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Die Knochenkammer

Titel: Die Knochenkammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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Ryan am Telefon, wie ich hoffte, ausreichenden Verdacht diktierte, damit wir die Leitungen bis heute Abend anzapfen konnten. Immerhin war da die Tatsache, dass eine der E-Mail-Korrespondentinnen, die zufällig auch eine Met-Angestellte war, einen Monat nach Grootens Verschwinden ihren Ausweis benutzt hatte. Ich nannte ihm auch den Namen des jungen Anwalts der Anklageerhebung, der eventuell in der Lage sein würde, das Gesuch voranzutreiben, da ich ohne eine genaue Kenntnis unserer Zielorte noch nicht in der Lage gewesen war, die Durchsuchungsbeschlüsse für die Museen zu beantragen.
    Dann rief ich Mamdouba an, um ihm zu sagen, dass wir nach unserem Treffen mit Timothy Gaylord in sein Büro kommen würden, um mit ihm zu sprechen.
    »Ich befürchte, Sie haben alle Zeit in Anspruch genommen, die wir für diese Sache opfern können, Ms. Cooper. Es ist für unsere Mitarbeiter sehr störend gewesen. Vielleicht ließe es sich einrichten, dass die Vernehmungen ab jetzt in Ihrem Büro stattfinden?«
    Wir hatten gewusst, dass diese Hinhaltetaktik irgendwann kommen würde, hatten aber das Timing nicht vorhergesehen. »Natürlich, aber Mr. Gaylord erwartet uns, und ich glaube, dass Detective Wallace bereits dort ist.« Es war nach drei Uhr.
    Mike war an der roten Ampel am Ende der Abfahrt vom Highway stehen geblieben. »Lass dich nicht abwimmeln, Blondie! Sag etwas, was ihn nervös macht! Jag ihm Angst ein!«
    Ich zuckte die Achseln und formte mit den Lippen drei Buchstaben. Er nickte.
    »Es ist wichtig, dass wir heute mit Ihnen sprechen, und wenn es nur für ein paar Minuten ist. Es geht um die DANN-Resultate von Katrina Grootens Kleidung.«
    Ich konnte förmlich vor mir sehen, wie das breite salbungsvolle Lächeln von Mamdoubas Gesicht schwand.
    »Aber, Ms. Cooper, ich dachte, Sie hätten uns versichert, dass Katrina von ihrem Mörder nicht vergewaltigt wurde. Sie -«
    »Deshalb müssen wir ja mit Ihnen sprechen. Wir wissen, dass Sie von jedem Museumsangestellten das DANN-Profil gespeichert haben. Wir brauchen Zugang -«
    »Nicht bevor ich eine Erklärung von Ihnen bekomme.«
    Jetzt hörte er sich wütend an und sprach mit schneidender Stimme.
    »Die bekommen Sie, sobald wir mit Mr. Gaylord fertig sind.« Ich legte auf, bevor er noch mehr Fragen stellen konnte.
    Ich wählte die Nummer des Gerichtsmediziners und wartete, bis Dr. Kestenbaum den Anruf entgegennehmen konnte. »Haben Sie eine Minute Zeit für mich? Ich schaufele mir hier gerade ein Loch. Wenn ich Ihnen sagen würde, dass ich von einigen unserer Verdächtigen bereits genetische Fingerabdrücke habe und von den anderen wahrscheinlich Proben bekommen könnte, würde Ihnen das angesichts der Tatsache, dass wir weder Blut noch Samenflüssigkeit haben, etwas nützen?«
    »Ich kann Ihnen in einer Woche Bescheid geben«, sagte er, vorsichtig und professionell wie immer.
    »Man knallt mir wahrscheinlich in fünf Minuten die Tür vor der Nase zu. Warum nächste Woche? Was bringt Ihnen das?«
    »Ich habe den Fall bei unserem wöchentlichen Meeting am Freitag vorgestellt. Der Chef hatte eine gute Idee. Wer auch immer Ihr Opfer ermordet hat, musste kräftig heben. Entweder um die Leiche von dort, wo der Tod eintrat, dahin zu schaffen, wo er - oder sie - sie in die alten Leinentücher einwickelte. Dann musste der Deckel des Kalksteinsargs angehoben oder zumindest beiseite geschoben werden.«
    »Helfen Sie uns, Doc! Was wollen Sie damit sagen?« Wir hatten auf der Columbus Avenue geparkt.
    »Amylasen. Möglicherweise auf der Kleidung der Toten.
    Oder auf den Leinenstücken. Vielleicht sogar auf der Außenseite des Sarkophags.«
    »Helfen Sie meinem Gedächtnis auf die Sprünge. Was sind Amylasen?«
    »Das sind Enzyme, die in Körperflüssigkeiten vorkommen. Speichel, Tränen -«
    »Wir werden bei diesen Leuten keinen Boden gutmachen, wenn ich behaupte, dass der Mörder am Tatort geweint oder ihr einen Abschiedskuss gegeben hat.« Meine Ungeduld war spürbar.
    »Und Schweiß«, beendete Kestenbaum seinen Satz. »Die Person, die das getan hat, hat wahrscheinlich stark geschwitzt, und wir haben eventuell eine ausreichende Menge DANN, falls die Kleidung oder der Sarg mit feuchten Händen angefasst wurden.«
    »Werden Sie -«
    »Es ist ein sehr komplizierter Test, den wir hier nicht ausführen können. Wir schicken die Beweisstücke an ein Privatlabor in Maryland.«
    »Was kann im besten Fall dabei herauskommen?«
    »Eventuell können wir Ihnen sagen, wer Grootens Leiche in den Sarg

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