Die Lagune Der Flamingos
dass er log. Er war siebzehn. Ihr Mann hatte das zu ihrem Vater gesagt und sich gefragt, ob es Sinn habe, einen solch jungen Sekretär anzustellen. Aber sie ging nicht darauf ein.
»Wir haben noch nicht miteinander gesprochen, oder?«, sagte sie als Nächstes.
»N … nein, nein …«
Maisie wandte sich halb ab, warf ihm dann wieder einen Blick über die Schulter zu. »Komm mit«, traf sie im nächsten Moment ihre Entscheidung – Lorenz war nicht da, ihr Dienstmädchen war anderweitig beschäftigt und seiner Herrin außerdem treu ergeben.
Im dritten Patio führte Maisie Diego in das Zimmer, in dem sich die Badewanne befand. Eine Matratze lag auf einer gemauerten Bank. Hier ließ sie sich manchmal massieren.
»Leg sie auf den Boden«, wies sie ihn an.
Er gehorchte, die Augen vor Staunen weit aufgerissen.
»Leg dich hin«, forderte Maisie dann.
Sie fragte sich, ob er noch Jungfrau war. Lorenz’ guter, einfacher Sex langweilte sie inzwischen, und sie konnte kaum erwarten, es herauszufinden. Als sie sich nach kurzem Vorspiel auf Diego setzte, um seinen Penis in sich einzuführen, versuchte der junge Mann, sie davon abzuhalten.
»Ihr Mann …«
»Dein Mann«, berichtigte sie ihn.
»Was, wenn er nach Hause kommt?«
Maisie sagte nichts und gab ihn wieder frei, um sein Geschlecht im nächsten Moment mit erstaunlich geschickten Fingern zu massieren.
Diego konnte ein lustvolles Stöhnen bald nicht mehr unterdrücken. Trotzdem blieb ein Teil von ihm immer noch aufmerksam.
Waren da nicht Schritte zu hören? Lorenz’ Stimme? Jetzt war er sich ganz sicher … Sein Arbeitgeber war zurück. Gleich würde er hier auftauchen und …
Dann bin ich tot … Ich …
» Ah«, stöhnte Diego auf.
Maisie kauerte plötzlich rittlings über ihm und trieb ihn mit ihrer Zunge zum Wahnsinn. Während sich sein Körper vor Anspannung aufbäumte, befriedigte Maisie sich selbst. Dann führte sie seinen Penis in sich ein. Dieses Mal wehrte Diego sich nicht.
Maisie entschied, dass er wenig Erfahrung hatte, aber doch immerhin ein wenig. Diego wurde nun deutlich mutiger. Entschlossen umfasste er ihre Brüste und massierte sie, bäumte sich dann auf und begann, Maisies Hals, dann ihren Brustansatz sanft zu küssen und an ihren Ohrläppchen zu knabbern. Sie kam ein zweites Mal. Zum ersten Mal seit Langem fühlte sich Maisie aus tiefstem Herzen befriedigt.
Danach lagen sie beide nebeneinander erschöpft auf dem Rücken. Maisie bot Diego eine Zigarre an, und er paffte sie genüsslich.
»Was ist?«, fragte sie ihn mit einem Lächeln, denn sie spürte, dass ihn irgendetwas beschäftigte.
»Dein Mann«, entgegnete er, ohne zu zögern, »was ist, wenn er erfährt, was wir getan haben?«
»Er erfährt es nicht.«
»Aber … aber …«, stotterte er wieder, »die Dienerschaft, sie wird …«
»Es sind meine Diener, aus dem Haus meines Vaters. Sie wissen, wem gegenüber sie loyal zu sein haben.«
Diego schwieg einen Moment lang verblüfft, dann lachte er. »Sie sind raffiniert, Señora Schmid.«
»Maisie«, sagte sie mit einem zuckersüßen Lächeln. »Nenn mich Maisie. Wie meine Freunde.«
Achtzehntes Kapitel
»Begleiten Sie uns doch einmal, Annelie.«
Eduard hakte Mina unter und sah deren Mutter erwartungsvoll an.
Annelie schüttelte lächelnd den Kopf. »Es tut mir leid, ich kann meine Arbeit nicht vernachlässigen. Was sollen die Leute dann von Ihnen denken? Sie haben mich ja empfohlen.«
»Und wenn ich …?«, setzte Eduard an.
Noch einmal schüttelte Annelie entschieden den Kopf. »Sie haben schon so viel für uns getan, Eduard. Ich möchte mein Glück nicht ausnutzen. Ihr beide macht euch einen schönen Nachmittag, ja? Das ist alles, was ich möchte.«
Minas Mutter strich sich mit beiden Händen über die Schürze. Auf dem Gesicht ihrer Tochter zeigte sich keine Regung. Sie hatte ihr längst bestätigt, dass sie gern Zeit mit Eduard verbrachte, dass er stets unterhaltsam, zuvorkommend und guter Laune war.
Er ist ein guter Mann, dachte Annelie bei sich, er wird sie glücklich machen, und ich werde das nach Kräften unterstützen. Wenn Mina glücklich ist, dann bin ich es auch. Ich muss nur langsam und vorsichtig vorgehen, ich darf sie nicht bedrängen.
Sie winkte den beiden zu und ging dann in Richtung Haus zurück. Mina hatte tatsächlich als Erste erkannt, was ihnen dieser Mann ermöglichen konnte. Annelie war froh darüber. Sie wandte sich noch einmal um und sah Mina und Eduard zu einer Kutsche schlendern, die sie zum
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