Die Kraft der positiven Gefühle. Mit neuen Mentaltechniken innerlich frei werden
Vor allem aber: Sie erleben außerordentlich starke negative Emotionen!
Einen Augenblick später entschuldigt sich der angebliche Polizeibeamte – erschrocken über die Wirkung seines bösen Scherzes – und teilt Ihnen mit, seine Uniform sei nur geliehen. Er sei von Ihren Arbeitskollegen zu diesem üblen Streich verleitet worden. Sie sind erleichtert und fangen sich wieder. Vielleicht wirkt der Schock immer noch nach, aber Ihre Gefühle und Körperfunktionen beginnen sich zu normalisieren.
Dieses Beispiel lehrt uns: Was in unserem Körper vorgeht, wird von unseren Gedanken beeinflusst. Wir sind Opfer oder Nutznießer unserer Gedanken. Außer Ihrer Auffassung der Situation (Ihren Gedanken) ist es vor allem ein Faktor, der zu so weitreichenden Folgen führt: Sie müssen das, was Sie denken, für wahr halten!
Gedanken wirken also gemeinhin dadurch, dass sie für wahr gehalten werden. Auch die Hypnose scheint ein Zustand zu sein, in dem unsere Urteilsfähigkeit so weit eingeschränkt ist, dass zumindest ein Teil unseres Bewusstseins den Inhalt der Suggestion für wahr hält – und damit realisiert, soweit es physisch möglich ist. In unserem Beispiel war der suggestive Faktor unter anderem die Uniform des Polizisten.
Beim Gedankensetzen befinden wir uns in einer völlig anderen Situation. Ihre Kritikfähigkeit wird nicht eingeschränkt. Sie werden nicht getäuscht und täuschen sich auch nicht selbst. Sie wissen, dass der Inhalt der Formel noch nicht realisiert, mithin nicht faktisch wahr ist. Das Fürwahrhalten muss daher durch andere Faktoren ersetzt werden. Dies sind vor allem:
– das Neutralisieren der Skepsis
– das Wissen, dass sich Gedanken auch ohne Fürwahrhalten realisieren
– die anstrengungslose Formelwiederholung als sich selbst überlassener Wunsch
– der Zustand tiefer Entspannung
– die natürliche Desensibilisierung und Dekonditionierung von Gefühlen beim neutralen Blick in den Pausen zwischen den Formeln
– die (spontane) nonverbale Neuorientierung gemäß dem Formelinhalt in den Pausen zwischen den Wiederholungen
6 Ja-Nein-Technik
Hier erfahren Sie, wie man auf raffinierte und effektive Weise problematische Reaktionen und Fehlhaltungen außer Kraft setzt, sich motiviert und seine Persönlichkeit entwickelt. Sie können sofort mit der Übung beginnen. Positive Wirkungen zeigen sich meist schon kurz nach der ersten Übung, z.B. am nächsten Tag. Kapitel 20 in Teil B vermittelt Ihnen weiteres Hintergrundwissen, um Ihre Kenntnisse zu vertiefen.
Diese Technik ist in ihrer Wirksamkeit mindestens ebenso überraschend wie die Desensibilisierung und das Gedankensetzen. Sie baut auf den gleichen Grundvoraussetzungen auf:
Setzen Sie sich in entspannter Haltung in einen bequemen Sessel, am besten an einem ruhigen, abgedunkelten Ort, oder legen Sie sich hin, und schließen Sie die Augen.
Es ist günstiger für die Übung, wenn Sie nicht zuviel gegessen, keinen Alkohol getrunken und keine Drogen oder Psychopharmaka eingenommen haben.
Lassen Sie etwa eine halbe Minute lang alle Wahrnehmungen zu. Dazu gehören sowohl angenehme wie unangenehme Gefühle und Gedanken, also auch Unlust und störende Geräusche.
Stellen Sie sich ein Problem vor, das Sie bedrängt. Kein Problem, das sachlich zu lösen wäre (wie die Reparatur Ihres Autos), sondern zielen Sie dabei auf seinen mentalen Faktor ab.
Wählen Sie bevorzugt Probleme ohne starken emotionalen Gehalt, da sich sonst unabsichtlich der Widerschein des negativen Gefühls – und hier vor allem der Angst – durch die Fragehaltung verstärken könnte, wenn Sie die Emotion nicht zusätzlich desensibilisieren.
Überlassen Sie echte Phobien und Panikattacken daher der Problem-Desensibilisierung oder der Behandlung durch einen Therapeuten!
Nehmen wir an, Sie machen in der Arbeit viele Fehler und haben eine ängstliche Erwartungshaltung entwickelt, es könnten Ihnen weitere unterlaufen. Sie fürchten dann die beruflichen und persönlichen Auswirkungen, die das haben würde.
Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit in leichter Weise auf das Problem. Sie müssen keine anschauliche Vorstellung davon haben. Auch Gefühlsbetrachtung bei der Vergegenwärtigung des Problems spielt in dieser Übung anders als beim Desensibilisieren zunächst keine Rolle.
Oder das Problem ist ein Motivationsdefizit oder mangelnde Energie. Sie finden ein Ziel erstrebenswert –
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