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Die Korallentaucherin

Die Korallentaucherin

Titel: Die Korallentaucherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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es so weit ist.«
    »Unsinn. Wir fahren gleich heute Nachmittag. Du musst anfangen zu trainieren. Das hättest du schon seit Wochen tun sollen.«
    Jennifer rief Beverly an und verabredete sich im zweiten Stock mit ihr. Isobel besichtigte die Entbindungsstation wie eine königliche Besucherin. Sie warfen einen Blick in den Kreißsaal.
    »O Gott, das sieht ja aus, als würden einem hier Gliedmaßen amputiert!« Jennifer schauderte. »So eine sterile Umgebung will ich nicht. Ich wollte, ich könnte mein Kind am Strand bekommen.«
    »Diese Reaktion ist durchaus nicht ungewöhnlich«, sagte Beverly. »Vielleicht sollte ich diese Empfehlung nicht aussprechen, aber viele Frauen entscheiden sich für eine Hausgeburt. Wenn du eine erfahrene Hebamme hast und sich keine Komplikationen einstellen, ist es viel schöner.«
    »Ich habe kein Zuhause. Ich könnte das Kind ja schlecht in Mums Wohnung bekommen. Zunächst einmal würde sie durchdrehen. Sie würde meine Schmerzen nicht mitansehen können, und sie erträgt auch nichts Schmutziges oder Medizinisches.«
    »Viele Mädchen gehen zu einer Freundin …« Und bevor Beverly zu Ende sprechen konnte, fiel Isobel Jennifer um den Hals.
    »Mein Haus … Es ist die ideale Lösung! Es gibt ein großes Schlafzimmer mit Whirlpool und einer Dachterrasse mit Blick aufs Meer. O bitte, bitte, bringe dein Baby dort zur Welt!«
    Jennifer sah Beverly an, die lächelnd die Schultern zuckte. »Ich kenne eine hervorragende Hebamme. Und das Krankenhaus ist ganz in der Nähe. Es liegt nur noch an dir, deinen Arzt zu überzeugen.«
    Isobel klatschte in die Hände. »Wunderbar! Rufen wir ihn an und beginnen dann gleich mit den Vorbereitungen. Für alle Fälle. Ich wusste doch, dass es einen Grund gab, früher wieder herzukommen.«
     
    In der nächsten Woche berichtete sie Tony von ihrem Plan.
    »Isobel ist so großzügig, und ihr Haus ist phantastisch. Ich habe einige Mütter angerufen, die zu Hause entbunden haben, und Lizzie, die Hebamme, ist mir sehr sympathisch. Isobel und ich haben einen Geburtsvorbereitungskursus besucht, und jetzt bin ich auf alles gut eingestellt.«
    »Nun, wenn dir die Vorstellung gefällt und für den Notfall medizinische Versorgung gewährleistet ist … Was sagt deine Mutter dazu? Und Blair?«, fragte Tony.
    »Blair habe ich noch nicht erreichen können, er ist in London. Er hat mir per SMS mitgeteilt, dass er mich nächste Woche anrufen will. Er wird sagen, ich müsse es entscheiden. Und was meine Mutter betrifft, ich habe noch nicht gewagt, es ihr zu sagen. Sie wird mich für verrückt erklären.«
    »Und es auf Isobels Einfluss zurückführen, schätze ich«, bemerkte Tony.
    »Mum passt es nicht, dass Isobel mich zu den Vorbereitungskursen begleitet. Ich glaube, Mum fürchtet, Isobel könnte ihr den Enkel stehlen. Aber Isobel hilft mir so sehr.«
    »Schön. Solange du glücklich bist. Und solange dein Arzt keine Einwände hat. Also los, Matrose, fahren wir fort mit dem Segelunterricht.« Tony hatte angefangen, Jennifer die Grundbegriffe des Segelns beizubringen, damit sie sich auf seinem Boot sicherer fühlte.
    »Ich werde Mac nicht verraten, dass ich mir noch ein weiteres Projekt aufgehalst habe.« Sie lachte.
    Während Christinas Miene immer verbissener wurde, weil Jennifer so viel Zeit mit Isobel und Tony verbrachte, kamen Vi und Don an. Jennifer freute sich sehr.
    »Wir sind landeinwärts über Cairns gekommen und haben uns von dort zur Küste vorgearbeitet, und jetzt sind wir da.« Vi staunte, wie gesund und fit Jennifer aussah. »Wir haben uns für zwei Monate auf dem Caravanplatz eingemietet, sind also beim großen Ereignis dabei. Ich freue mich schon so.«
    Vi und Christina machten sich in der Küche zu schaffen. Jennifer und Don standen auf dem Balkon, wo Don sich rasch eine Zigarette gönnte.
    »Ich freue mich so, dass ihr hier seid. Damit hat Mum Gesellschaft, und ich stehe nicht sosehr unter Druck. Ich habe ihr noch nicht gesagt, dass ich so schnell wie möglich zurück auf die Insel will.«
    »Und sie will wirklich nicht mit uns rüberkommen? Vi ist ganz wild auf die Insel«, sagte Don.
    »Sie hat etwas gegen die Insel und gegen die Überfahrt«, sagte Jennifer bedächtig. »Und du glaubst nicht, wie sehr ich mich verändert habe, seit ich hier bin, Don.«
    »Das sehe ich wohl, Schätzchen. Tut uns leid, die Sache mit Blair. Und ihr könnt wirklich nicht wieder zusammenkommen, schon wegen des Kindes und so …?«
    »Es ist gut so, Don, wirklich. Ich

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