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Die Küsten der Vergangenheit

Die Küsten der Vergangenheit

Titel: Die Küsten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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ich Ihnen einen Vorschlag unterbreiten?«
    Taylor nickte.
    »Zerstören Sie das verdammte Ding. Schaffen Sie es aus der Welt. Arrangieren Sie einen Unglücksfall. Sorgen Sie dafür, daß es aufhört zu arbeiten. Machen Sie irgend etwas, um es außer Betrieb zu setzen, ganz egal was. Wenn das getan ist, laden Sie die UN ein, um sich die Sache anzusehen, so daß kein Zweifel mehr über die Identität der Trümmer besteht.«
     
    Arkys Faxgerät spuckte ununterbrochen Papier aus. Sonny’s Barbecue, Hooter’s, das International House of Pancakes, Wendy’s, McDonald’s, Steak’n’Ale und ein Dutzend weiterer Fast-food-Ketten wollten ihre Restaurants auf Johnson’s Ridge setzen. Sheraton, Hyatt, Holiday Inn und Best Western hatten allesamt Angebote unterbreitet, Hotels zu errichten. Albright Reit wollte eine Shopping Mall bauen, fünf Ölkonzerne wollten ihre Tankstellen an der Zufahrtsstraße aufmachen.
    Einige Firmen dachten bereits über Aktivitäten auf der anderen Seite des Portals nach. Holzgesellschaften wollten die Wälder Edens ausbeuten.
    Landentwicklungsgesellschaften überlegten, daß der Strand unter dem Pferdekopfnebel einen Bretterweg und Hot-dog-Stände benötigte. Schon kamen die ersten Anfragen von Geologen nach Genehmigungen für ausgedehnte Ölsuchen.
    Eine Gruppe, die sich selbst Kurden für eine bessere Welt nannte, hatte eine Bitte um Land eingereicht und Max informiert, daß sie hofften, sechzigtausend Leute durch das Portal zu senden und eine unabhängige Kolonie auf Eden zu etablieren. Vertreter von Vertriebenen rund um die Welt gaben der Presse gegenüber ihre Statements ab, daß es zu weiteren Forderungen der gleichen Art kommen würde. Ein wahrer Kreuzzug der Armen und sozial Schwachen rottete sich in Washington zusammen und stellte seine Forderungen.
    »Vielleicht haben sie recht«, sagte April. »Vielleicht sollten wir das Portal öffnen und jedermann die Benutzung gestatten. Was kann es schaden?«
    Arky runzelte die Stirn. »Was geschieht, wenn wir zu siedeln anfangen und der Besitzer zeigt sich?«
    »Ich denke nicht, daß es irgendwelche Besitzer gibt«, entgegnete Max. »Ich würde niemanden nach Labyrinth schicken wollen, doch Eden ist meiner Meinung nach verlassen.«
    Arkys Augen blitzten.
    »Vielleicht mögen die Besitzer Edens es so. Mir würde es so gehen.«
    »Und das ist der wahre Grund, nicht wahr?« konterte Max.
    »Was?«
    »Sie wollen nicht, daß irgend jemand außer Ihrem eigenen Volk das Land bewohnt.«
    Arky wollte widersprechen, doch dann zuckte er lediglich die Schultern. »Niemand sonst wird vernünftig damit umgehen«, sagte er. »Geben Sie das Land irgendeiner dieser Gruppierungen, und innerhalb weniger Jahre haben Sie etwas, das aussieht wie die Altstadt von Fargo. Bestenfalls.« Er blickte an Max vorbei in eine unbestimmte Ferne. »Das ist eine neue Wildnis. Wir haben bereits einmal Fremden erlaubt, auf unserem Land zu siedeln. Ich denke nicht, daß wir diesen Fehler jemals wieder begehen werden.«
     
    »Wir machen uns Sorgen wegen des Portals.« Jason Fleury starrte Walker durch eine dicke Hornbrille hindurch aus zusammengekniffenen Augen an. Der Mann hatte etwas Merkwürdiges an sich, etwas, das den Eindruck von unbestechlicher Ehrenhaftigkeit vermittelte. Ganz und gar nicht jedenfalls das, was der Vorsitzende des Stammes von einem Abgesandten des Präsidenten erwartet hatte. »Vorsitzender«, fuhr Fleury fort, »ich bin sicher, Sie verstehen, daß das, was Sie hier gefunden haben, von derart weitreichender Bedeutung ist, daß es zu einer nationalen Angelegenheit wurde. Ist ihnen bekannt, was die UN-Versammlung beschlossen hat?«
    »Es ist mir bekannt. Man argumentiert, das Rundhaus gehöre der gesamten Welt.«
    »Und wie lautet Ihre Antwort?«
    »Das Rundhaus ist Eigentum der Mini Wakan Oyaté.«
    Fleury nickte verständnisvoll. »Ich weiß. Ich glaube, ich verstehe Sie. Allerdings gibt es politische Realitäten, um die wir nicht herumkommen. Morgen werden die Vereinten Nationen über eine Resolution sprechen, in der die USA aufgefordert werden, Johnson’s Ridge zu einer internationalen Einrichtung zu erklären. Unter normalen Umständen wäre schon die Idee lächerlich. Doch das Rundhaus bedeutet ein einzigartiges globales Problem. Die Menschen haben Angst vor dem, was geschieht, sobald die Technologie allgemein verbreitet ist. Einige Wirtschaftszweige liegen bereits jetzt in Scherben. Zum Beispiel die Autoteilindustrie von Morrocco, die vollkommen

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