Die Kohlenhydrat-Luege
mediterrane Küche, die gegenüber unserer »europäischen Küche« zu einer fünffach erniedrigten Herzinfarktrate führt, basiert maßgeblich auf der reichlichen Verwendung von Olivenöl. Der Grieche braucht 20 Liter pro Jahr seines »flüssigen Goldes«, das schon Homer als »Symbol für Fruchtbarkeit und langes Leben« bezeichnete. Wir Deutschen verwenden davon nur einen halben Liter jährlich.
Öle mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren
Aus diesen Ölen werden die »Gewebe- und Superhormone« gebildet. Diese sogenannten Eicosanoide sind Botenstoffe der Zellen, die auf Blutdruck, Blutgerinnung, Immunsystem und Entzündungsreaktionen steuernden Einfluss ausüben. Erst 1982 wurde der Nobelpreis für ihre Erforschung verliehen. Die mehrfach ungesättigten Fettsäuren beeinflussen unmittelbar diese Superhormone. Wir unterscheiden zwei Arten von mehrfach ungesättigten Fettsäuren:
die Omega-3-Fettsäuren und
die Omega-6-Fettsäuren.
Beide sind sich ergänzende Gegenspieler. Während beispielsweise die Omega-3-Fettsäuren über die Gewebehormone den Blutdruck senken, steigern ihn die Omega-6-Fettsäuren. Das Verhältnis der beiden soll 1:4 sein – oder wie in der Evolution vorgesehen, den Idealwert von 1:1 einnehmen. In den westlichen Kostformen istdiese Relation bereits auf ein ungünstiges 1:20 verschoben.
wichtig
Heute werden meist 20-mal mehr Omega-6- als Omega-3-Fettsäuren verzehrt. Das kann sich nicht günstig auf die Balance der Gewebehormone auswirken! Reduzieren Sie den Genuss von Omega-6-reichen Ölen zugunsten von Ölen mit reichlich Omega-3-Fettsäuren.
Die Ursache für dieses Missverhältnis findet sich zum Teil in der modernen Tierfütterung, bei der anstelle von Grünfutter viel Getreide verwendet wird. Getreide ist besonders reich an Omega-6-Fettsäuren. Dadurch ist das Fett unserer üblichen Fleischkost zu reich an diesen und zu arm an Omega-3-Fettsäuren. Außerdem – und das ist für Sie besonders wichtig – wird heute unwissentlich viel zu viel an solchen Pflanzenölen verzehrt, die besonders einseitig reich an Omega-6-Fettsäuren sind. Die Nachteile dadurch sind erst seit Kurzem erkannt worden. Beachten Sie die nachfolgende Tabelle und verwenden Sie mehr Omega-3-reiche Öle. Omega-6-Fettsäure wird auch als Linolsäure deklariert, Omega-3-Fettsäure als Linolensäure.
Verhältnis von Omega-3- zu Omega-6-Fettsäure in Pflanzenölen und Margarine.
Fette
Omega-3-Fettsäure-Anteli
Omega-6-Fettsäure-Anteil
Leinöl
4
1
½ TL/Tag ausreichend
Rapsöl
1
2
sehr günstige Relation
Hanföl
1
3
sehr günstige Relation
Walnussöl
1
4
sehr günstige Relation
Omega-3-Margarine
1
4
sehr günstige Relation
Weizenkeimöl
1
6
weniger günstig
Sojaöl
1
7
weniger günstig
Maiskeimöl
1
55
ungünstige Relation
Pflanzenmargarine
1
62
ungünstige Relation
Mohnöl
1
72
ungünstige Relation
Diätmargarine
1
100
sehr ungünstige Relation
Kürbiskernöl
1
106
sehr ungünstige Relation
Sonnenblumenöl
1
120
sehr ungünstige Relation
Traubenkernöl
1
152
sehr ungünstige Relation
Distelöl
1
154
sehr ungünstige Relation
WISSEN
Omega-6-Fettsäuren und Arachidonsäure
Unser Organismus benötigt selbstverständlich auch die Omega-6-Fettsäuren in der Nahrung. Aber davon bekommen wir heute ohnehin fast automatisch genug bis zu viel. Außer in allen Getreideprodukten und Fleisch sind fast überall Omega-6-Fettsäuren enthalten, auch in Backwaren, die mit Margarine hergestellt sind, in mit Pflanzenöl Frittiertem, in Fertigkost, den üblichen Salatölen und pflanzlichen Bratfetten.
Keine förderliche Rolle spielt auch ein ungünstiges Omega-6-Fett, die Arachidonsäure. Sie kommt vor allem in Aal, Schweineschmalz, Schweineleber, Innereien und Leberwurst häufig vor.
Eine nicht beständige, langfristige Einnahme von besonders ungünstigen mehrfach ungesättigten Ölen dürfte wohl längere Zeit problemlos vertragen werden, zumal Sie unabhängig davon auch sonst einen Omega-3-Lieferanten einnehmen, aber die regelmäßige Verwendung ungünstiger Öle allein kann das Verhältnis der beiden Fettsäuren noch mehr zum Nachteil von Omega-3-Fettsäuren verschieben und die Tendenz zu chronischen Prozessen verstärken.
Positive Wirkungen von Omega-3-Fettsäuren
Senkung von Cholesterin- und Triglyceridspiegeln im Blut
Senkung von erhöhtem Blutdruck
Senkung von Lipoprotein A
Verringerung der Risikofaktoren der Arterienverkalkung
Verminderung der Neigung zu entzündlichen Prozessen, rheumatischen Erkrankungsformen, Allergien,
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