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Die Kunst des Sterbens: Thriller (German Edition)

Die Kunst des Sterbens: Thriller (German Edition)

Titel: Die Kunst des Sterbens: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Morgan Jones
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merkwürdig ist, dass er keinen Anteil einbehalten hat.«
    Webster schaute ihn an, während er im Brustkorb eine schwache, vertraute Erregung verspürte.
    »Das Geld wurde direkt weitergeleitet«, sagte Oliver, lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und verschränkte über seinem Kopf die Hände. »Wenn zwei Millionen aufs Konto eingezahlt wurden, gingen auch zwei Millionen wieder raus.«
    »Und wohin?«
    Oliver lächelte. »Weiter ins Ausland. Offshore-Konten. Steueroasen. Ich bin an der Sache dran.«
    Die Sonne knallte immer noch auf das Rollo, und Webster spürte Schweiß auf seiner Haut. Er sah Oliver an und schüttelte den Kopf. Er hatte es gewusst. Er hatte die ganze Zeit gewusst, dass sie etwas finden würden.
    »Ist das Qazais Geld?«
    »Gib mir etwas Zeit.«
    Neben dem Fensterrahmen konnte Webster einen schmalen Streifen Dächer und den strahlend blauen Himmel erkennen. Er versuchte dahinterzukommen, was das alles zu bedeuten hatte. Es handelte sich um einen Fall von vorsätzlicher Geldwäsche; und sollte jemand die Sache überprüfen, hätte es den Anschein, als wäre Mehr seinen Geschäften nachgegangen und hätte mit Kunstschätzen gehandelt.
    »Was treibt er da?«
    »Nichts Gutes«, sagte Oliver und grinste so, dass man seine glänzenden Zähne sehen konnte.
    Von Constance war während der ganzen Zeit nichts zu hören. Das fiel auf. Wenn er nichts Brauchbares gefunden hatte, verkündete er normalerweise lautstark und hartnäckig seinen Misserfolg, bis man das Gefühl hatte, selbst schuld zu sein. Sein Schweigen musste etwas zu bedeuten haben. Webster, der ihm bei seiner Rückkehr aus Mailand eine Nachricht hinterlassen hatte und eine weitere vor seinem Treffen mit Ava, spielte mit dem Gedanken, gemeinsame Bekannte in Dubai zu fragen, ob man ihn schließlich doch ins Gefängnis oder aus dem Land geworfen hatte, als eines Morgens bei ihm ein Anruf einging.
    Für einen Moment starrte er auf die unbekannte Nummer, dann hob er ab. Seit der Sache in Mailand rief Senechal ihn täglich an, und er hatte ihn jedes Mal auf die Voicemail sprechen lassen. Aber das hier war weder eine französische noch eine englische Nummer, und er beschloss, das Risiko einzugehen.
    »Hallo.«
    »Ben? Fletcher. Wahrscheinlich dachtest du schon, ich sei tot.«
    »Das ist nun das Einzige, woran ich nicht gedacht habe.« Es war unmöglich, sich Constance tot vorzustellen: Wer oder was würde es wagen, all diese Energie auszulöschen?
    »Ich weiß dein Vertrauen wirklich zu schätzen«, kicherte er grimmig. »Auch wenn ich es nicht teile. Tut mir leid, mein Freund. Ich hab die letzte Woche um mein Leben gekämpft, in Dubai jedenfalls.«
    Webster hatte keine Lust auf Rätsel, aber er wusste, dass er nachfragen musste, und Constance fuhr mit seiner Erklärung fort.
    »Ich hatte Besuch – ja, Besuch – in meinem Büro, vorletzten Montag. Vor knapp zwei Wochen. Vom Amt für Wohnsitz- und Ausländerangelegenheiten, einer wirklich illustren und heldenhaften Truppe. Sie wollten wissen, warum ich mich in Dubai aufhalte. Zur seelischen Erbauung, hab ich ihnen gesagt, aber damit waren sie nicht zufrieden. Niemand kommt nach Dubai, um sein Seelenheil zu finden, das war ihnen klar, das muss man ihnen zugutehalten. Also erzählte ich ihnen den üblichen Schwachsinn von Journalismus und Beratertätigkeit und so weiter, worauf sie meine Papiere sehen wollten. Sie haben sie länger studiert als irgendein Schwachkopf brauchen würde, um sie zu lesen, und dann meinten sie zu mir, dass es da ein paar Unstimmigkeiten gebe, weiß der Geier, was das zu bedeuten hatte, außerdem würden sie mein Visum noch mal überprüfen. Da ich schon sehr lange in Dubai wohnen würde und vielleicht einiges zu regeln hätte, seien sie großzügig und würden mich nicht gleich abführen und zum Flughafen bringen, allerdings würden sie erwarten, dass ich mich in einer Woche zur Anhörung in ihrem Büro einfinde. Das war vor drei Tagen.«
    »Und wie ist es gelaufen?«
    »Ich war dort. Es wurde noch nichts entschieden. Ich habe meinen Anwalt mitgebracht, und der hat sie etwas zurechtgestaucht. In zwei Wochen muss ich wieder hin.«
    »Wem bist du auf den Schlips getreten?«
    »Ha! Keine Ahnung. Such’s dir aus. Ein Wunder, dass es so lange gut gegangen ist. Gott sei Dank habe ich niemanden in der Öffentlichkeit geküsst oder den falschen Hustensaft ins Land gebracht. Das wäre sehr viel schlimmer gewesen. Wie auch immer, ich hab mir eine Auszeit von Dubai genommen. Beirut ist

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