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Die Kristallsaengerin

Die Kristallsaengerin

Titel: Die Kristallsaengerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Quelle bezahlt, von diesen Kristallen hier. Es ist gut, wenn Sie sich in dieser Arbeit richtig auskennen« - Enthors Ton deutete an, daß sie auf einem anderen Gebiet möglicherweise einen schlechte-ren Lehrer bekam. »Vielleicht werden Sie am Ende Sortierer, und wir Sortierer haben gern Spaß. Wie war Ihr Name doch gleich?«
    »Killashandra.«
    »Oh, Sie waren es doch, die Carrik zurückgebracht hat, nicht?« Enthors Ton klang weder erfreut noch anerkennend; er identifizierte sie nur.
    Seltsamerweise fühlte sich Killashandra jetzt besser: Sie war also nicht nur eine Identität, die sich in den Datenspeichern der Gilde verlor. Es gab auch außer der Klasse 895 Leute, die von ihr gehört hatten.
    »Kannten Sie Carrik?«
    »Ich kenne sie alle, meine Liebe. Und ich wünsche, es wäre nicht so. - Trotzdem, es ist kein übles Leben.« Wieder lachte er freundlich. »Ein fairer Tageslohn für eine faire Tagesarbeit und außerdem die besten Unterbringungsbedingungen.« Sein Grinsen verwandelte sich in einen eher lüsternen Ausdruck, und er stieß sie an. »Ja, besser, Sie merken sich meinen Namen, solange Sie noch können, denn das werden Sie nicht mehr, wenn Sie eine Sängerin werden. Enthor, Ebene 4, Quartier 895. Das müßten Sie sich leicht merken können, da es Ihre Klassenbezeichnung ist.«
    »Was war denn Ihre?« Killashandra suchte hastig nach einem Weg, wie sie das Gespräch von seinem Angebot lenken konnte.
    »Klassenbezeichnung? 502. Mit meinem Gedächtnis ist noch alles in Ordnung.«
    »Und Sie sind auch nicht taub?«
    »Nein, dann könnte ich ja keine Kristalle sortieren!«
    »Was hat die Symbiose dann sonst für eine Folge bei Ihnen gehabt?« platzte sie heraus, bevor ihr bewußt wurde, daß er diese Frage als Eingriff in sein Privatleben betrachten konnte.
    »Augen, meine Liebe, Augen.« Er drehte sich herum und hielt überrascht die Luft an. Als er die Augen zukniff, zog sich eine Schutzlinse zurück, und sie konnte sehen, wie riesig seine Iris war, die die ursprüngliche Pupille verdeckte. Er zwinkerte noch einmal, worauf irgend etwas Rotes den ganzen Augapfel überzog. »Das ist der Grund, warum ich Sortierer bin und warum ich mit einem Blick sagen kann, welche Kristalle fehlerlos sind. Ich bin einer der besten Sortierer, die sie je gehabt haben. Lanzecki lobt mich immer wieder, wie gut ich bin. Ah, Sie werden gleich sehen, was ich meine ...«
    Ein anderer Sortierer kam mit einem verstimmten Ausdruck auf dem Gesicht auf sie zu, einen Karton in den Händen. In seiner Begleitung war ein aufgebrachter Sänger.
    »Ihre Meinung zu diesen blauen?« Der Sänger, dessen Gesicht noch die Spuren einer langen Zeit in den Ketten trug, nahm dem Sortierer mit einer kurzen Bewegung den Karton aus der Händen und warf ihn Enthor zu. Dann versperrte er dem Sortierer, dessen Urteil er in Frage gestellt hatte, mit einer Unverschämtheit die Sicht, die eher das Kennzeichen eines Berufs als einer Persönlichkeit war, wie Killashandra allmählich begriff.
    Enthor setzte den Karton vorsichtig auf seinem Arbeitsfeld ab und holte nacheinander die einzelnen Kristalle heraus, die er prüfend vor seine übersensitiven Augen hielt und dann in einer exakten Reihe nebeneinander hinlegte. Es waren sieben grün-blaue Pyramiden, deren Basis jeweils zwei oder drei Zentimeter breiter war als die vorhergehende.
    »Ich kann keine Fehler sehen. Eine saubere Schnittkante und eine gute Spitze«, ließ er seine Meinung mit ausdrucksloser Stimme hören, die sich deutlich von dem Plauderton unterschied, in dem er sich mit Killashandra unterhielt. Mit einer fast pedantischen Präzision polierte er einen winzigen Kristallham-mer und schlug damit jede Pyramide vorsichtig an. Die vierte lag eine halbe Note statt einer ganzen über der dritten, also war die Tonleiter nicht voll.
    »Verkaufen Sie zu dritt und heben Sie den fehlerhaften als Schaustück auf. Ich rate Ihnen, Ihren Schneider auf abgenutzte Dichtungen oder Fittings hin zu überprüfen. Sie sind ein zu guter Sänger, als daß Sie einen so eklatanten Fehler machen würden.
    Wahrscheinlich hat Sie der aufziehende Sturm von der Note gebracht.«
    Sein Versuch, diplomatisch zu sein, konnte den Sänger nicht besänftigen. Seine Augen traten hervor, als er Luft holte, um los-zubrüllen. Enthor tat so, als würde er es nicht bemerken, aber der andere Sortierer war hastig zurückgetreten.
    »Lanzecki«.
    Der zornige Ruf bewirkte nicht nur das rasche Eintreffen von Lanzecki. Stille senkte sich über die

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