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Die Lazarus-Vendetta

Die Lazarus-Vendetta

Titel: Die Lazarus-Vendetta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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ein Haus hineinzukommen, liebes Kind, als du in deiner Weisheit dir träumen lässt.«
Smith nahm den Plan genauer in Augenschein und sah, was Peter vorhatte. Er schürzte die Lippen. »Dafür werden wir aber Spezialausrüstung brauchen. Kennst du jemanden, Peter, bei dem wir das alles kriegen?«
»Möglicherweise hab ich das eine oder andere davon noch hier und dort in Paris gebunkert«, räumte Peter mit einem Augenzwinkern ein. »Die Überreste aus meinem alten und wilden Leben im Dienst Ihrer Majestät. Und ich bin sicher, Randis Freunde in der CIA-Außenstelle hier können uns mit allem anderen versorgen, was wir sonst noch brauchen. Wenn sie freundlich fragt, meine ich.«
Mit angestrengt gerunzelter Stirn studierte Randi erneut den Plan und die Bilder. Ihre Augenbrauen gingen nach oben.
»Na bestens! Lasst mich raten«, sagte sie und seufzte leise.
»Ihr plant wieder mal eine dieser Aktionen, die die Gesetze der Schwerkraft ignorieren, hab ich Recht?«
Peter schüttelte in gespielter Entrüstung den Kopf. »Die Gesetze der Schwerkraft ignorieren?«, echote er und schüttelte den Kopf. »Ganz und gar nicht. Im Gegenteil, wir werden uns den Gesetzen der Schwerkraft beugen und sie uns zunutze machen«, fügte er mit einem Grinsen hinzu. »Schließlich muss das, was hochgeht, auch wieder runterkommen.«

Kapitel vierzig
    DIENSTAG, 19. OKTOBER
    Es war bereits nach Mitternacht, doch noch immer schlenderten ein paar Nachtschwärmer und von einem späten Abendessen gesättigte Restaurantbesucher durch die gut beleuchteten Straßen von Paris nach Hause. Die Rue de Vigny, die ein wenig abseits von den hektisch wimmelnden Cafés, Brasserien und Clubs des Marais-Distrikts lag, war ruhiger als die meisten Straßen des Viertels, doch selbst hier waren zu so später Stunde noch Fußgänger unterwegs.
    Eine davon, eine runzlige, gegen die im Herbst schon kalte Nachtluft dick eingemummte alte Frau, hinkte mühsam die Straße hinab. Ihre Absätze hallten laut auf den abgetretenen Pflastersteinen. Unter einem Arm hielt sie ihre große Stoffhandtasche fest an sich gepresst, offenbar entschlossen, ihr Eigentum gegen in irgendwelchen dunklen Ecken lauernde Diebe zu verteidigen. Erschöpft und mit schmerzenden Beinen blieb sie eine Weile vor dem Haus Nummer 18 stehen, um Atem zu schöpfen. Hinter den Fenstern im obersten Stock des alten Hauses brannte Licht. Die auf die Straße blickenden Fenster in den drei Stockwerken darunter waren dunkel.
    Irgendetwas vor sich hinbrummelnd, schlurfte die alte Frau weiter bis zur Nummer 16, dem dreistöckigen Nachbarhaus. Müde und schwer atmend blieb sie vor der Haustür stehen, kramte in ihrer enorm großen Handtasche herum und hatte dann offensichtlich Mühe, mit ihrem Schlüssel in das Schloss zu finden. Schließlich schien sie es geschafft zu haben, denn der Riegel schnappte mit einem metallischen Klicken auf. Mit einiger Kraftanstrengung zog sie die schwere Tür auf und tippelte mit kleinen, unsicheren Schritten ins Haus.
Die Straße war wieder leer und still.
    Minuten später gingen zwei Männer, der eine dunkelhaarig, der andere grauhaarig, die Rue de Vigny hinauf. Beide trugen dunkle Mäntel und hatten schwere Seesäcke über die Schultern geworfen. Sie gingen nebeneinander, freundlich in fließendem Umgangsfranzösisch über das Wetter und die absurden Sicherheitsvorkehrungen an den Flughäfen heutzutage schwatzend, und sahen in jeder Hinsicht aus wie zwei Urlauber, die von einem verlängerten Wochenendausflug in die Berge oder ans Meer zurückkamen.
    Sie strebten auf das Haus Nummer 16 zu. Der Dunkelhaarige und jüngere der beiden zog die Haustür auf und ließ seinen Freund vorangehen. »Nach dir, Peter«, sagte er mit einer einladenden Handbewegung leise.
    »Alter vor Schönheit, wie?«, maulte der Grauhaarige. Er trat in die enge dunkle Halle und murmelte einen höflichen Gruß in Richtung der alten Dame, die dort wartete.
    Jon Smith schlüpfte hinter ihm ebenfalls in das Haus und zog im Vorbeigehen das Stück Klebeband ab, das die alte Frau über das Schloss geklebt hatte, damit die Tür nicht zufiel. Er knüllte das Klebeband zusammen, schob es in seine Manteltasche und ließ die Tür hinter sich leise ins Schloss fallen.
    »Das war schnelle und saubere Arbeit, wie du das Schloss geknackt hast«, lobte er die eingemummte alte Dame, die neben Peter Howell stand, mit einem anerkennenden Grinsen.
    Randi grinste zurück. Zwischen den aufgeschminkten Runzeln und Falten, die sie vierzig

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