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Die Lazarus-Vendetta

Die Lazarus-Vendetta

Titel: Die Lazarus-Vendetta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Schütze feuerte methodisch weiter. Seine Geschosse ließen die Erde um die beiden unverletzten Revolvermänner herum aufspritzen. Dieser unerwartete Gegenangriff war offenbar zu viel für sie. So schnell ihre Füße sie trugen, zogen sie sich zur Nordseite der Plaza zurück, vermutlich um die Straße vor dem Palast der Gouverneure zu erreichen. Einer von ihnen zerrte ihren angeschossenen Kumpanen auf die Beine und half ihm, vornübergebeugt und taumelnd Reißaus zu nehmen. Der andere machte einen unerwarteten Versuch, den Mann zu erreichen, den Jon niedergestreckt hatte, doch ein Hagel von Geschossen schrammte vor seinen Füßen über die Ziegelsteine des Gehwegs und trieb auch ihn in den rettenden Schatten unter den Bäumen zurück.
Smith nahm eine Bewegung unter den Bäumen rechts von ihm wahr. Ein hagerer, grauhaariger Mann trat ins Freie und näherte sich mit festen Schritten, während er methodisch Schuss um Schuss aus seiner Pistole in Richtung Nordrand der Plaza feuerte. Als er die Deckung des Bürgerkriegsmahnmals erreicht hatte, blieb er stehen und lud seine Waffe nach, eine 9mm Browning Hi-Power.
Stille senkte sich über die Plaza.
Der Grauhaarige sah zu Smith herüber und zuckte mit den Schultern. »Tut mir Leid, Jon, dass ich ein bisschen zu spät dran war«, rief er leise. »Hat länger gedauert, mich bis zu den Rücken der Kerle vorzuarbeiten, als ich dachte.«
Es war Peter Howell. Smith starrte seinen alten Freund sprachlos vor Staunen an. Der ehemalige Offizier des britischen Special Air Service und MI6-Agent trug einen schweren Lammfellmantel über einem verwaschenen rot und grün karierten Flanellhemd und einer Drillichhose. Sein dichtes graues Haar, das er normalerweise kurz geschoren trug, war jetzt zu einer langen, sich lockenden Mähne gewachsen, die ein Paar blassblaue Augen und ein von tiefen Linien durchzogenes, von Wind, Sonne und den anderen Elementen gegerbtes Gesicht umrahmte.
Beide Männer hörten, wie am nördlichen Rand der Plaza der Motor eines anfahrenden Wagens aufheulte. Reifen quietschten, als er kurz bremste und dann mit hochdrehendem Motor auf der Palace Avenue nach Osten in Richtung der Ringstraße des Paseo de Peralta davonraste.
»Verdammt!«, knurrte Peter. »Ich hätte wissen müssen, dass diese Kerle irgendwo einen Fluchtwagen stehen haben, um einen schnellen Abgang zu machen, falls für sie irgendwas schief laufen würden. Was ja auch passiert ist.« Er schob die Browning in sein Schulterhalfter. »Halt die Augen offen, Jon, während ich mal kurz die Gegend checke.«
Ehe Smith etwas sagen konnte, trabte der Grauhaarige davon und tauchte in der Dunkelheit unter.
Die Sprecherin der Lazarus-Bewegung hob vorsichtig den Kopf. Tränen liefen über ihr Gesicht und hinterließen helle Linien auf ihrem staubbedeckten Gesicht. »Ist es vorbei?«, flüsterte sie.
Smith nickte. »Ich hoffe es«, knurrte er und ließ den Blick über die Dunkelheit unter den Bäumen schweifen, um sich zu vergewissern, dass niemand dort lauerte.
Langsam und noch immer zitternd setzte sie sich auf. Mit großen Augen starrte sie Jon und die Pistole in seiner Hand an.
»Sie sind nicht wirklich Journalist, oder?«
»Nein«, sagte er leise. »Ich fürchte, nicht.«
»Wer sind Sie dann, oder ist das …«
In dem Augenblick tauchte Peter Howell zwischen den Bäumen auf, und sie verstummte. »Sie haben die Flatter gemacht«, sagte er ärgerlich. Sein Blick fiel auf den kahl rasierten Mann, den Smith erschossen hatte. Er nickte zufrieden.
»Aber wenigstens den mussten sie zurücklassen.«
Er ließ sich neben dem Toten auf ein Knie sinken und wälzte ihn herum. Dann schüttelte er den Kopf. »Der arme Kerl ist toter als Judas Ischariot«, knurrte Peter kalt. »Du hast ihn zweimal erwischt. Bist ein verdammt guter Schütze für einen einfachen Landarzt, würde ich sagen.«
Er durchsuchte die Taschen des Toten nach einer Brieftasche oder irgendwelchen Papieren, die vielleicht helfen würden, ihn zu identifizieren.
»Irgendwas Brauchbares?«, fragte Smith.
Peter schüttelte den Kopf. »Nicht mal Streichhölzer.« Er sah zu Smith empor. »Wer immer diesen armen Mistkerl angeheuert hat, hat sich vergewissert, dass er sauber war, bevor er ihn losschickte, um dich umzulegen.«
Jon nickte. Der Kerl hatte alles abgelegt, das eine Verbindung zu denjenigen möglich machte, die ihm seine Befehle erteilt hatten. »Schade«, sagte er kopfschüttelnd.
»Es ist ärgerlich, wenn die Gegenseite vorausdenkt«, stimmte Peter ihm

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