Die Kolonie
Die Museen auch.
Und nach diesem Jahr des Ruhms ...
Nach diesem Jahr ist er in einer Galerie und spricht mit dem Inhaber. Es ist derselbe, der ihm ein Jahr zuvor die Pistole geliehen hat. NICHT Dennis Bradshaw. Die Straße draußen ist dunkel. Sein Armbanduhr zeigt elf. Der Galeriebesitzer sagt, er muss schließen, er will nach Hause. Was aus der Waffe geworden ist, weiß Terry nicht.
Der Inhaber öffnet die Eingangstür, und draußen ist der dunkle Bürgersteig. Die schwarzrosa gestreifte Markise. Der lange Weg nach Hause.
Draußen sind die Laternenpfahle mit kleinen Gemälden von Leuten beklebt, die man niemals kennen lernen wird. Die ganze Straße ist mit ihren unsignierten Kunstwerken vollgekleistert. Auf diesem langen Weg ins Dunkel wird es passieren, wenn nicht heute Nacht, dann in einer anderen Nacht. Mit diesem nächsten Schritt wird jede Nacht ein Gang in die Welt sein, wo jeder Künstler eine Chance haben will, bekannt zu werden.
8
Wir sind im Maya-Foyer, der Putz an den Wänden so rau, dass er wie Lavagestein aussieht. Das unechte Lavagestein ist so behauen, dass es wie Krieger mit Lendenschurz und Federkopfschmuck aussieht. Die Krieger tragen Umhänge aus fleckigem Fell, damit sie wie Leoparden aussehen. Der ganze Raum erzählt eine Geschichte, die man als die Wahrheit akzeptieren soll.
Gipspapageien mit langen geschwungenen Schwanzfedern in Rot und Orange.
Aus unechten Rissen und bröckelnden Stellen im Gipsgestein, die alles sehr alt aussehen lassen sollen, sprießen hoch über uns üppige Rispen violetter Orchideen aus Papier.
»Mr. Whittier hatte Recht«, sagt Mrs. Clark und sieht sich um. »Wir erschaffen das Drama, das unser Leben ausfüllt.«
Nur Staub trübt die orangen Federn und violetten Blüten. Die schwarzen Holzsofas sind mit unechtem Leopardenfell bezogen. Die Sofas, die grinsenden Kriegerfratzen und das unechte Lavagestein, das alles ist von grauen Spinnweben bedeckt.
Mrs. Clark sagt: Manchmal scheint es, als verbringen wir die erste Hälfte unseres Lebens auf der Suche nach irgendeiner Katastrophe. Und sie senkt den Blick auf ihre prallen Brüste ein Blick, den ihre vergrößerten Lippen beinahe unmöglich machen. Als junge Menschen, sagt sie, suchen wir etwas, das uns bremst und lange genug an einem Ort festhält, so dass wir einen Blick unter die Oberfläche der Welt werfen können. Diese Katastrophe ist ein Autounfall oder ein Krieg. Etwas, das uns innehalten lässt. Man bekommt Krebs oder wird schwanger. Wichtig ist nur, dass es für uns überraschend zu kommen scheint. Diese Katastrophe verhindert, dass wir das Leben fuhren, das wir als Kinder geplant hatten - ein Leben, in dem wir ständig durch die Gegend flitzen.
»Wir erschaffen immer noch das Drama und die Schmerzen, die wir brauchen«, sagt Mrs. Clark. »Aber diese erste Katastrophe ist wie eine Impfung, eine Schutzimpfung.«
Sein Leben lang, sagt sie, sucht man nach Katastrophen probt man Katastrophen - und ist daher gut vorbereitet, wenn am Ende die ultimative Katastrophe eintritt.
»Der Tod«, sagt Mrs. Clark.
Hier im Maya-Foyer sind die schwarzen Holzsofas und Sessel so gestaltet, dass sie aussehen wie die Altäre auf Pyramiden, auf die sich Menschenopfer legten, um sich das Herz herausreißen zu lassen.
Der Teppich ist ein Mondkalender, Kreise in Kreisen, schwarze Muster auf oranger Grundlage, und alles klebt von verschütteter Limonade. Zu unseren Füßen ein schimmliger Fleck mit Armen und Beinen. Setzt man sich in die unechten Fellpolster, riecht man Popcorn.
Das ist ihre Theorie. Mrs. Clarks Fortführung der Theorie von Mr. Whittier.
Schmerz und Hass und Liebe und Freude und Krieg sind in der Welt, weil wir das alles haben wollen. Wir brauchen das als Vorbereitung auf die Prüfung, eines Tages dem Tod ins Auge zu sehen.
Mutter Natur sitzt da mit gerade ausgestreckten Armen wie eine Schlafwandlerin, sie spreizt die Finger und betrachtet die verschmierten dunklen Hennamuster auf ihrer Haut. Mit den Fingern einer Hand betastet sie die Knöchel der anderen Hand. Sie fühlt, wie dick ihre Finger sind, und sagt: »Glaubst du, dass Lady Tramp bereit war?« Sie sagt: »Glaubst du, dass Mr. Whittier bereit war?«
Und Mrs. Clark zuckt die Schultern. Sie sagt: »Spielt das eine Rolle?«
Direktorin Dementi, die neben Mutter Natur auf dem unechten Fell sitzt, hat sich einen Nylonstrumpf um das linke Handgelenk gewickelt. Mit der rechten Hand zieht sie den Strumpf fester zu, bis die Finger ihrer linken Hand
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