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Die Knickerbocker Bande 30 - Im Reich des Geisterzaren

Die Knickerbocker Bande 30 - Im Reich des Geisterzaren

Titel: Die Knickerbocker Bande 30 - Im Reich des Geisterzaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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völlig eingehüllt. Die Luft war nicht nur ein wenig verschmutzt, sondern braun von der Kohle, mit der geheizt wurde. Von Umweltschutz hatten die Leute hier noch nicht viel gehört. Aber sie hatten auch andere Sorgen. Vieles, was für uns selbstverständlich war, war in Moskau eine Sensation. Hamburger- und Pizzarestaurants gab es erst seit kurzem. Da und dort tauchten Supermärkte auf und boten Waren an, die die Moskauer vorher, als noch die alte kommunistische Regierung an der Macht gewesen war, nie hatten bekommen können. Plakate und Leuchtreklamen waren ebenfalls rar, denn bisher war nie für etwas geworben worden. Wenn es Kraut in Dosen gab, kamen Tausende Dosen in die Läden, und die Leute waren in langen Schlangen davor gestanden, um welches zu bekommen. Ein paar Tage später gab es vielleicht Brot, irgendwann einmal Wurst und ab und zu Schokolade.
    Doch Hamburger oder Pizza waren teuer. Sie kosteten für viele Moskauer so viel, wie sie im ganzen Monat verdienten! Es war eine Stadt voller Gegensätze, in der sich im Augenblick alles änderte, in der es brodelte und drunter und drüber ging.
    Jurij erzählte den drei Freunden viel, aber sie hörten nur mit halbem Ohr zu. In Gedanken waren sie bereits beim Geisterzaren. „Jurij...“ unterbrach Lieselotte den Mann mitten in seiner Schilderung. „Wo befindet sich das Haus, in dem der Geisterzar früher zu den Leuten gesprochen hat?“
    Der Russe blickte das Superhirn prüfend an. „Wollt ihr... wollt ihr... tatsächlich dorthin?“ fragte er.
    Lilo nickte. „Noch heute nacht. Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren.“
    Jurij redete kurz mit dem Fahrer und sagte dann: „Ich mache euch einen Vorschlag. Wir fahren jetzt zur Bettenscheune!“ Er sah die erstaunten Gesichter der Knickerbocker und erklärte: „So nennen wir ein riesiges Hotel in Moskau. Es ist wahrscheinlich eines der größten der Welt, denn es hat 5000 Betten. Dort werden wir wohnen, und ihr sollt sehen, wo es sich befindet. Dann gehe ich mit euch zu dem Haus, das ihr sucht!“
    Lieselotte winkte ab. „Nein, wir müssen allein hin, und das sofort.“ Sie hatte Angst, daß der Mann mit seiner Ängstlichkeit vielleicht einen Fehler machen und dadurch das Leben ihres Kumpels in große Gefahr bringen würde. Jurij hob und senkte die Schultern. „Kinder... bitte... ich habe Sergej Malakowskij gewarnt, euch das nicht zuzumuten. Er ist verrückt ein bißchen. Ohne mich wäre auch er in diese Vorstellung gegangen. Ihr... ihr dürft das nicht machen!“
    Aber die drei Juniordetektive ließen sich nicht mehr von ihrem Plan abbringen. Nachdem sie ihre paar Sachen in der geräumigen Wohnung von Jurijs Freund abgestellt hatten, stopften sie Taschenlampen, Reservebatterien, ein Seil, zwei Taschenmesser, Schokolade als Notproviant und ihre Funkgeräte in die Taschen ihrer Jacken. „Wir sind bereit!“ verkündete das Oberhaupt der Bande.
    Jurij und Sascha fuhren mit den dreien durch die nächtliche Stadt, die vom rötlichgelben Lichtschein der Straßenlaternen erhellt war. In einer Allee hielten sie vor einem ungefähr vierstöckigen Haus aus dunklem Backstein. „Das... das ist es. Sascha hat gestern das Haus betreten... bei Tag... es war leer. Ihr werdet kein Glück haben“, meinte Jurij.
    Aber die drei Juniordetektive ließen sich nicht entmutigen. So schnell gaben sie nicht auf.
    „Wir warten hier!“ schlug Jurij vor.
    Damit war Lieselotte einverstanden. „Wir... wir wissen aber nicht, wann wir zurückkommen“, sagte sie.
    „Wir werden warten!“ wiederholte der Freund des russischen Antiquitätenhändlers.
    Dominik, Poppi und Lieselotte stiegen aus dem Wagen und blickten an der Fassade des Hauses empor. Wie ein Wächter, der die Brust heraus streckt, stand es da. Das Eingangstor war einen Spaltbreit offen. Im frischgefallenen Schnee auf den Stufen davor ließen sich Fußabdrücke erkennen. Jemand war also vor kurzer Zeit in das Haus gegangen. Aber hatte er es auch wieder verlassen?
    „Kommt!“ sagte Lieselotte leise.

Im Reich des Geisterzaren
     
     
    Die Eingangstür zum Haus des Geisterzaren war vier Meter hoch und unglaublich schwer. Lilo und Dominik mußten sich mit aller Kraft dagegenstemmen, um sie einige Zentimeter zu bewegen. Schließlich war der Spalt groß genug, um sie in den Vorraum des Hauses schlüpfen zu lassen. Dieser war nicht sehr groß, dafür aber sehr, sehr hoch und wirkte wie ein Turm. Jeder Besucher mußte sich darin wie eine Maus vorkommen. Vom Boden bis zur Decke war

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