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Die Krankenschwester

Die Krankenschwester

Titel: Die Krankenschwester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht für gelogen oder an den Haaren herbeigezogen. Das kann ich mir bei Sir James nicht vorstellen, auch nicht in seinem Zustand.«
    »Ist das alles?«
    »Willst du noch mehr hören?«
    »Ja.« Glenda steckte ihre Hände in die Manteltaschen und nickte mir zu.
    »Ich möchte noch mehr hören, und ich weiß auch, daß du jetzt an eine bestimmte Person denkst.«
    »An die Krankenschwester?«
    »Genau. Und an eine dreifache Mörderin. Du weißt doch besser über sie Bescheid. Wie hat sie ihre Opfer getötet?«
    Glenda strich mit einer hastigen Bewegung über ihr dunkles Haar. »Mit einem Messer, John. Sie hat die drei Männer mit einem Messer getötet. Sie hat ihnen die Kehlen durchgeschnitten…«
    ***
    Purdy Fox glaubte sich in einem wilden Traum zu befinden, bei dem sie die normale Welt verlassen hatte. Es war unwahrscheinlich und unglaublich, was ihr die Krankenschwester da gesagt hatte. Sehr locker hatte sie über einen weiteren dreifachen Mord gesprochen, und damit kam Purdy überhaupt nicht zurecht.
    Das Blut war ihr in den Kopf geschossen, ihr Herz schlug schneller, aber sie schaffte es, sich zusammenzureißen. Mit leiser Stimme fragte sie:
    »Wie war das? Meine drei Kollegen sollen tot sein?«
    Elfie nickte. »Das sind sie. Man hat sie mit einem Messer umgebracht. Man schnitt ihnen die Kehlen durch.«
    »Wie – wie bei Ihnen?« fragte Purdy.
    »Ja, wie bei mir.«
    »Nein!«
    »Hören Sie auf zu jammern. Sie sind tot. Es gibt kein Zurück mehr für sie. Aber Sie leben – noch…«
    Purdy Fox nickte. »Ja, ich lebe!« erklärte sie keuchend. »Und ich möchte noch sehr lange leben, verstehen Sie? Ich werde mich nicht von Ihnen abschlachten lassen, wie Sie es mit den anderen getan haben.«
    »Das bestimme ich.«
    »Nein, ich…«
    »Hören Sie, Purdy, bleiben Sie ganz ruhig. Ich bin es auch. Sie und all die Richter und angeblich so ehrenwerten Menschen haben ihren Spaß gehabt, nun aber bin ich an der Reihe. Ich werde nicht mehr in den Knast zurückkehren, und man kann mir auch die Morde an Ihren Kollegen nicht anhängen, denn Sie haben mir das perfekte Alibi gegeben, Purdy. Wir waren immer zusammen, oder erinnern Sie sich daran, mich allein gelassen zu haben?«
    »Nein, das nicht.«
    »Sehr gut. Ich kann der Killer nicht sein. Ich bin unschuldig, aber ich warne Sie, Purdy. Das hier ist mein Spiel. Hüten Sie sich davor, es zu zerstören.«
    Purdy Fox schnappte nach Luft. »Was meinen Sie denn genau damit? Reden Sie schon!«
    »Ich lasse Sie gehen.«
    »Ach. Soll das etwas Besonderes sein?«
    »Ja, das ist es, Purdy. Ich könnte auch dafür sorgen, daß Sie sterben. Ausbluten.« Sie grinste dreckig. »Aber ich dachte mir, daß ich Sie nicht gebrauchen kann. Im Knast haben Sie sich immer so nett um mich gekümmert. Jetzt bin ich an der Reihe, denn die Dankbarkeit habe ich nicht verlernt, auch wenn Sie es mir nicht glauben wollen.«
    »Ihre Dankbarkeit kann mir gestohlen bleiben, verdammt noch mal! Außerdem kann ich Ihnen noch immer nicht glauben.«
    »Das hatte ich mir gedacht.« Elfie stieß die Tür der Kabine jetzt weiter auf. »Überzeugen Sie sich selbst. Laufen Sie los. Rennen Sie zu Ihrem Wagen, schauen Sie hinein, und dann werden Sie wissen, ob ich gelogen oder die Wahrheit gesagt habe.«
    »Wollen Sie mir eine Falle stellen?«
    Elfie winkte ab. »Das habe ich gar nicht nötig. Ihr Leben ist im Moment eine Falle.« Sie drehte sich um und verließ die Kabine. Dabei hielt sie Purdy sogar noch die Tür auf. »Kommen Sie da raus. Was hindert Sie daran, endlich die Wahrheit zu erfahren?«
    Die Aufseherin ging tatsächlich, obwohl sie es gar nicht wollte. Aber der Einfluß dieser Krankenschwester war einfach zu stark, und Elfie Gazzow schaute sie aus ihren kalten, jetzt farblosen Augen an, als wollte sie sich eine Stelle am Körper aussuchen, in die sie ein Messer hineinstoßen konnte.
    Die Frau bewegte sich, aber sie bekam kaum mit, daß sie ging. Sie hätte ebensogut schweben können, das wäre ungefähr das gleiche gewesen, und sie merkte auch, daß man ihren eigenen Willen zurückgedrängt, wenn nicht gar ausgeschaltet hatte, denn die Gazzow konnte mit ihr machen, was sie wollte. Purdy zuckte nicht mal zusammen, als Elfie ihr eine Hand auf die Schulter legte, aber da war plötzlich der warme Strom vorhanden, der von dieser Stelle ausging und durch den gesamten Körper sickerte, bis hin zu den Füßen.
    Elfie ließ ihre Hand auf der Schulter der Frau. Sie führte Purdy durch den leeren Gang auf die Tür

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