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Die Lady von Milkweed Manor (German Edition)

Die Lady von Milkweed Manor (German Edition)

Titel: Die Lady von Milkweed Manor (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Klassen
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leichthin.
    Er lächelte nicht, sondern drehte ihre Hand um und hob sie an seine Wange. Dann presste er seine Lippen auf ihren Handrücken und sah ihr dabei in die Augen. Charlotte konnte kaum noch atmen.
    Plötzlich flog die Küchentür auf. Beide fuhren herum. Da stand John Taylor, eine Kerze in der Hand. Charlotte trat erschrocken einen Schritt von Daniel weg.
    John Taylor blickte vom einen zum anderen. In seinen Augen glomm ein Verdacht. »Ich dachte, es riecht verbrannt«, sagte er.
    Charlotte drehte sich um. Die Milch war übergekocht und auf den Herd gelaufen.

34
    Unmittelbar nach dem Schlüpfen ist der Monarchfalter eine leichte Beute
für alle Räuber, weil er noch nicht fliegen kann.
    Journey North
    Eines Morgens im November, als sie zusammen am Frühstückstisch saßen, verkündete Charlotte Dr. Taylor und seinem Vater: »Anne und ich feiern heute Abend ein großes Fest und Sie beide sind eingeladen.«
    »Aus welchem Anlass?«, fragte Dr. Taylor.
    »Dein Geburtstag, du Dummer«, lachte Anne.
    »Heute ist doch Ihr Geburtstag, oder?«, fragte Charlotte zögernd.
    »Ich glaube schon. Ich hatte es ganz vergessen.«
    »Ich hoffe, Sie werden heute Abend nicht so lange arbeiten müssen.«
    »Ich helfe, einen Kuchen zu backen!«, rief Anne stolz. »So wie den, den Missy zu meinem Geburtstag gebacken hat.«
    »Wie schön. Ich freue mich schon darauf.«
    »Ich auch«, sagte John Taylor. »Obwohl ich fürchte, dass ich kein Geschenk für dich habe, mein Junge. Es sei denn, du wünschst dir ein neues Hörrohr oder ein Skalpell?« Er zwinkerte.
    »Mach dir keine Umstände, Vater. Wir beide feiern doch schon lange keine Geburtstage mehr.«
    John Taylor faltete seine Serviette zusammen und stand auf. »Also, ich gehe jetzt. Ich habe Mrs Krebs versprochen, heute Morgen sehr früh da zu sein.«
    Sein Sohn wandte den Kopf und blickte ihm nach. »Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich denken, er ist in sie verliebt.« Er sah Charlotte an und lächelte vielsagend. »Und ich kenne die Symptome genau.«
    Charlotte unterdrückte ein Lächeln. »Iss auf, Anne, damit wir mit unseren Vorbereitungen anfangen können.«
    Porridge tropfte von Annes Kinn, als sie eifrig sagte: »Wir werden unsere neuen Kleider anziehen und du musst deinen grünen Rock tragen, Papa.«
    »Bitte sprich nicht mit vollem Mund, Liebling«, mahnte Charlotte.
    Daniel verneigte sich vor seiner Tochter. »Wie Mylady befiehlt.«
    »Findest du nicht auch, dass Papa sehr gut aussieht, wenn er seinen grünen Rock trägt?«
    Charlotte lächelte, sichtlich verlegen. »Ich … ja … sehr gut.«
    »Nun, dann …«, er hielt ihren Blick fest, »euer Wunsch ist mir Befehl.«

    Wie anders hätte alles kommen können, wenn er auf dem Heimweg nicht noch im Klub vorbeigeschaut hätte. Er hatte das Manor House früh genug verlassen. Thomas und sein Vater waren dort geblieben. Auf dem Heimweg war er dann kurz in den Klub gegangen, um Preston zu suchen, der nicht wie ausgemacht gekommen war, um sie abzulösen. Sein Vater hatte darauf bestanden, dass Daniel nach Hause ging, damit er nicht sein eigenes Geburtstagsfest verpasste. Er selbst wollte bleiben, bis Preston kam. Da er seinen Kollegen im Klub nirgends entdeckte, war Daniel gerade im Begriff, wieder zu gehen, als er plötzlich Lester Dawes erblickte. Er wäre eigentlich gar nicht stehen geblieben, hätte sein alter Freund und Kollege nicht so elend ausgesehen. Er saß da, den Kopf in die Hände gestützt, und vor ihm standen mehrere leere Gläser.
    »Dawes?«
    Der Mann blickte auf. Seine Augen waren trübe und blutunterlaufen. »Hallo, Taylor.«
    »Was ist denn los mit Ihnen? Sie sehen furchtbar aus.«
    »Haben Sie es denn noch nicht gehört?«
    Daniel schüttelte den Kopf.
    »Ich habe eine Patientin verloren.«
    »Das tut mir aufrichtig leid. Ich weiß, wie das ist.«
    »Es ist ein doppelter Schlag. Ich bin nicht geldgierig, aber das wird das Aus für meine Praxis sein. Es ist immer ein Risiko, prominente Patienten zu haben.«
    »Darf ich fragen, wer es war?«
    Die Antwort traf Daniel wie ein Fausthieb in die Magengrube. Es war eine Übelkeit erregende Kombination aus echtem Kummer und Mitgefühl, gepaart mit anderen, egoistischen und weit weniger edlen Gefühlen.
    »Tut mir aufrichtig leid«, murmelte Daniel noch einmal und floh aus dem Raum, bevor der andere antworten konnte.

    Als er nach Hause kam, empfing Charlotte ihn. »Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag«, sagte sie schüchtern und fügte zögernd

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