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Die Kraft gelebter Gegenwart

Die Kraft gelebter Gegenwart

Titel: Die Kraft gelebter Gegenwart Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Brown
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Identität darauf, was wir als »unsere Fehler« wahrnehmen. Indem wir uns an diesen sich im Außen manifestierenden »Fehlern« ausrichten, verlieren wir unser Bewusstsein und die Fähigkeit für innere Sensibilität – unsere Fähigkeit für das Innere oder die Unschuld. Wir sind nicht die Fehler, die sich durch unsere Erfahrung manifestieren. Wir wurden unschuldig geboren, weil die Präsenz, die unser Inneres ist, unschuldig ist.
    Als Erwachsene versuchen viele von uns, die von uns wahrgenommene Fehlerhaftigkeit zu überwinden, indem wir anderen behilflich sind . Wenn es allerdings darum geht, uns selbst etwas Gutes zu tun, sind wir ratlos. Vielleicht haben wir sogar Schuldgefühle, wenn wir versuchen, etwas Authentisches und Liebevolles für uns selbst zu tun. Wegen der von uns wahrgenommenen Fehlerhaftigkeit haben wir den Eindruck, dass wir unsere eigene bedingungslose Aufmerksamkeit nicht verdienen. Wir mögen sogar bereit sein, unser eigenes Wohl zu opfern, um anderen zu helfen. Wir erkennen noch nicht, dass es unser unbewusstes Gefühl der Fehlerhaftigkeit ist und unsere Hilflosigkeit, etwas dagegen zu unternehmen, das uns dazu treibt, uns selbst im Namen der Fürsorge für andere Menschen aufzuopfern.
    Die Unterstützung für andere auf Kosten unseres eigenen Wohlbefindens wird durch die Betrachtung des Mühsals in der Welt um uns herum angeheizt. Wenn wir uns so verhalten, erreichen wir durch die Hilfe für andere vielleicht, dass wir uns einen Augenblick lang besser fühlen, aber letztlich schwächen wir damit die, denen wir vorgeben zu helfen, indem wir sie abhängig machen. Diese Abhängigkeit stärkt ihre eigene Überzeugung, dass sie nicht in der Lage sind, sich um ihre nicht integrierten Emotionen und die Manifestationen der scheinbaren »Fehlerhaftigkeit« zu kümmern, die aus diesen nicht integrierten Emotionen entspringen.
    Wenn wir anderen helfen, damit wir uns besser fühlen, hilft dies keinem, weil wir nicht geben können, was wir nicht haben. Wenn wir das trotzdem vorgeben, wird sich im Lauf der Zeit herausstellen, dass diese Handlungen keine Substanz haben.
    Nur wenn wir erkennen, wie wir uns mit unserer eigenen, bedingungslosen Aufmerksamkeit selbst nähren können, entwickeln wir die Fähigkeit, uns authentisch und bedingungslos um andere Menschen zu kümmern. Der erste Schritt in diesem Lernprozess ist zu erkennen, welcher Aspekt unseres Wesens sich fehlerhaft oder schuldig fühlt und unsere bedingungslose Aufmerksamkeit braucht.
    Als Erwachsene erfahren wir verschiedene Zustände des physischen, mentalen und emotionalen Unbehagens. Normalerweise tun wir alles in unserer Macht stehende, um sie zu betäuben oder uns davon abzulenken. Oder wir holen uns die Aufmerksamkeit bei anderen Menschen. Wenn wir in einem zeitbasierten Paradigma leben, können wir nicht wahrnehmen, dass nichts von diesem gegenwärtigen physischen, mentalen und emotionalen Unbehagen aus dem entsteht, das gerade jetzt geschieht, auch wenn es sich natürlich in dem widerspiegelt, was jetzt gerade geschieht .
    Während der vierten Woche werden wir ermutigt, unser Unbehagen bedingungslos zu fühlen. Durch diesen Ansatz fordern wir die Erkenntnis heraus, dass alles Unbehagen eine emotionale Signatur hat. Die emotionale Signatur ist die gefühlte Resonanz, die unser Unbehagen begleitet. Sie ist erkennbar als ein emotionaler Zustand. Diese emotionale Signatur ist eine der vielen Emotionen, die aus Angst, Wut und Trauer entstehen.
    Der Zugriff auf unsere emotionale Signatur ist einfach. Wenn wir beispielsweise hartnäckige Rückenschmerzen haben, fragen wir uns:
    »Welche Gefühle lösen diese Rückenschmerzen in mir aus?«
    Unsere Antwort wird wohl in etwa sein, dass die Rückenschmerzen uns ärgern, uns auf die Nerven gehen, uns frustrieren usw. Was auch immer das Wort ist, das als Antwort auf diese Frage auftaucht, gibt uns den Hinweis auf einen emotionalen Zustand, der entweder aus Angst, Wut oder Trauer oder aus einer Kombination davon entsteht. Wenn wir zu dieser Beschreibung des emotionalen Zustands kommen, der durch unser Unbehagen ausgelöst wird, haben wir Zugriff auf eine mentale Beschreibung unserer emotionalen Signatur.
    Für den direkten Zugriff auf eine emotionale Signatur ist gefühlte Wahrnehmung erforderlich. Die emotionale Signatur ist also nicht etwas, über das wir nachdenken oder das wir mental beschreiben, sondern die direkt gefühlte Beschaffenheit des emotionalen Zustands, den wir erleben, wenn wir mit

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