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Die Knickerbocker Bande 37 - Die giftgelbe Geige

Die Knickerbocker Bande 37 - Die giftgelbe Geige

Titel: Die Knickerbocker Bande 37 - Die giftgelbe Geige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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kräftigen Sprung rettete sich der Killer zur Seite und rollte sich im Steppengras ab. Poppi aber schaffte es, den Hengst nun zum Stehen zu bringen und sofort zu wenden. Bevor der Verbrecher noch aufstehen konnte, stürmte sie schon wieder auf ihn zu.
    Der Mann sprang hoch, torkelte nach hinten und stürzte. Das Pferd trampelte über die Tasche hinweg.
    Da Poppi spürte, daß sie die Oberhand gewann, wurde sie noch mutiger. Der Hengst, der ein prachtvoller Gefährte und ein besonders edles und leicht zu reitendes Tier war, stürmte gehorsam auf den Unbekannten zu, der gerade wieder auf die Beine zu kommen versuchte. Poppi galoppierte höchstens eine Handbreit entfernt an ihm vorbei und versetzte ihm einen Tritt.
    Der Mann sah ein, daß er verloren hatte. Er sprang auf das Pferd, mit dem er gekommen war, und ergriff die Flucht. Drohend streckte er die Faust in die Luft und schüttelte sie wild.
    Nach Luft ringend, sah ihm Poppi nach.
    Sie glitt vom Rücken des Hengstes. Der Csikos atmete schwer, kam aber bereits wieder zu sich.
    Eine viertel Stunde später ritt er mit Poppi zurück zum Bauernhof. Die Tasche mit den Waffen hatten sie mitgenommen.
    Die Pferde, die sich wieder beruhigt hatten, weideten, als wäre nichts geschehen.

 
     
Welche Operation?
    „Stark, Poppi, echt stark!“ lobte Axel das Mädchen.
    Poppi war stolz auf sich. Auf dem Kopf trug sie den schwarzen Filzhut des Csikos, den er ihr als Dank geschenkt hatte. Wahrscheinlich hatte Poppi dem Mann sogar das Leben gerettet.
    Mittlerweile befanden sich die vier Knickerbocker-Freunde wieder auf der Heimfahrt nach Budapest. Die Ereignisse des Nachmittags beschäftigten sie natürlich sehr. Es gab viele Dinge, die sie einfach nicht begriffen.
    „Wozu hat der Killer nur in die Luft geschossen?“ fragte Dominik immer wieder.
    „Vielleicht wollte er die Pferde vertreiben und nicht töten!“ vermutete Lieselotte. Das war eine Erklärung, wenn auch keine wirklich glaubhafte.
    „Auf jeden Fall sollte Frau Nagy endgültig fertig gemacht werden. Das ist klar!“ sagte Axel.
    Seine Freunde stimmten ihm zu.
    Attila, der bisher nur zugehört hatte, mischte sich jetzt auch in das Gespräch ein. „Judith Nagy ist eine sehr eigenwillige Frau, wie ihr ja gesehen habt. Sie wollte es immer allen zeigen und beweisen, wie stark und tüchtig sie ist. Vielleicht hat das irgendeinen stolzen Mann in seiner Ehre verletzt. Vielleicht wurde sie von einem Burschen verehrt und hat ihm einen Korb gegeben.“
    „Was? Nur weil sie einen Verehrer abblitzen läßt, macht der Dreckskerl sie fix und fertig?“ schnaubte Lilo. „Die große Liebe kann das aber nicht sein.“
    „Das hat wohl mehr mit Stolz und Männlichkeit zu tun!“ verkündete Dominik theatralisch.
    „Frau Nagy hat bereits vor einem Jahr ein Angebot für ihre Länderein bekommen. Jemand wollte sie ihr billig abkaufen, als feststand, daß auf den Äckern längere Zeit nichts wachsen würde.“
    „Erinnert ihr euch an den Fall Giftkralle?“ fragte Dominik. „In Indien wurden doch auch Felder mit einem Sprühmittel behandelt, damit man Rauschgift anbauen konnte. Vielleicht ist das hier auch so ...“
    Attila schüttelte den Kopf. „Der Boden ist ruiniert, für Jahre. Frau Nagy hat ihn untersuchen lassen. Der Händler übrigens, der ihr den giftigen Dünger verkauft hat, ist spurlos verschwunden.“
    Lieselotte strich über ihre Nasenspitze. „Also, Kumpel, ich kombiniere: Es muß etwas sehr wertvoll sein an diesem Grundstück. Auch wenn wir noch nicht entdeckt haben, was.“
    „Verdammt, wir müssen nach Hause!“ fiel Axel ein.
    Lilo aber grinste kurz und sagte dann sehr ernst: „Unmöglich! Der Teufelsgeiger weiß doch, daß wir über ihn informiert sind. Und er weiß, wo wir wohnen.“
    Attila überlegte kurz und gab Lilo recht. „Äh . dann . dann . werdet ihr bei mir und meiner Frau unterkommen. Dort vermutet euch niemand. Wir besitzen eine winzige zweite Wohnung, in der früher meine Tochter gelebt hat. Dort könnt ihr schlafen, und sicher seid ihr auch.“
    Die Bande war einverstanden.
    Attila versprach sogar, persönlich mit den Eltern von Axel, Lilo, Poppi und Dominik zu reden und als Grund ihrer verspäteten Heimkehr nachträgliche Fernsehaufnahmen anzugeben.
    Am nächsten Morgen fühlten sich die vier Juniordetektive viel besser. Sie hatten lange geschlafen, und das hatte ihnen gutgetan.
    Attila fuhr mit ihnen nach einem sehr ausgiebigen Frühstück zur Parfümerie, in der Susannas Mutter arbeitete.

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