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Die Klassefrau

Die Klassefrau

Titel: Die Klassefrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Michelle
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Außerdem bin ich geradezu süchtig nach Puzzles.«
    »O nein!«
    »Du auch?«, erkundigte sich Peter hoch zufrieden.
    Mallory nickte verlegen und räusperte sich hastig. »Lieblingssänger oder – band?«
    »Frank Sinatra.«
    »Du willst mich auf den Arm nehmen!«
    »Na ja, abgesehen von seinem Privatleben war er ein musikalisches Genie. Und du?«
    »Streisand.«
    Peter konnte sein Grinsen nicht unterdrücken. »Die liegen ziemlich nahe beisammen. Okay, aller guten Dinge sind drei, noch ein Versuch.«
    Mallory seufzte. »Lieblingsverein?«
    »Die Niners, seit Ewigkeiten.« Er stellte sein Weinglas auf den Tisch und streckte beiläufig – zumindest bemühte er sich nach Kräften, dass es so aussah – seinen Arm auf der Lehne der Couch aus. »Ich war ein Fan, lange bevor sie auch nur von Joe Montana gehört haben, und auch noch, nachdem sie so dämlich waren, sich wieder von ihm zu trennen. Und was ist mit dir?«
    »Ha! Die San Francisco Giants!«, erklärte Mallory triumphierend und rückte noch zwei Zentimeter näher.
    »Bist du etwa Masochistin?«
    »Ich halte grundsätzlich zu den Außenseitern. Irgendwann und irgendwie werden sie es schaffen, in die erste Liga aufzusteigen und zu gewinnen.«
    »Nicht in diesem Leben.«
    Mallory lachte leise. »In vier Jahren, neun Monaten und drei Tagen, um ganz präzise zu sein.«
    Peter sah sie prüfend an. »Das notiere ich mir lieber im Kalender«, murmelte er. »Damit kann man richtig absahnen.«
    »Wahrscheinlich hast du das doch schon längst getan.«
    »Eigentlich habe ich mich bisher nicht so recht getraut«, erwiderte er und streckte die Beine aus, so dass sein Fuß beinahe, aber nur beinahe, den ihren berührte. »Wann immer ich auf eine Mannschaft setze, lösen sich die Einsätze praktisch in Luft auf. Meine Kollegen wissen, dass mein Prognosen ziemlich zutreffend sind.«
    »Am besten hält man sich persönlich ganz heraus«, riet Mallory. »Und schickt stattdessen jemanden vor, der die Wette für einen abschließt.«
    »Sprichst du aus Erfahrung?«
    »Ich habe mal für einen Limousinen-Service gearbeitet, und die anderen Fahrer haben auf alles gewettet, was irgendwie mit Bällen zu tun hatte. Ich habe meine Kollegin am Empfang als ›Strohmann‹ benutzt. Wir hatten einen Bombenerfolg. Sie hat die Anzahlung für ein Haus am Potero Hill dabei gewonnen, und ich konnte mir meinen Mercedes leisten.«
    »Ein sehr schöner Wagen.«
    »Ja, nicht?«, sagte Mallory glücklich und rückte noch einen Zentimeter näher. Peter kam zu einem Entschluss: Wann immer er Mallory in ein Gespräch verwickeln wollte, brauchte er einfach nur auf das Thema Autos zu kommen. »Ich habe zwei Jahre gebraucht, um dieses Prachtstück zu restaurieren. Mann, das war vielleicht ein Schrotthaufen, als ich ihn bekam! Mike hielt mich für vollkommen bescheuert. Aber die wichtigsten Teile davon waren immer noch in Ordnung. Ich wusste, dass ich etwas aus ihr machen konnte. Mein nächstes Auto wird ein 1955 er Albrecht Görtz BMW 507 .
    »Ein 507 ?! Von dem wurden doch nur zweihundert gebaut!«
    »Zweihundertdreiundfünfzig.«
    »Aber wo willst du ein so seltenes Exemplar herkriegen, ganz abgesehen davon, ob du es dir leisten kannst?«
    Mallory lächelte engelsgleich. »Ich habe da so meine Verbindungen, und natürlich ist es ein ordentliches Stück Arbeit.«
    »Aber was wird dann aus deinem Mercedes?«
    »Er ist toll, aber ich bin eine zu große Autonärrin, um nur bei einem einzigen Wagen zu bleiben. Da ich es mir nicht leisten kann, mehr als einen zu fahren, muss der Mercedes dran glauben. Ich habe überlegt, ihn Mike zu geben, damit alles in der Familie bleibt.«
    »Mike würde dir wahrscheinlich die Füße und deinen Schraubenschlüssel dafür küssen.«
    Mallory grinste. »Er ist ein Schatz.«
    Mit einem Gefühl tiefer Befriedigung lehnte Peter sich zurück. »Das hier ist nett, nicht wahr?«
    Mallory wurde einen Moment sehr still, ehe sie tief Luft holte, als wollte sie sich einen Ruck geben. »Ja, das ist es.«
    Sie holte erneut tief Luft. »Ja.« Mit entmutigender Entschlossenheit stellte sie ihr Weinglas auf den Tisch. »Etwas fehlt allerdings noch. Etwas, was in deinem Traum nicht vorkam.«
    »Und das wäre?«, fragte Peter und betrachtete sie argwöhnisch.
    »Das«, erwiderte Mallory, wandte sich ihm zu, legte die Arme um ihn und küsste ihn.
    Dass Mallory den ersten Schritt getan hatte, raubte Peter fast den Atem. Den Rest erledigte ihr Kuss. Er war leidenschaftlich, hungrig,

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