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Die Küsten der Vergangenheit

Die Küsten der Vergangenheit

Titel: Die Küsten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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war unglaublich, aber sie hatten eine Brücke zu den Sternen entdeckt. Er wagte kaum, an die Implikationen zu denken. Taylor wollte das Portal nicht schließen. Der Mann, der das tat, würde für die nächsten ein oder zwei Jahrhunderte gar nicht gut aussehen. Und Matt Taylor war wie jeder Präsident entschlossen, vor der Geschichte gut dazustehen. Er hatte geglaubt, sein Einzug in das Weiße Haus sei genug. Doch einmal in der Tür, hatte er angefangen, Leute wie Washington, Lincoln, die Roosevelts und Truman zu beneiden. Sie hatten eine Position erreicht, die ihm verschlossen bleiben würde, weil wirkliche Größe nur in Krisenzeiten zum Vorschein kam. Jede Regierung hatte ihre Probleme, doch vor der Entdeckung des Rundhauses waren diejenigen Taylors eher trivial gewesen: kein Staat zu gründen, keine Union zu retten, kein Hitler zu bekämpfen.
    Nun war die Krise da. Und massiv. Und Taylor war derjenige, der die richtige Entscheidungen zu treffen hatte.
    Was zur Hölle war die richtige Entscheidung?
    »Tony«, sagte er. »Ich glaube, es reicht allmählich. Die Sioux wollen nicht mit uns kooperieren, also müssen wir uns einen anderen Weg einfallen lassen, Johnson’s Ridge zu schließen. Es ist mir ganz egal, was es kostet, aber ich werde nicht zulassen, daß dieses Land während meiner Amtszeit auseinanderfällt.«
     
    - Walhalla, North Dakota, 27. März (AP) -
    Ein Mann aus North Dakota fand heute morgen den Tod, als er aus den Wäldern abseits der Route 32 direkt vor einen fahrenden Sattelschlepper rannte. Das Opfer, Jack L. McGuigan aus Fort Moxie, hat offensichtlich außerhalb der Saison gejagt. McGuigans Schneemobil wurde eine Meile entfernt gefunden und funktionierte einwandfrei. Aus dem Polizeibericht geht nicht hervor, warum McGuigan das Schneemobil zurückgelassen hat oder warum er davonrannte. Die Untersuchungen dauern zur Zeit noch an.
    McGuigan hinterläßt eine Frau und zwei Kinder.
     
    »Mister Deekin, sind Sie absolut sicher, was Sie gesehen haben?«
    Cass blickte direkt in die Fernsehkamera. »Absolut«, sagte er. »Absolut.«
    »Warum haben die Leute bei Johnson’s Ridge nichts darüber verlauten lassen? Gibt es etwas zu verheimlichen?«
    Deekin dachte über die Frage nach. »Ich denke nicht«, lautete seine Antwort. »Ich meine, dieses Ding, was auch immer es sein mag, ist unsichtbar. Vielleicht wissen sie gar nicht, daß es existiert.«
    »Also wollen Sie damit sagen, daß etwas Unsichtbares durch das Portal gekommen ist?«
    »Ich glaube ja.«
    »Und es treibt sich nun in North Dakota herum?«
    »Ja. Ich denke, das trifft zu.«
    Der Journalist wandte sich in die Kamera. »Also haben wir möglicherweise einen unsichtbaren Besucher. Bleiben Sie drein. In einer Minute werden wir der Frage nachgehen, ob es einen Zusammenhang gibt zwischen Dr. Deekins Erlebnis und den heutigen Berichten über eine körperlose Stimme bei einem abgelegenen Frachtbahnhof oder dem mysteriösen Tod eines Jägers in der Nähe von Johnson’s Ridge.«

 
25
     
     
    Ich bin es, der im Wind reist,
    und ich, der in der Brise flüstert.
    Dichtung der Ojibwa
     
     
    Auszug aus der News Hour with Jim Lehrer vom 28. März. Diskussion Lehrers mit Dr. Edward Bannerman vom Institut für fortgeschrittene Studien über das Dakota-Portal. Dr. Bannerman ist zweimaliger Gewinner des Nobelpreises für Physik.
     
    Bannerman: Es mag tatsächlich sein, was Physiker eine Brücke nennen, will sagen, eine Verbindung zwischen zwei getrennten Universen. Der Pferdekopfnebel am Himmel von Eden beispielsweise muß nicht unbedingt unser Pferdekopfnebel sein. Wir wissen es einfach nicht. Und tun ganz ehrlich zu sein, wir werden die Wahrheit vielleicht niemals herausfinden. Nebenbei bemerkt möchte ich feststellten, daß all diejenigen enttäuscht sein werden, die hoffen, eines Tages mit Hilfe dieser Technologie von San Francisco nach New York reisen zu können.
    Lehrer: Sie werden also nicht in New York herauskommen?
    Bannerman: Oh, vermutlich schon. Allerdings nicht in unserem New York.
     
    Jeri Tully war acht Jahre alt. In ihrer geistigen Entwicklung war sie erst drei, und die Experten warnten ihre Eltern vor der Hoffnung auf eine großartige Verbesserung. Niemand wußte, was bei Jeri schiefgelaufen war.
    Niemand in den Familien der Eltern hatte mentale Defekte besessen, und es gab keinen offensichtlichen Grund. Jeri besaß zwei jüngere Brüder, die beide normal waren.
    Jens Vater arbeitete bei der Grenzpolizei. Ihre Mutter war früher

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