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Die Klinge: Roman (German Edition)

Die Klinge: Roman (German Edition)

Titel: Die Klinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Mose. Wenn ich das nächste Mal mit einem Mann schlafe, soll es für immer sein. Wenn das möglich ist. Ich hätte es letzte Nacht nicht so weit kommen lassen sollen. Das war unfair dir gegenüber.«
    »Es war mein Fehler«, sagte er.
    »Nein. Nein, du hast nur getan, was die meisten Männer tun würden.«
    »Männer mit dem Einfühlungsvermögen eines Affen.«
    »Vielleicht bist du zu einfühlsam. Immerhin scheinst du gemerkt zu haben, dass ich schrecklich scharf war letzte Nacht. Ich war wirklich kurz davor, mit dir zu schlafen.«
    »Knapp vorbei ist auch daneben.«
    Sie lächelte. »Jedenfalls tut es mir leid.«
    »Nicht so sehr wie mir.«
    »Da würde ich mich nicht drauf verlassen.«
    »Werden wir uns jemals wiedersehen?« Er sah plötzlich aus wie ein kleiner Junge, der gegen die Tränen ankämpfte.
    »Ruf mich in ein paar Tagen an. Dann laden wir dich bei uns zum Abendessen ein.«
    »Also«, sagte Meg und fuhr los. Sie kratzte sich mit dem Zeigefinger an der Nase. »Ich habe mich wirklich unmöglich benommen, oder? Wie die Axt im Walde.«
    »Mach dir deswegen keine Gedanken«, sagte Janet.
    »Weißt du, was er getan hat? Dave? Weißt du, was …?« Sie schniefte und drehte sich zu Janet. Ihr Schmollmund stand offen. Die Nasenlöcher waren gerötet, und die Haut war fleckig im Sonnenlicht. Janet war froh, dass Megs Augen unter einer Sonnenbrille verborgen waren. »Er … ich wusste, dass er mich nur benutzen wollte, um dich dranzukriegen, aber es war mir egal. Es war mir wirklich egal. Soll ich dir was sagen?«
    »Ich weiß nicht«, sagte Janet und sah aus dem Fenster. »Wahrscheinlich will ich es gar nicht wissen.«
    »Er … das ist wirklich krass. Er hat mich von hinten genommen. Durch den Hintereingang? So heißt das in den Sexbüchern, Hintereingang. Wie es die Hunde treiben.« Sie gab ein Quietschen von sich, das weder ein Lachen noch ein Schluchzer war. »Wie man es macht, wenn das Mädchen hässlich ist.«
    »Um Gottes willen, Meg.«
    »Er hat es so mit mir getrieben, damit er meine hässliche Visage nicht sehen musste. Ist das nicht witzig?«
    »Nein, überhaupt nicht.« Janets Kehle schnürte sich zu sammen. Sie schluckte, aber es half nicht viel.
    »Willst du noch was Lustiges hören?«
    »Eigentlich nicht.«
    Megs dicke Lippen bebten. Tränen liefen über ihre Wan gen. »Das wird dich wirklich umhauen.«
    »Nein.« Janet merkte, dass sie ebenfalls zu weinen begonnen hatte.
    »Ich habe jede Sekunde genossen. Ja, wirklich. Jede verdammte Sekunde. Ich wusste, dass er es nur gemacht hat, um dich dranzukriegen, und ich wusste, dass er mich widerlich findet, aber ich habe es genossen. Wirklich. Kannst du dir vorstellen, wie lange es her ist, dass ich …? Weißt du, was ich manchmal mache … manchmal, wenn ich es leid bin, allein im Bett zu liegen und …«
    »Meg, komm schon. Hör auf.«
    »Ich suche mir eine runtergekommene Bar drüben in Hollywood. Da ist immer irgendein Typ, der so geil ist, dass es ihm scheißegal ist, wie die Frau aussieht, Hauptsache, sie hat ein Loch an der richtigen Stelle und …«
    »Mein Gott, Meg, hör auf.«
    »Du musst es wissen. Du musst wissen, warum ich ihn rangelassen habe.«
    »Ich kann es mir vorstellen.«
    »Und du musst wissen, dass ich es ihn wieder tun lassen würde. Wem will ich eigentlich was vormachen? Ich würde ihn anflehen. Wirklich, Süße, ich würde ihn auf den Knien anflehen.« Sie stieß ein kurzes Lachen aus, das eher wie ein Grunzen klang. »Nicht, dass es jemals passieren wird. Für ihn ist die Nummer vorbei. Ein Typ wie er würde nicht zweimal den gleichen Trick versuchen. Schade eigentlich.«
    Es war ein entspannter Nachmittag. Zuerst schlief sie lange zwischen den frischen weichen Laken, dann nahm sie ein heißes Bad. Danach begann sie, den neuen Roman von William Goldman, Der Marathonmann , zu lesen, währ end sie sich die Haare trocknete. Sie war so gefesselt von der Geschichte, dass sie noch lange im Bad blieb, nachdem sie den Fön ausgeschaltet hatte.
    Als sie aufhörte zu lesen, war es später Nachmittag.
    Sie ging ins Gästezimmer, zog sich an und sah nach Meg. Sie saß mit untergeschlagenen Beinen im Wohnzimmer auf dem Sofa und las die Cosmopolitan .
    »Hey«, sagte Janet.
    Meg sah lächelnd auf. »Du erstrahlst wieder in deiner natürlichen Schönheit.«
    »Wie ein frisch gewischter Küchenboden.«
    »Apropos Küche, wir sollten uns mal überlegen, was wir zu Abend essen.«
    »Wie wär’s mit Spaghetti? Ich könnte kochen.«
    »Mit

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