Die Knickerbocker Bande 42 - 13 blaue Katzen
enttäuscht.
Die Junior-Detektive blickten Winnie an. Wußte er, was das zu bedeuten hatte?
Mister Wintrops Sohn nahm den Zettel an sich und wiederholte die beiden Namen. Der Schweiß trat ihm auf die Stirn.
„Ich... ich bringe euch jetzt besser nach Hause!“ sagte er schließlich und wischte sich mit dem Jackettärmel über sein von roten Flecken übersätes Gesicht. Er schien kurz vor einem Nervenzusammenbruch zu stehen.
„Aber diese gefährliche Katze... wir müssen doch nach ihr suchen“, widersprach Poppi.
„Nein, ich lade euch jetzt bei eurem Hotel ab!“ schnauzte Winnie sie an, entschuldigte sich aber sofort für den barschen Tonfall. Für amerikanische Verhältnisse ungewöhnlich schnell, fuhr er sie zum Mirage und verabschiedete sich hastig.
„He, wir sollten dir doch helfen!“ gab Lilo zu bedenken.
„Bitte seid friedlich! Ihr seid Kinder und habt keine Ahnung, was auf der Welt alles los ist!“ antwortete Winnie. Grußlos fuhr er davon.
Die vier blickten einander etwas ratlos an. Warum hatten ihn die beiden Namen so erschreckt?
,,He, Leute, wie geht’s so? Habt ihr einen besseren Fahrer gefunden?“ Es war Archie. Er lehnte an der Motorhaube seines Taxis und kaute an einer seiner Zigarillos. Herausfordernd zwinkerte er den Freunden über seine Sonnenbrille hinweg zu.
„Archie! Du kommst ja wie gerufen!“ grinste Lieselotte. „Bitte bring uns zum... äh, wie war doch die Adresse?“
Axel und Poppi zuckten mit der Schulter. Sie hatten sich weder Namen noch Straße gemerkt.
„Gordon Mitchell, 9566 Sunset Drive“, murmelte Dominik wie im Schlaf. Was er einmal gelesen oder gehört hatte, war für immer gespeichert.
„Klasse, Kumpel!“ lobte ihn Axel.
Die Knickerbocker spürten, daß sie der Lösung des Rätsels bald einen Schritt näherkommen würden.
Die Verwechslung
„Ich hole noch meine Kamera“, rief Dominik. Er besaß seit kurzem einen Fotoapparat, der ohne Film funktionierte. Die Bilder wurden digital gespeichert und konnten über einen Computer ausgedruckt werden.
„Ich will auch kurz nach oben und mir eine kurze Hose anziehen“, entschied Axel, dem seine Jeans zu heiß geworden waren.
Die Mädchen suchten die Toilette auf, und Archie mußte sich ein paar Minuten gedulden.
Die vier Freunde unterhielten sich lautstark, als sie aus dem Lift traten und um die Ecke in den Gang zu ihren Zimmern bogen.
„He, aufpassen!“ keifte jemand empört. Es war Lucinda! Sie hatte einen Becher mit Kaffee in der Hand – einen Teil der Brühe hatte sie sich durch den Zusammenprall mit ihren Schützlingen über ihr weites weißes T-Shirt geschüttet. Erbost fluchte sie vor sich hin.
An Flucht war nicht zu denken. Lucinda beorderte die Knickerbocker in das Jungenzimmer.
„Hört zu, ihr kleinen Kanalratten“, zischte sie. „Ich habe es endgültig satt, von euch ständig an der Nase herumgeführt zu werden. Ab heute tut ihr nur noch, was ich von euch verlange! Sonst schicke ich einen nach dem anderen nach Hause, verstanden?“
Die Junior-Detektive nickten zwar artig, waren aber wild entschlossen, sich nicht an Lucindas Befehle zu halten.
„Möchtest du vielleicht ein frisches T-Shirt von mir?“ versuchte Lilo einzulenken.
Lucinda nahm das Angebot gerne an.
Lilo hatte zur Zeit eine Schwäche für gestreifte T-Shirts mit Kapuze, wie sie gerade eines trug. In ihrem Schrank lagen noch weitere drei, die genauso aussahen. Eines davon bekam die blonde Nervensäge.
„Oh, du hast ja heute auch Zöpfe!“ stellte Axel bewundernd fest.
Lucinda hatte ihr Haar geflochten, und sah in dem gestreiften T-Shirt auf den ersten Blick wie Lilos Schwester aus.
„Unten wartet ein guter Bekannter mit seinem Taxi. Dürfen wir ihm sagen, daß aus unserer Fahrt nichts wird?“ fragte Axel.
Lucinda winkte ab. „Das erledige ich schon. Ich brauche ohnehin einen Wagen, weil ich nach Hause muß. Mein Freund ist von der Leiter gefallen und hat sich das Bein verstaucht. Bis ich wiederkomme, bleibt ihr auf euren Zimmern, sonst reist morgen der erste ab! Verstanden?“
Die Junior-Detektive waren mehr als enttäuscht. Sie waren der Lösung des Falles so nahe, und Lucinda hatte ihnen jetzt einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht.
Wütend warfen sie sich auf die Betten und schliefen bald ein. Die kurzen Nächte und die vielen Aufregungen hatten sie ziemlich mitgenommen.
Lucinda fand Archie vor dem Hotel nicht. Sie hatte auch keine Lust, lange nach ihm zu suchen. Sie wollte gerade nach
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