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Die Kommissarin und der Tote im Fjord

Die Kommissarin und der Tote im Fjord

Titel: Die Kommissarin und der Tote im Fjord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjell Ola Dahl
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bezüglich des Weges – welche T-Bahn und wo umsteigen – geduldig angehört. Seine Worte waren sofort vergessen, als sie aus dem Fahrstuhl stieg. Aber am Taxistand standen drei Taxis. Sie ging direkt darauf zu und setzte sich auf den Rücksitz des ersten Wagens. Der Fahrer roch stark nach Parfüm und sprach während der ganzen Fahrt Arabisch in sein Handy.
    Gegen zwölf Uhr war sie wieder an ihrem Arbeitsplatz, konnte aber noch immer den Gedanken an Essen nicht ertragen. Es ist wie in einem Flugzeug zu sitzen, dachte sie. Man sitzt am Fenster, das Flugzeug setzt durch eine dichte Wolkendecke zur Landung an, ab und zu sieht man grüne Wiesen und Häuser am Boden, dann verschwinden sie wieder in weißen Wolken, und wenn es wieder klar wird, sieht man andere Häuser, Wege und Straßen.
    Das Geräusch der Scheibenwischer. Das Geräusch der Wellen, bevor er die Balance verlor und verschwand.
    Und gestern: Saufen und Abstürzen. Sie schämte sich. Allein der Gedanke daran, die eigene Verzweiflung in Alkohol zu ertränken, war verkehrt. Sie musste sich konzentrieren.
    Aber worauf soll ich mich konzentrieren?
    Auf die mysteriöse L. Die konkrete Spur im Fall Sveinung Adeler.
    Telenor hatte eine Mail geschickt und mitgeteilt, dass das Handy mit der nicht registrierten Nummer sich im Osloer Stadtteil Frogner befand. Tja, dachte Lena, Frogner ist ein großer Stadtteil. Wenn das Handy der mysteriösen L. gehörte,dann wohnte die Frau in einem der am dichtesten besiedelten Gebiete Oslos, zwischen Majorstua und Bygdøy.
    Die zweite Mail war eine Liste der Verkäuferinnen am Osloer Flughafen, deren Vorname mit L begann.
    Lena kreuzte diejenigen an, die im Westen Oslos wohnten. Eine Adresse war Huk Aveny. Die Straße befand sich zwar im Stadtteil Frogner, lag allerdings auf Bygdøy. Wenn sich das Handy auf der Halbinsel befände, hätten die dortigen Empfangsstationen von Telenor es geortet. Lena beschloss, sich auf die andere zu konzentrieren, eine gewisse Lisbet Enderud , wohnhaft in der Bygdøy Allé.
    Was hatte sie also herausgefunden? Adeler hatte im Tax-Free-Shop am Flughafen angerufen. Dort arbeitete eine Frau namens Lisbet, die tatsächlich im Westteil von Oslo wohnte. Zuvor hatte Adeler ein nicht registriertes Handy angerufen, das sich ebenfalls im Westteil von Oslo befand. Aber Lena wusste nichts über diese Lisbet. Es konnte auch ein Blindgänger sein.
    Trotzdem schlug sie im Telefonbuch nach. Lisbet Enderud in der Bygdøy Allé hatte auch einen Festnetzanschluss.
    Lena wählte die Nummer und hatte den Anrufbeantworter dran: Hei, hier ist Lisbet, wie Sie merken, bin ich nicht zuhause, hinterlassen Sie eine Nachricht, dann rufe ich zurück .
    Lena wartete auf den Piepton und hinterließ ihren Namen und ihre Telefonnummer.
    Als sie gerade aufgelegt hatte, begann das Faxgerät zu piepen. Sie drehte sich um und betrachtete es. Ein Blatt Papier schob sich langsam aus dem Gerät. Lena stand aus reinem Pflichtgefühl auf. Trat zum Fax und griff nach dem ersten Blatt. Sofort begann sie zu schwitzen. Sah in den Korridor hinaus. Es war niemand in der Nähe. Dennoch schloss sie die Tür.
    Sie hatte am Bein dieses Mannes gehangen. Sie war dafür verantwortlich, dass er ins Wasser fiel. Sie wollte mit niemandem darüber reden. Noch nicht.
    Es folgten weitere Blätter. Lena sammelte Blatt für Blatt in der Hand und rollte sie dann zusammen.
    Das Gerät arbeitete weiter und spuckte eine Reihe von Fotos aus.
    Es waren Fotos von einer Leiche, von einem ertrunkenen Mann. Nicht identifiziert.
    Ob jemand dazu beitragen könne, die Identität des Toten zu ermitteln?
    Das Gesicht des Toten wirkte zerschlagen und blutig. Seine Kleider waren zerfetzt. Die Haut wies Schürfwunden auf. Beide Augen waren rote Höhlen. Ausgehackt, dachte Lena, Meeresvögel. Der Körper lag verrenkt zwischen Ufersteinen. Der Boden mit Eis bedeckt.
    Man hatte Stian Rømers toten Körper gefunden.
    Das hier hätte ich sein können, dachte Lena. Sie schwankte und musste sich an der Wand abstützen. Die Erinnerung kam zurück. Die kalte, vereiste Felswand unter ihren tauben Fingerspitzen. Das Geräusch der Wellen. Das Gefühl, als sie an seinem Fuß hing und merkte, wie er plötzlich das Gleichgewicht verlor.
    Sie holte tief Atem. Atmete aus. Atmete wieder ein.
    Es ist nicht meine Schuld! Er wollte mir das antun!
    Doch dann war er plötzlich ausgerutscht und gefallen.
    Lena hatte ein Flashback. Sie klammerte sich an die Wade des Mannes.
    Auf dem Korridor ertönten

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