliche Weise ist. Hilf mir auf die Sprünge, Oleaginus.«
    »Drei Wünsche, Sir?«
    »Genau. Drei Wünsche. Drei Wünsche, die jedes Maß an menschlicher Habsucht übersteigen.«
    Oleaginus leckte sich die Lippen und schluckte.
    »Ja, ich weiß, was du denkst, Oleaginus. Es steht dir insdumme Gesicht geschrieben wie eine Schlagzeile in der Tageszeitung. Du würdest selbst gern versuchen, dir eine solche Belohnung zu verdienen. Und ich muss zugeben, dass mich die Frage

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