Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Kiste der Beziehung: Wenn Paare auspacken (Populäres Sachbuch) (German Edition)

Die Kiste der Beziehung: Wenn Paare auspacken (Populäres Sachbuch) (German Edition)

Titel: Die Kiste der Beziehung: Wenn Paare auspacken (Populäres Sachbuch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Husmann , Sonja Schönemann
Vom Netzwerk:
Kiste getan – wieso eigentlich?
    Ramona … warst du in letzter Zeit mal in unserem Badezimmer?
    Wieso?
    Unser Badezimmer ist schlimmer mit Flaschen vollgestellt, als das Geheimversteck eines Vollalkoholikers!
    Quatsch?!
    Da steht überall Zeug! Dein Zeug! Ich wollte nur vermeiden, dass das zusätzliche Zeug aus den Hotels irgendwann auch noch meine Zahnbürste vertreibt!
    Was für ein unfassbarer – gar nicht!
    Dann komm mal mit, Wolke vor der Sonne meines Lebens, wir gucken uns das Desaster mal von nahem an …

Die Sache mit dem Badezimmer

    In einer guten Beziehung braucht man zwingend zwei Badezimmer. Beide für die Frau. Das Schlafzimmer wird für den Erfolg einer Beziehung maßlos überschätzt, während man der Badezimmersituation nie genug Beachtung schenkt.
    Das Schlafzimmer ist quasi der Stürmerstar, das Badezimmer eher die Innenverteidigung. Während sich die Aufgabe des Stürmers bzw. des Schlafzimmers in den letzten Jahrzehnten nicht verändert hat – es geht darum, das Ding zu versenken, die Bude zu machen, es in der Kiste rappeln zu lassen –, haben sich die Ansprüche an moderne Innenverteidigung bzw. Badezimmer völlig gewandelt: Das Wörtchen »intelligent« tauchte früher weder bei der Beschreibung von Werner Liebrich (WM ’54) auf noch in der von Klospülungen. Heute ist das anders. Ramona und ich haben nur ein Badezimmer, und das ist doof beziehungsweise maximal auf Zweitliganiveau.
    Mir gehört in diesem Badezimmer ein Zahnputzbecher, der neben der Zahnbürste auch noch meinen Rasierer und meine Bürste beheimatet. Das war’s. Der Rest gehört Ramona. Der Becher und seine drei Freunde sind geduldete Touristen in einem fremden Reich, das von einer hochgerüsteten Armee aus Tiegeln, Tuben und Töpfchen beherrscht wird.
    Ich staune in einer normalen Bar immer über die unterschiedlichen Flaschen und die darin enthaltenen vielfältigen Möglichkeiten, sich die Birne zuzulöten. Das ist aber ein Klacks verglichen mit der Bandbreite an Cremes, Lotionen, Salben und sonstigem Stuss, die sich auf die wenigen Quadratzentimeter Gesicht auftragen lassen. Die Kosmetikindustrie kann Frauen offenbar glaubwürdig vermitteln, dass die Haut unter den Augen sich fulminant von der Haut an den Wangen unterscheidet. Beide trennen im Gesicht nur Millimeter, in der Kosmetik aber Welten. Deswegen brauchen beide Häute selbstverständlich auch tagsüber eine andere Pampe als nachts. Entsprechend lang braucht Ramona im Bad.
    Während die Frau sich morgens fertig macht, kann der Mann locker einmal Krieg und Frieden lesen. Aber nicht im Bad. Da ist nämlich sie drin, und sie wird nervös, wenn ich ihr beim Schminken über die Schulter schaue. Sagt sie. Als würde man einem Zauberer dabei zugucken, wie er vor der Vorstellung das Kaninchen in das Geheimfach im Zylinder stopft. Wenn man das gesehen hat, wirkt der Zauber nicht mehr. So stellt sich Ramona das offenbar vor, während ich einfach nur aufs Klo muss.
    Der Gradmesser für den Stand der Beziehung ist nicht, ob man im Bett die ungeheuerlichsten Schweinereien probiert, sondern ob sie dich pinkeln lässt, während sie sich eine Armlänge davon entfernt schminkt. Und ob du dann noch pinkeln kannst. Sich im Schlafzimmer das erste Mal vor ihr auszuziehen ist nichts im Vergleich dazu.
    Und das richtige Timing dafür zu finden ist nicht so einfach. Wenn sie sich noch nicht ganz sicher ist, ob du nicht doch nur ein One-Night-Stand bleibst, kann hemmungsloses Wasserlassen in ihrem Beisein ihre Entscheidung maßgeblich beeinflussen. Umgekehrt kann es auch jeden Mann verunsichern, wenn die Traumfrau zum falschen Zeitpunkt einen Strahl in die Schüssel schickt, mit dem man einen Waldbrand löschen könnte. Von größeren Geschäften wollen wir hier gar nicht reden. Dabei lese ich nämlich nicht Krieg und Frieden , sondern 11 Freunde , und die soll ich gefälligst nicht rumliegen lassen, sagt Ramona. Einer unserer zahlreichen Streite, die im Badezimmer ihren Anfang genommen haben.
    Ein anderer geht um die Frage, warum ich nicht mit nassen Füßen aus der Dusche auf ihren Duschvorleger trampeln soll, warum ich meine Bartstoppeln nie aus dem Waschbecken wasche und wieso Männer zwar Autos bauen können, aber nicht in der Lage sind, das Toilettenpapier so aufzuhängen, dass das lose Blatt vorne von der Rolle baumelt. Das klingt banal, aber Auslöser für den Ersten Weltkrieg war ein Attentat auf einen blöden Erzherzog, den eh keiner leiden konnte …

Man kann den

Weitere Kostenlose Bücher