Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Knickerbocker Bande 37 - Die giftgelbe Geige

Die Knickerbocker Bande 37 - Die giftgelbe Geige

Titel: Die Knickerbocker Bande 37 - Die giftgelbe Geige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
Vom Netzwerk:
Er wollte
    * Siehe Knickerbocker-Abenteuer Nr. 32: „Kennwort Giftkralle“.
    unbedingt wissen, ob es Neuigkeiten von dem Mädchen gab. Das Telefon des Ladens war ständig besetzt gewesen.
    Als die Knickerbocker mit ihrem ungarischen Freund das Geschäft betraten, wehten ihnen schwere Duftwolken entgegen.
    Ein muskulöser, bulliger Bursche stand breitbeinig in der Mitte des Ladens, hatte die Hände in die Seite gestemmt und schimpfte laut. Sein Gesicht sah wild aus. Die Nase mußte bereits mehrere Male gebrochen gewesen sein, und auch Kinn und Backenknochen hatten zahlreiche Verletzungen davongetragen. Breite Narben zeugten davon.
    Vor ihm rutschte Amalia auf den Knien über den Boden und kehrte Glasscherben auf eine kleine Schaufel. Mit Tüchern tupfte sie vergossenes Parfüm auf.
    „Lassen Sie das, ich helfe Ihnen!“ sagte Attila energisch und nahm der Frau Besen und Schaufel aus der Hand. Dem Burschen warf er einen bösen Blick zu. Wie konnte er nur so gemein zu Frau Bosch sein?
    „Ich . mir sind mehrere Fläschchen aus der Hand gefallen ... vorhin war ein Student da ... er hat mir etwas gebracht, und ich weiß nicht, was ich denken soll!“ schluchzte Susannas Mutter.
    „Hat es mit Susanna zu tun?“ fragte Attila.
    Die Frau nickte und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. „Er sagt ... ja, vielleicht. Er hat einen Zettel gefunden, vor der Wohnung seines Hausherrn. Und weil der Name Su- sanna draufstand und er in der Zeitung über ihre Entführung gelesen hatte, meinte er, daß die Nachricht mit ihr in Zusammenhang stehen könnte.“
    „Wie lautet die Nachricht?“ erkundigte sich Attila.
    „Ich konnte sie noch nicht lesen. Der Geschäftsleiter .“ sie deutete auf den Burschen mit der flachen Nase, „er . er war wütend, weil ich mit dem Studenten zu lange geredet habe. Er hat mit mir geschrien und ich . ich habe das alles fallen lassen. Ich habe Angst, es könnte etwas Schreckliches auf dem Zettel stehen!“ Frau Bosch senkte den Kopf, und Tränen tropften zu Boden.
    Die Ladentür wurde schwungvoll geöffnet, und wie jedesmal, wenn ein Kunde eintrat, erklang die kurze Melodie einer Spieldose.
    Die Knickerbocker drehten sich um und sahen einen älteren, sehr gepflegten Herrn, der sich auf ein schwarzes Ebenholz- stöckchen stützte. Sein dreiteiliger Anzug war altmodisch geschnitten und grau, seine Krawatte rot-blau gestreift, sein Haar silbrig und stark gewellt.
    Vom Gesicht des Mannes ging etwas besonders Freundliches, Aufmunterndes aus. Er grüßte in die Runde und betrachtete mit dicken Falten auf der Stirn die Unruhe in der Parfümerie. Mit tiefer, fester Stimme wollte er wissen, was geschehen war.
    Susannas Mutter, die noch immer neben Attila auf dem Boden kniete, richtete sich auf und schüttelte dem Mann die Hand. Sie sprach ihn mit einem Namen an, der nach Hunor klang.
    „Hunor? . Hunor?“ Dominik ließ sein Gedächtnis nicht im Stich. Gabor Hunor war der Mann, der Frau Bosch geholfen hatte, als Susanna so schwer krank gewesen war. Attila mischte sich ein und zeigte mehrere Male auf den jungen Burschen mit dem brutalen Gesicht. Er hieß Istvan, wie die Knickerbocker auf einem Namensschild an seiner Brust lesen konnten.
    Herr Hunor schickte ihn ins Lager. Er setzte sich mit Frau Bosch auf eines der Plüschsofas, und sie zeigte ihm den Brief. Attila nahm ebenfalls Platz und hielt tröstend ihre Hand. Er übersetzte die Nachricht: „Susanna mußte früher als erwartet wieder bei mir sein. Ich kann nicht länger zuwarten. Die Operation muß übermorgen stattfinden. Außerdem haben wir vier neue Aufträge, die ebenfalls erledigt werden müssen. Zwei der vier Auftraggeber schweben bereits in Lebensgefahr. Die Ware muß spätestens in zwei Tagen am Flughafen sein.“ Das Schreiben war mit vier parallelen Strichen unterzeichnet.
    „Eine Operation?“ Amalia Boschs Lippen zitterten. Ihre Augen wurden immer größer, und sie griff sich ans Herz. Sie schien keine Luft zu bekommen.
    „Wasser! Holt ein Glas Wasser!“ rief Attila.
    Axel rannte sofort los und stieß die Tür auf, die zum Lager der Parfümerie führte. Sie öffnete sich nur ein kleines Stück und knallte gegen etwas Hartes. Als der Junge ungeduldig dagegendrängte, hörte er ein Stolpern und entdeckte Istvan, der sehr verlegen wurde. Er hatte gelauscht.
    Axel konnte es nicht glauben. Warum war ihm das entgangen? Er mußte sofort mit seinen Freunden reden.

 
     
Istvan
    „Was ist denn?“ brummte Lieselotte unwillig, als Axel sie

Weitere Kostenlose Bücher