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Die Klinik

Die Klinik

Titel: Die Klinik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noah Gordon
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einzelnen Herstellungsphasen geht. Chemische und bakteriologische Überprüfungen jeder Partie während der Gärung durchführen.« Er hatte in der Brauerei als Kehrer begonnen und dann sechs Jahre als Verlader gearbeitet, vertraute er Spur an, während seine Frau und seine Tochter mit einer Geduld schwiegen, die deutlich lange Praxis verriet. Er mußte eine Unzahl von Prüfungen bestehen, um den Job zu erhalten. Und dann kam sein Schlager:
    »Gegen drei Weiße!«
    »Wunderbar«, sagte Spurgeon.
    »Bildung ist wunderbar«, sagte Mr. Williams. »Das ist der Grund, warum es mich freut, Dorothy als Lehrerin und das tun zu sehen, was sie für die jungen Leute nur tun kann.« Er hob den Kopf. »Was machen Sie, mein Sohn?«
    Er und das Mädchen sprachen gleichzeitig.
    »Er ist Musiker.«
    »Ich bin Arzt.«
    Ihre Eltern waren offensichtlich verblüfft. »Ich bin Arzt«, sagte er. »Spitalsarzt an der chirurgischen Abteilung im Suffolk County General Hospital.«
    Sie sahen ihn an, die Eltern staunend, das Mädchen angewidert.
    »Mögen Sie Hühnerpastete?« fragte Mrs. Williams und strich sich die Schürze glatt. Er mochte sie so, wie sie aufgetragen wurde, dampfend, mit Semmelbröseln überbakken und mit mehr mageren Hühnerstücken als Gemüse darin, mit frischem Sommerkürbis und kleinen Kartoffeln, die sie wahrscheinlich selbst in dem großen Gemüsegarten hinter dem Haus zogen. Als Nachtisch gab es eisgekühltes Rhabarber-Apfelmus, gefolgt von eisgekühltem Zitronentee. Während die Frauen das Geschirr spülten, spielte Mr. Williams alte Carusoplatten, die zerkratzt, aber interessant waren.
    »Er konnte mit seiner Stimme ein Glas zum Bersten bringen«, sagte Mr. Williams. »Vor einigen Jahren, bevor ich Qualitätskontrollor wurde, habe ich hie und da an Wochenenden einen Dollar dazu verdient. An einem Samstagmorgen räumte ich eine Garage drüben im Framingham Center aus, und so eine hochnäsige Dame kam heraus und legte einfach einen großen Stapel Carusoplatten auf den Mist.
    ,Ma’am’, sagte ich, ,Sie werfen soeben ein Stück Ihrer Kultur weg.’ Sie maß mich nur geringschätzig, und so legte ich die Platten auf den Rücksitz meines Wagens.«
    Sie lauschten der großen toten Stimme, wie sie sich hochschwang; das kleine Mädchen saß leicht wie eine Schneeflocke auf Spurgeons Knie, während aus der Küche das Geräusch von Geschirr kam, das mit der Hand gespült wurde. Nachher sah Spurgeon den Berg Platten durch und suchte nach Dixie oder moderner Musik, fand jedoch nichts Gutes. Es stand ein altes Pianino da, abgenutzt und nachgestrichen, aber, als er einige Tonleitern versuchte, von schönem Klang. »Wer spielt?«
    »Dorothy hat einige Stunden genommen.«
    Die Frauen waren eben zurückgekommen. »Ich habe genau acht Stunden genommen. Ich spiele drei Kinderlieder von Anfang bis zum Ende und eine Handvoll Bruchstücke. Spurgeon spielt wie ein Berufsmusiker«, erzählte sie ihren Eltern boshaft.
    »Oh, spielen Sie uns einige Hymnen vor«, bat die Mutter.
    Was zum Teufel, dachte er. Er saß auf dem Drehschemel und spielte Steal Away, Go Down Moses, Rock of Ages, That Old Rugged Cross und My Lord, What a Morning. Keiner von den vieren hatte eine anständige Stimme, und jeder mistige Weiße, der behauptet, alle Neger besäßen einen angeborenen Rhythmus, hätte den alten Herrn hören sollen. Aber er lauschte dem Mädchen, nicht wie er einer Berufssängerin zugehört hätte, sondern als ein Mensch, der einem anderen zuhört, und als sich ihre Stimme erhob, dünn und schrill wie eine Rohrpfeife und voll echten Gefühls, als sie so mit ihrer Mutter und ihrem Vater sang, fühlte er sich wie ein Fisch, der mit einem Köder herumgespielt hat und plötzlich erkennt, daß ihm der Widerhaken in der Kehle sitzt.
    Sie sagten allerlei Herzliches über sein Spiel, und er murmelte Heucheleien über ihren Gesang, dann gingen die Eltern das Kind schlafen legen und Kaffee kochen. Sobald sie allein waren, behandelte sie ihn, als sei er keinen Fußtritt wert.
    »Warum mußten Sie lügen?«
    »Habe ich nicht.«
    »Sie haben ihnen erzählt, daß Sie Arzt seien.«
    »Das bin ich.«
    »Mir haben Sie gesagt, daß Sie Musiker seien.«
    »Das bin ich. Ich war Musiker, bevor ich Arzt wurde, aber jetzt bin ich Arzt.«
    »Ich glaube Ihnen nicht.«
    »Ihr Pech.«
    Der Vater kam zurück, dann die Mutter mit einem Tablett, und sie tranken Kaffee und aßen Bananenbrot. Er sah, daß es draußen dunkel geworden war, und sagte, daß er gehen

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