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Die Lavendelschlacht

Die Lavendelschlacht

Titel: Die Lavendelschlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela Thewes
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gar nicht, wie Recht du damit hattest, jammerte ich im Stillen. Ich konnte nicht ganz bei Trost sein, für so ein Martyrium auch noch Geld zu bezahlen, denn ich hasste diese Schinderei fast so sehr wie frühes Aufstehen.
    Welcher Teufel hatte mich bloß geritten, meinen Fuß über die Schwelle eines solchen Fitnesstempels zu setzen? Der Teufel hatte einen wuscheligen roten Haarschopf, dunkelbraune Augen und offenbar eine diebische Freude daran, mich leiden zu sehen. Ich warf Mona einen grimmigen Blick zu. Genau wie die anderen elfenhaften Geschöpfe rings um mich herum bewältigte sie die Strapazen mit einer Leichtigkeit, die mich rasend machte.
    Verdammt, wie schafften die das bloß? Hatte ich gerade mal mit Mühe und Not kapiert, in welche Richtung ich mich hopsend und springend in Bewegung setzen musste, war der Rest der Truppe garantiert schon drei Übungen weiter. Auf Bewegungslegastheniker wie mich konnte (oder wollte?) man hier leider keine Rücksicht nehmen. Und dann auch noch diese grässlichen großen Spiegel an der Wand – nichts als böswillige Schikane!
    Schon nach zehn Minuten war ich völlig aus der Puste, mein Kopf hatte das satte, kräftige Rot einer überreifen Tomate angenommen.
    »Sind wir heute nicht so ganz in Form?«, zog mich Mona auf, die vor Kondition nur so strotzte.
    »Scheiße ... die Zigaretten«, stieß ich kurzatmig hervor.
    »Ich denke, du hast aufgehört.«
    »Dachte ich auch. Aber jetzt bin ich zu Hause Kettenraucherin. Irgendwie muss ich Thomas ja schließlich aus der Wohnung rausekeln.«
    »Nicht langsamer werden! Das Tempo halten und immer schön im Takt bleiben!«, mischte sich die Trainerin in unser Gespräch ein. Also bitte, wer von uns beiden war denn hier taktlos?!
    »O Gott, die Hexe bringt mich noch um.« Vor lauter Seitenstichen konnte ich kaum mehr atmen.
    »Gibt’s nicht eine Methode, die nicht ganz so schädlich für die Gesundheit ist?«, wollte Mona zwischen zwei Sidestepps wissen. »Meine Rede. Schach oder Hallen-Jo-Jo«, keuchte ich.
    »Nein, ich meine die Sache mit Thomas.« Hüftkreisen rechtsrum, Hüftkreisen linksrum. »Das mit den rosa Unterhosen war doch schon ganz nett. Und der defekte Fernseher beim Fußballländerspiel – alle Achtung, so viel technisches Verständnis hätte ich dir gar nicht zugetraut.« Sie warf mir einen anerkennenden Blick zu.
    »Hab ich auch nicht. Der Spaß hat mich anschließend fünfzig Ocken und eine verpasste Folge Lindenstraße gekostet«, japste ich.
    »Mach dir nichts draus«, tröstete mich Mona. »Die Lindenstraße wird wiederholt, die Fußballpartie nicht. Wer hat denn überhaupt gespielt?«
    Na, die konnte vielleicht Fragen stellen. Aber als echter Fußballexperte wusste ich, was ich zu antworten hatte. »Not gegen Elend oder so was in der Richtung.«
    Die Trainerin, die mich ohnehin schon auf dem Kieker hatte, warf mir einen giftigen Blick zu. Nicht genug, dass ich mich so blöde anstellte, jetzt störte ich sogar noch den Unterricht. Ja, meine Liebe, Rache ist süß!
    Leider machte das musikalische Pfeifen meiner Lunge einen längeren Plausch unmöglich. Uff, ich konnte mich kaum mehr auf den Beinen halten, geschweige denn dieselben auch noch in die Höhe schwingen.
    »Keine Bange, uns wird schon was einfallen, wie wir Thomas in die Flucht schlagen«, versprach Mona und vollführte einen graziösen Luftsprung.
    Nach der Stunde nahmen wir in der Sauna das Gespräch wieder auf. Als ob ich heute nicht genug geschwitzt hätte! Aber Mona war unerbittlich. »Das wird dir gut tun.« Sie klang schon fast wie meine Mutter.
    »Wie wär’s denn, wenn du Thomas einen kleinen Virus anhängst?«, schlug sie vor. Also das klang nun gar nicht nach Mama. Donnerwetter, so viel Gemeinheit hätte ich ihr wiederum nicht zugetraut.
    Ich geriet in einen ernsten Gewissenskonflikt. »Ja also, weißt du – das finde ich nun doch etwas heftig. Bildlich gesprochen, wünsche ich ihm zwar die Pest an den Hals, aber ... Davon mal abgesehen, wie sollte ich das denn anstellen? Ich kann ja wohl schlecht in die Apotheke spazieren und nach einer Packung Viren fragen.« Die Vorstellung war erheiternd, kichernd zupfte ich an meinem Handtuch herum. »Und dann fragt mich der Apotheker: ›Welchen hätten S’ denn gern? Der Grippevirus ist zur Zeit besonders preiswert, aber ich würde Ihnen den Magen-Darm-Virus empfehlen. ‹«
    Nachdem wir uns beide von unserem Lachanfall erholt hatten, geruhte Mona, mich aufzuklären: »Ich hab eigentlich eher an

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