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Die Kristallsaengerin

Die Kristallsaengerin

Titel: Die Kristallsaengerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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dieser Farbe und Form«, antwortete er und tippte eine Folge ein. »Zufällig habe ich gehört«
    - Enthor senkte seine Stimme - »daß eine sehr hochgestellte Persönlichkeit in den Föderierten Planeten große Stücke in diesem Farbton sucht.« Er legte den Achtecker auf den Ver-packungsständer, wo der tiefrosa Kristall durch eine Hülle aus Schaumstoff rasch dem Blick entzogen wurde. Sein Finger be-rührte den Terminal, und ein Identifizierungscode wurde in die erhärtende Oberfläche eingestanzt.
    Am Ende des ersten Arbeitstages als Sortiererin fühlte sich Killashandra genauso müde wie nach dem Entladen im Sturm.
    Das sagte sie auch zu Rimbol und Shillawn, als sich die beiden ihr zu einer erschöpften Wanderung zu ihrem Aufenthaltsraum anschlossen.
    »Wir werden für unsere Arbeit bezahlt«, meinte Shillawn, um sie aufzumuntern.
    »Und gestern haben wir sogar einen Gefahrenbonus bekommen«, ergänzte Killashandra, die sich nicht übertrumpfen lassen wollte.
    »Ihr habt euch wohl mit den Datenbanken beschäftigt, was?«
    Rimbol grinste sie mit einer Spur von Boshaftigkeit an. Killashandra hatte ihm noch nicht gestanden, daß sie am Abend vor dem Sturm mit einem Gleiter hinausgeflogen war, aber er wußte es offensichtlich schon.
    »Uns das doch zusteht. Verfügbar für uns sind die Daten.«
    Killashandra gelang es, Tukoloms gewichtige Redeweise so treffend nachzuahmen, daß die beiden anderen lachen mußten. »Ich werde jetzt erst mal unter die Dusche gehen. Sehen wir uns nachher im Aufenthaltsraum?«
    Rimbol und Shillawn nickten.
    In der Verpflegungsöffnung neben ihrem Bett stand wieder ein Becher mit gelber Flüssigkeit. Sie trank ihn leer, und nachdem sie dann geduscht hatte, fühlte sie sich frisch genug, um mit Rimbol und Shillawn einen ruhigen Abend beim Würfelspiel zu verbringen.
    Auch wenn in den folgenden drei Tagen keine aufgebrachten Kristallschneider mehr die Routine des Sortierens ein bißchen auflockerten, hatte Killashandra trotzdem ungewöhnliches Glück. In der Mitte des zweiten Tages betraten Lanzecki und die gutaussehende Frau, die Killashandras Schätzung nach die Mar-ketingleiterin sein mußte, mit raschem Schritt den Sortierraum und marschierten geradewegs auf Enthor zu.
    »Gorren ist wieder bei Bewußtsein. Er hat irgend etwas über schwarze Kristalle gemurmelt. Haben Sie schon einen seiner Kartons bekommen?«
    »Bei meiner Seele, nein!« Enthor war bestürzt und erstaunt.
    Bestürzt, vertraute er Killashandra später an, daß Gorrens Kristalle gesondert gelagert worden waren und erstaunt, weil er nicht gewußt hatte, daß Gorren wieder da war. Er hätte halb damit gerechnet, daß Gorren zu den Sängern gehört hatte, die vom Sturm in den Ketten überrascht worden waren. Gorrens schwarze Kristalle wurden stets Enthor zur Beurteilung anvertraut.
    Rasch wurde ein Arbeitsteam im Sortierraum zusammen-gerufen, das die Beschriftungen der vielen Kisten über-prüfte, die noch auf die Schätzung warteten. Die Gruppe, die Gorrens Schiff entladen hatte, wurde identifiziert und herbeigerufen.
    Zum Glück gehörte sie zum regulären Hangarpersonal, und da sie gewußt hatten, daß die Kartons von Gorren sehr wertvoll waren, hatten sie sie auf einem der obersten Regale gestapelt, mit Pufferlagen auf beiden Seiten.
    Ehrfürchtig wurden die elf wertvollen Kartons vom fünften Regal heruntergebracht. Da Killashandra immer wieder gesagt worden war, daß kaum etwas diese speziell konstruierten Kartons oder ihren Inhalt beschädigen konnte und sie mit eigenen Augen gesehen hatte, wie einige derselben Männer sich die Kartons nachlässig durch die Luft geworfen hatten, konnte sie sich nur vorstellen, daß die Gegenwart von Lanzecki und der Marke-tingleiterin diese heilsame Wirkung hatte.
    Mehr überraschte es sie, als sie sah, wie diese beiden jeder einen Karton nahmen, und sie freute sich, als Enthor auch ihr mit gewichtiger Miene fest einen gegen den Körper drückte und wartete, bis sich ihre Hände fest um die Griffe geschlossen hatten.
    Killashandra war stolz über Enthors Vertrauen zu ihr und ging das kurze Stück zurück zur Sortierhalle, die schwarzen Kristalle fest gegen die Brust gepreßt. Sie wußte nicht, warum sie so vor Spannung zitterte, als sie ihre Last unversehrt neben die anderen Kartons stellte.
    Später erinnerte sie sich, daß er genauso schnell wie immer die Kisten ausgepackt hatte; wahrscheinlich lag es ganz einfach an der Tatsache, daß so viele wichtige Leute zusahen und sie selbst

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